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Islamismus vs. Rechtsradikalismus
"Große und permanente Gefahr"

Angesichts der verbreiteten Fokussierung auf radikale Islamisten hat der Journalist und Terrorismusexperte Thies Marsen vor zunehmender Radikalisierung rechtsextremer Gruppen im Internet gewarnt.

Thies Marsen im Gespräch mit Susanne Schrammer |
    Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Roger Lewentz, zeigt das Logo der rechtsextremen Gruppierung "Oldschool Society"
    Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Roger Lewentz, zeigt das Logo der rechtsextremen Gruppierung "Oldschool Society" (Imago / CommonLens)
    Seit der Wiedervereinigung in Deutschland seien bis zu 200 Menschen durch Neonazis oder Rassisten getötet worden. Im Vergleich dazu liege die Opferzahl durch islamistischen Terror weit darunter.
    Zusammenschlüsse wie die sogenannte "Oldscool Society" oder die "Gruppe Freital" seien typisch, führte Marsen aus: In beiden Fällen hätten sich die Mitglieder im Netz gefunden, sich dort gemeinsam in Facebook-Gruppen oder später auch in geschlossenen Chats radikalisiert. Diese Gruppen würden dann auch nicht davor zurückschrecken, vom Wort zur Tat zu schreiten.
    Heute Urteil im Prozess gegen "Oldschool Society"
    Vor dem Oberlandesgericht in München ist heute der Prozess gegen die rechtsextreme Gruppe Oldschool Society zuende gegangen. Das Gericht verurteilte vier führende Mitglieder zu drei bis fünf Jahren Haft wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung. Das Strafverfahren gegen die Gruppe Freital vor dem Oberlandesgericht Dresden dauert voraussichtlich noch bis Ende September. Dort müssen sich sieben Männer und eine Frau verantworten, weil sie mehrere Sprengstoffanschläge in Freital und Dresden verübt haben sollen.