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IAAF-Entscheidung
"Von Einsicht oder Reue ist in Russland keine Spur"

Der Entscheid, die Sperre der russischen Leichtathleten aufrecht zu erhalten, habe die russische Öffentlichkeit sehr getroffen, sagt der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler im DLF. "Das zeigen auch die politischen Reaktionen, die vom Präsidenten kommen." Sport sei für Russland auch eine Bühne für politische Machtdemonstration.

Gernot Erler im Gespräch mit Marina Schweizer |
    Der Russland-Beauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler, spricht im Auswärtigen Amt
    Der Russland-Beauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (picture alliance / dpa / David Ebener)
    Ein Ausschluss der gesamten russischen Sportler bei den Spielen in Rio - wie von einigen Funktionären gefordert - würde "die Gefühle in Russland, dass die ganze Welt etwas gegen Russland hat, noch verstärken", erklärte Gernot Erler. "Von Einsicht oder Reue ist in Russland keine Spur", fuhr der Russlandbeauftragte der Bundesregierung fort - wenn man davon absehe, dass Präsident Wladimir Putin sage, er wolle mit dem IOC sprechen oder verhandeln.
    "Deutschland bei der Suche nach Schuldigen im Fokus"
    Auch weil ein deutscher Journalist den Doping-Skandal aufgedeckt hat, stehe es um die Beziehungen beider Länder nicht zum Besten, erklärte Erler: "Wir haben momentan ein schwieriges Verhältnis mit Russland. Keiner ist daran interessiert, das über die Doping-Affäre auch offiziell zu verschlechtern." Der ARD-Doping-Experte Hajo Seppelt werde "als Russland-Hasser bezeichnet." Deutschland stehe im Fokus, wenn es um die Suche nach Schuldigen geht.
    Warum immer nur Russland?
    Ungerecht behandelt fühle sich die russische Öffentlichkeit auch bei der Fußball-EM in Frankreich, sagte Erler. Dort hatte es nach Ausschreitungen russischer Gewalttäter im Stadion beim Spiel gegen England Sanktion der UEFA gegen den russischen Fußballverband gegeben. Hier herrsche eine Einseitigkeit, "weil nur gegen den russischen Verband Strafen verhängt wurden." Eine Disqualifizierung eines Fußballverbands während des Turniers auf Bewährung hat es noch nie gegen andere Nationen gegeben. "Da fragt sich die russische Gesellschaft – warum eigentlich wird nur gegen die Russen vorgegangen? Das wird wahrscheinlich insgesamt als eine Bestätigung angesehen, dass es sich um eine anti-russische Verschwörung handelt, die sich da im Westen abspielt."
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