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Hübsches Treffen am abendlichen Westhimmel
Mond, Venus und der Abschied vom Winter

Heute und morgen Abend lohnt sich der Blick an den Westhimmel ganz besonders. Die hauchdünne Mondsichel steht dicht neben der strahlend hellen Venus.

Von Dirk Lorenzen |
    Venus und die Mondsichel morgen Abend am Westhimmel
    Die Venus leuchtet jetzt als heller Abendstern (Stellarium)
    Heute befindet sich die nur zu knapp vier Prozent beleuchtete Sichel links unterhalb der Venus – morgen steht sie etwas weiter entfernt links oberhalb und ist bereits mehr als doppelt so dick wie heute. Knapp eine Stunde nach Sonnenuntergang ist es dunkel genug, um auch die beiden Sternhaufen Plejaden und Hyaden oberhalb von Mond und Venus zu erkennen.
    Die Plejaden erscheinen wie eine Miniaturausgabe des Großen Wagens. Die Hyaden haben in etwa V-Form. Sie leuchten direkt neben Aldebaran, dem rötlichen Auge des Stiers. Allerdings befindet sich Aldebaran weit im Vordergrund und gehört nicht zum Sternhaufen. Der Bereich zwischen Hyaden und Plejaden heißt "Goldenes Tor der Elkiptik". Es rahmt die "Hauptverkehrsstraße" am Himmel ein, auf der Sonne, Mond und die Planeten unterwegs sind.
    Venus wird in zehn Tagen genau im Goldenen Tor stehen. Bis dahin ist von Abend zu Abend zu sehen, wie sie sich den Plejaden nähert und dann am Sternhaufen vorbei läuft. Am 25. Mai strahlt die Sonne im Goldenen Tor. Dann sind der Stier und die klassischen Wintersternbilder Orion und Großer Hund, die jetzt noch abends ein Stück links von Mond und Venus funkeln, nicht mehr zu sehen.
    An den kommenden Abenden ziehen Mond, Venus, Plejaden und Hyaden jeden Tag etwas anders die Blicke tief im Westen auf sich – und gleichzeitig verabschiedet sich der himmlische Winter.