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Jazz Live
Joachim Kühn New Trio

Wie so viele Jazz-Pianisten schätzt auch Joachim Kühn das Trio-Format. Und er hat in Europa dieses Genre maßgeblich mitgeprägt: Seine Zusammenarbeit in den 80er- und 90er-Jahren mit Jean-Francois Jenny-Clark und Daniel Humair zählte zu den eigenständigsten Beispielen dieser so traditionsbelasteten Instrumentierung.

Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt |
    Joachim Kühn bei der Verleihung vom Musikpreis Echo Jazz 2014
    Der Pianist Joachim Kühn (imago /Future Image)
    Kühns nicht minder langlebiges Dreiergespann mit dem Marokkaner Majid Bekkas und dem Spanier Ramon Lopez setzte demgegenüber eher nordafrikanische Akzente. Das gerade gegründete New Trio markiert die Rückkehr des Pianisten zur klassischen Besetzung. Der brillante Auftritt bei der diesjährigen Jazzbaltica offenbarte, dass Kühn, der kanadische Bassist Chris Jennings und der Berliner Schlagzeuger Eric Schaefer schon jetzt das Potential haben, an das legendäre "französische Trio" anzuknüpfen. Der Bandleader zeigte sich vom Elan, der Kraft, aber auch dem feinsinnigen Spiel seiner jungen Mitspieler inspiriert.
    Zwar immer noch der gelegentliche Tasten-Derwisch und Freund flirrender, dichter Tonkaskaden, agiert Joachim Kühn inzwischen sparsamer, lässt der Musik mehr Raum. Und neben dem freien Spiel, das ihn seit Beginn seiner Karriere auszeichnet, setzt der 72-Jährige mehr und mehr auf Groove.
    Joachim Kühn, Piano
    Chris Jennings, Kontrabass
    Eric Schaefer, Schlagzeug
    Aufnahme vom 26.6.16 bei Jazzbaltica in Niendorf