Mit der Bekanntgabe der Warnstufe "ernst" wird der Versuch eines Terroranschlags in Großbritannien wenige Tage vor dem Nato-Gipfel in Wales als "hoch wahrscheinlich" angesehen. Premierminister David Cameron erklärte: "Was uns im Irak mit dem IS gegenübersteht, ist eine größere Bedrohung für unsere Sicherheit als das, was wir vorher gesehen haben."
Cameron kündigte daher an, dass die Regierung die Terrorgesetze verschärfen will. So soll mutmaßlichen Kämpfern, die in Krisengebiete reisen wollen, leichter der Pass entzogen werden können. Cameron zufolge geht der britische Geheimdienst von mindestens 500 Kämpfern mit britischem Pass in Syrien und im Irak aus. Die Regierung fürchtet, dass sie zurückkehren und Terroranschläge verüben könnten.
The UK Threat Level from international terrorism has been raised to Severe. We will respond calmly and purposefully, but without compromise.— David Cameron (@David_Cameron) 29. August 2014
Briten haben nur Reisepass
Den Pass zu entziehen, ist in Großbritannien ein probates Mittel, um Ausreisen zu stoppen. Briten besitzen nämlich keinen Personalausweis. Auch in Deutschland können die Behörden den Pass eines mutmaßlichen Islamisten einbehalten, sie verhindern damit aber nicht sicher die Ausreise. Viele Dschihadisten reisen über die Türkei nach Syrien, und für den Flug dorthin genügt ein Personalausweis.
Konkrete Hinweise auf Terroranschläge gibt es laut der britischen Innenministerin Theresa May jedoch nicht. Die Terrorwarnstufe lege ein Gremium militärischer und ziviler Experten fest, das unabhängig von der Regierung arbeite. 2011 war die Warnstufe von "ernst" auf "substanziell" gesenkt worden.
(tj/tgs)