
Mit einem so riesigen Klangkörper lässt sich eine Menge machen: drei Trompeten, zwei Posaunen, fünf Saxofone plus Rhythmusgruppe, wobei fast jeder der 15 Spieler noch über ein Zweit- oder gar Drittinstrument verfügt. Umso erstaunlicher ist es, wie subtil, transparent und minimalistisch der lebendige Organismus mit dem Namen Ping Machine funktioniert. Um 2005, mitten in der viel zitierten Krise (weniger Publikum, weniger Spielstätten, sinkende Plattenverkäufe), hatte sich Fred Maurin seinen Traum eines Orchesters erfüllt. Die aktuelle, vierte Ping-Machine-CD "Encore" wählten viele Kritiker in Frankreich 2013 zum Jazzalbum des Jahres.
Mag die Besetzung durchaus noch im konventionellen Rahmen des orchestralen Jazz liegen – musikalisch orientieren sich der diskret agierende Gitarrist und seine Kollegen an Innovationen, die Gil Evans, Frank Zappa und Carla Bley dem Genre beschert haben. Ping Machine setzt eine kreative Energie frei, die den Jazz der Jetztzeit beflügelt. Karl Lippegaus besuchte die Band bei einem mehrtägigen Gastspiel in Fresnes bei Paris.