"Ich finde die Deutschen sehr sozial. Immer freundlich, immer nett. Ich hab’ seit zwei Jahren einen deutschen Brieffreund, ein supersozialer Junge ist das.""
"Deutsche sind gute Sportler. Ich reite gerne, und Deutschland hat gute Reiter."
"Früher war mein Deutschlandbild viel schlechter. Deutsche, das waren die Leute, die im Sommer unsere Strände eroberten und ihre Sandkuhlen zum besetzten Gebiet erklärten. Aber ich war neulich in Berlin, und seitdem hat sich mein Deutschlandbild total geändert"."
Niederländische Schüler über die Deutschen und ihr Deutschlandbild. Bis vor kurzem noch stand es ganz im Zeichen der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg. Als guter Niederländer, so bekam die Nachkriegsgeneration mit der Muttermilch eingetrichtert, gehörte es sich nicht, die Deutschen zu mögen. Hingebungsvoll pflegten die Niederländer ihre Vorurteile und mit ihnen das Schwarz-Weiß-Bild: gute Niederländer, schlechte Deutsche.
Vor zehn Jahren noch hielt mehr als die die Hälfte aller niederländischen Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren die Deutschen für arrogant und besserwisserisch, für herrschsüchtig und kriegslüstern Das ergab die inzwischen berühmt-berüchtigte Clingendael-Untersuchung.
Doch in den letzten Jahren hat sich eine Trendwende vollzogen. Das hat auch Anthonya Visser festgestellt, Germanistikprofessorin an der Universität Leiden:
"Auf einmal gibt es sehr viel mehr auch positive Nachrichten in den Medien, in den niederländischen Medien über Deutschland. Die Wahlen letztes Jahr, da war, ich hab’ das noch nie erlebt, so viel Interesse von niederländischer Seite, also in Zeitungen usw. für die deutsche Politik, für die Wahlen. Und auf eine ganz neutrale bis positive Weise. Das ist gut."
Zurückzuführen ist diese Wende nicht nur auf die Maßnahmen, die nach der Clingendael-Untersuchung ergriffen wurden Seitdem findet ein verstärkter Schüleraustausch statt, und wenn im Geschichtsunterricht Deutschland an der Reihe ist, wird nicht mehr nur der Zweite Weltkrieg behandelt, sondern auch die Entwicklung Deutschlands zu einer modernen Demokratie.
Eine wesentliche Rolle im Wandel des Deutschlandbildes spielen aber auch Berlin und die letzte Fußballweltmeisterschaft, erklärt Deutschlehrer Sjoerd Bronsgeest Denn Berlin, das gilt als "gaaf", als "cool-vet", zu deutsch supertoll.
"Wir waren letztes Jahr mit 35 Schülern in Berlin, eine fantastische Erfahrung. Früher führten Klassenreisen automatisch nach Paris oder London, jetzt steht Berlin hoch im Kurs. Und die Fußball-WM, die hat den Deutschen viel Respekt und Bewunderung eingebracht. 'Das haben die doch gut hingekriegt', sagen viele junge Leute hier.""
Hinzu kommen Filme wie Goodbye Lenin oder Der Untergang, die auch in niederländischen Kinos sehr erfolgreich waren. Durch all diese Faktoren ist das Deutschlandbild sehr viel differenzierter geworden. Schüler und Studenten brauchen sich kaum noch zu rechtfertigen, wenn sie Deutsch als Fremdsprache oder Studienfach wählen. "Bei mir war das noch ganz anders", erinnert sich Germanistikprofessorin Visser:
"Als ich mein Studium angefangen habe, 1977, da hieß es dann: 'Wieso denn deutsch?' Das bedeutete: 'du bist nicht deutsch, du hast keine deutsche Mutter, keinen deutschen Vater, keine deutsche Großmutter, du hast nicht lange in Deutschland gelebt. Also, es gibt für dich, es hat für dich keinen Grund zu geben, dieses Fach zu wählen'.""
Inzwischen ist die Trendwende auch an Schulen und Universitäten spürbar Erstmals seit Jahren ist die Zahl der Deutsch-Schüler und Germanistikstudenten nicht weiter gesunken, sondern, im Gegenteil, sogar leicht gestiegen. Und auch außerhalb des Unterrichts hört man zuweilen deutsch. Denn unter niederländischen Schülern gelten deutsche Füllwörter als schick:
"Ganz geil!
Supertoll!
Superspitzenmäßig!"
Manche Klischees allerdings halten sich hartnäckig. Denn was findet so mancher junge Niederländer an Deutschland am supertollsten?
"Ja, lekker bier hebben ze daar. "
"Deutsche sind gute Sportler. Ich reite gerne, und Deutschland hat gute Reiter."
"Früher war mein Deutschlandbild viel schlechter. Deutsche, das waren die Leute, die im Sommer unsere Strände eroberten und ihre Sandkuhlen zum besetzten Gebiet erklärten. Aber ich war neulich in Berlin, und seitdem hat sich mein Deutschlandbild total geändert"."
Niederländische Schüler über die Deutschen und ihr Deutschlandbild. Bis vor kurzem noch stand es ganz im Zeichen der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg. Als guter Niederländer, so bekam die Nachkriegsgeneration mit der Muttermilch eingetrichtert, gehörte es sich nicht, die Deutschen zu mögen. Hingebungsvoll pflegten die Niederländer ihre Vorurteile und mit ihnen das Schwarz-Weiß-Bild: gute Niederländer, schlechte Deutsche.
Vor zehn Jahren noch hielt mehr als die die Hälfte aller niederländischen Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren die Deutschen für arrogant und besserwisserisch, für herrschsüchtig und kriegslüstern Das ergab die inzwischen berühmt-berüchtigte Clingendael-Untersuchung.
Doch in den letzten Jahren hat sich eine Trendwende vollzogen. Das hat auch Anthonya Visser festgestellt, Germanistikprofessorin an der Universität Leiden:
"Auf einmal gibt es sehr viel mehr auch positive Nachrichten in den Medien, in den niederländischen Medien über Deutschland. Die Wahlen letztes Jahr, da war, ich hab’ das noch nie erlebt, so viel Interesse von niederländischer Seite, also in Zeitungen usw. für die deutsche Politik, für die Wahlen. Und auf eine ganz neutrale bis positive Weise. Das ist gut."
Zurückzuführen ist diese Wende nicht nur auf die Maßnahmen, die nach der Clingendael-Untersuchung ergriffen wurden Seitdem findet ein verstärkter Schüleraustausch statt, und wenn im Geschichtsunterricht Deutschland an der Reihe ist, wird nicht mehr nur der Zweite Weltkrieg behandelt, sondern auch die Entwicklung Deutschlands zu einer modernen Demokratie.
Eine wesentliche Rolle im Wandel des Deutschlandbildes spielen aber auch Berlin und die letzte Fußballweltmeisterschaft, erklärt Deutschlehrer Sjoerd Bronsgeest Denn Berlin, das gilt als "gaaf", als "cool-vet", zu deutsch supertoll.
"Wir waren letztes Jahr mit 35 Schülern in Berlin, eine fantastische Erfahrung. Früher führten Klassenreisen automatisch nach Paris oder London, jetzt steht Berlin hoch im Kurs. Und die Fußball-WM, die hat den Deutschen viel Respekt und Bewunderung eingebracht. 'Das haben die doch gut hingekriegt', sagen viele junge Leute hier.""
Hinzu kommen Filme wie Goodbye Lenin oder Der Untergang, die auch in niederländischen Kinos sehr erfolgreich waren. Durch all diese Faktoren ist das Deutschlandbild sehr viel differenzierter geworden. Schüler und Studenten brauchen sich kaum noch zu rechtfertigen, wenn sie Deutsch als Fremdsprache oder Studienfach wählen. "Bei mir war das noch ganz anders", erinnert sich Germanistikprofessorin Visser:
"Als ich mein Studium angefangen habe, 1977, da hieß es dann: 'Wieso denn deutsch?' Das bedeutete: 'du bist nicht deutsch, du hast keine deutsche Mutter, keinen deutschen Vater, keine deutsche Großmutter, du hast nicht lange in Deutschland gelebt. Also, es gibt für dich, es hat für dich keinen Grund zu geben, dieses Fach zu wählen'.""
Inzwischen ist die Trendwende auch an Schulen und Universitäten spürbar Erstmals seit Jahren ist die Zahl der Deutsch-Schüler und Germanistikstudenten nicht weiter gesunken, sondern, im Gegenteil, sogar leicht gestiegen. Und auch außerhalb des Unterrichts hört man zuweilen deutsch. Denn unter niederländischen Schülern gelten deutsche Füllwörter als schick:
"Ganz geil!
Supertoll!
Superspitzenmäßig!"
Manche Klischees allerdings halten sich hartnäckig. Denn was findet so mancher junge Niederländer an Deutschland am supertollsten?
"Ja, lekker bier hebben ze daar. "