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Interview ARD-Dokumentation
"Eine industrielle Produktion von Topathleten"

Die Sportwelt ist seit der vergangenen Woche in Aufregung. In Russland ist es offenbar möglich sich von Doping-Tests freizukaufen. Im Deutschlandfunk spricht Filmemacher Hajo Seppelt über die Folgen und seine Recherchen.

Hajo Seppelt im Gespräch mit Bastian Rudde |
    Eine Doping-Kontrollstation am Biathlon-Center in Krasnaja Poljana während der Olympischen Spiele von Sotschi.
    Die Doku "Geheimsache Doping" schlug hohe Wellen (picture alliance / dpa - Hendrik Schmidt)
    Nach der Dokumentation "Geheimsache Doping" von Hajo Seppelt in der ARD steht vor allem der Internationale Leichtathletikverband IAAF unter massivem Druck. Der VerbandIAAF möchte alles prüfen, der russische Verband sage es entspricht alles nicht der Wahrheit, so Seppelt im Deutschlandfunk. Seiner Meinung nach solle dadurch innerrussisch Frieden herstellt werden.
    Dank der Whistleblower konnte man das erste Mal das System von innen beschreiben, wie mit einer Taschenlampe, sagte Seppelt. Daraufhin haben die russischen Medien sich auf einen Kurs eingeschworen, der behauptet, dass die Dokumentation, teilweise sogar die Bundesregierung das behauptet um schlechte Ergebnisse von Sotschi zu rechtfertigen.
    In Russland müssen Whistleblower momentan Schwierigkeiten befürchten, denn gegen diese Personen solle vorgegangen werden. Die Äußerungen scheinen eine Art Vaterlandsverrat zu sein. Viele haben Angst. umso höher sind die offenen Beschreibungen der Whistleblower in der Dokumentation einzuschätzen, laut Seppelt "die größten in der Geschichte der Anti-Dopingbekämpfung".
    Er selbst habe keine Angst und habe in zwanzig Jahren der Ausübung seines Berufes nie Probleme gehabt. Wichtig sei, dass die Whistleblower geschützt werden. Jeder müsse erkennen, dass sie nicht nach Russland zurückkehren können.
    Die Geschehnisse in Russland kommen Seppelt vor wie eine "industrielle Produktion von Topathleten". Der Mensch selber scheine wenig zu zählen, das würde in Russland in eklatanter Weise deutlich.