
Ein Stipendium des Canada Council for the Arts ermöglichte dem jungen Pianisten acht Jahre später ein Studium bei dem Jazzmusiker Henry Threadgill in New York. Dort hörte man ihn alsbald in Gruppen mit Steve Coleman, Mark Turner, David Binney und Chris Potter.
Vor allem als Pianist im New York Quartet des polnischen Trompeters Tomasz Stanko, auf dessen Doppelalbum entdeckten ihn bald auch die europäischen Jazzfans. Für David Virelles ist Musik beileibe nicht nur Unterhaltung oder Zerstreuung, sondern a priori ein "Teil von allem anderen". In Kuba suchte er vor Ort nach Formen von Folklore in rituellem Kontext der Abakuá, einer Geheimgesellschaft mit westafrikanischen Wurzeln. Mbókò heißt in dieser afrokubanischen Mythenwelt "die (göttliche) Stimme", aber auch "Zuckerrohr" oder "Fundament". Es ist bezeichnend, dass Virelles sein jüngstes Album mit diesem Titel überschreibt.