Anschließend studierte Draksler Jazz in Groningen (ihre Abschlussarbeit schrieb sie übrigens über den Freejazz-Pianisten Cecil Taylor), gefolgt von einem klassischen Kompositionsstudium in Amsterdam, ihrer heutigen Wahlheimat. Wenn bei Kaja Draksler Spuren aus balkanischer Volksmusik und slowenischer Tradition durchschimmern, dann eher im Sinne einer "imaginären Folklore". Vor allem aber bewegt sie sich im Grenzbereich und in der Schnittmenge von Jazz, frei improvisierter Musik, Klassischer Moderne und Neuer Musik. Zu ihren Einflüssen zählen Stride-Pianisten genauso wie ein Thelonious Monk und Jaki Byard, ein Maurice Ravel, Luigi Nono oder Olivier Messiaen.
Auf Drakslers Auftritt im Rahmen der Inntöne, des österreichischen Bauernhof-Festivals, folgen an den nächsten beiden Dienstag-Terminen Aufnahmen vom Prager Jazz Piano Festival: am 8. Dezember mit Søren Bebe aus Dänemark und dem Polen Slawek Jaskulke und am 15. Dezember mit dem Spanier David Peña Dorantes und Dimitar Bodurov aus Bulgarien.
Für den Abschluss dieses pianistischen Monatsschwerpunktes sorgt am 22. Dezember ein Deutschlandfunk-Mitschnitt aus dem Bonner Beethovenhaus mit dem Schweizer Yannick Délez.
Aufnahme vom 11.5.15 beim Inntöne-Festival in Diersbach, Österreich.