
Sie schlägt Brücken zwischen Tradition und Moderne; zudem setzt sie sich auch mit den Klangmöglichkeiten auseinander, die ihr die außereuropäische Musik und nichtwestliche Kulturen bieten.
So studierte sie für eines ihrer spannendsten Alben, "The Image Of Your Body" (2006), das indische Harmonium bei einem Lehrer in Kalkutta. In der Folge achtete Myra Melford stets darauf, allen Zierat, alles Zitatenhafte aus ihrer Aneigung des Instruments zu verbannen.Es entstand ein Werk, das weit über vertraute Jazzmuster und die klassischen Zutaten indischer Meditationsmusik hinausging.
Im jüngsten Projekt der Pianistin, "Snowy Egret" (2015), geht es um nichts Geringeres als die Mythen des amerikanischen Kontinents. Aber wer wie Myra Melford die Bilder von Don Reich, Zen-Buddhismus und Gedichte von Rumi zu seinen Inspirationen zählt, braucht große Themen gewiss nicht zu scheuen!