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HOPE-3-Studie
Kein längeres Leben durch Cholesterinsenker

Cholesterinsenker beugen Schlaganfällen und Herzinfarkten vor – aber sie sorgen nicht für ein längeres Leben. So das Ergebnis einer Studie. Damit sei das Konzept der Polypille für Gesunde gescheitert, sagte Erland Erdmann, ehemaliger Direktor der Klinik für Kardiologie am Herzzentrum der Universität Köln, im DLF.

    Zahlreiche Pillen und Tabletten liegen auf einem Tisch und auf einem Löffel.
    Die Idee der "Polypille" ist mehrere Wirkstoffe in niedriger Dosis miteinander zu kombinieren. (dpa / Daniel Reinhardt)
    Jeden Tag eine Pille – für ein langes Leben. Die Idee der "Polypille" ist, mehrere Wirkstoffe in niedriger Dosis miteinander zu kombinieren und so gleich mehrere Risikofaktoren günstig zu beeinflussen. Die Hoffnung: Wenn Gesunde das Mittel lange Zeit nehmen, können sie so einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt vorbeugen. Und sie leben länger.
    Welche Wirkstoffe aber sollte eine solche Polypille enthalten? In der sogenannten "HOPE 3"-Studie haben Mediziner den Effekt von zwei wichtigen möglichen Komponenten getestet: Von Bluthochdruckmedikamenten und von Statinen - also cholesterinsenkenden Medikamenten. Einzeln und in Kombination. Tatsächlich ließ sich mit den Statinen die Zahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich reduzieren. Zusätzlich gegebene Blutdrucksenker verstärkten den Effekt nur minimal.
    Das Problem: Anders als erwartet gab es nicht weniger Todesfälle. Cholesterinsenker beugen also Schlaganfällen und Herzinfarkten vor – aber sie sorgen nicht für ein längeres Leben.
    Damit sei das Konzept der Polypille für Gesunde gescheitert, sagte Erland Erdmann, ehemaliger Direktor der Klinik für Kardiologie am Herzzentrum der Universität Köln.
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