"Die Lage hat sich weitestgehend entspannt", sagte Oliver Ramme mit Blick auf die Lage im Südjemen. Auch in die Krankenhäusern gebe es keine Cholera-Infizierten mehr. "Die Säle sind mittlerweile verwaist."
Allerdings seien Fälle von Diphtherie wieder aufgetreten. Dies habe es zuletzt in den 90er-Jahren im Jemen gegeben. Und bei Kindern häufen sich auch wieder die Fälle von Masern.
Allerdings seien Fälle von Diphtherie wieder aufgetreten. Dies habe es zuletzt in den 90er-Jahren im Jemen gegeben. Und bei Kindern häufen sich auch wieder die Fälle von Masern.
Auf seinen Fahrten seien die Märkte "reich gefüllt", Essen, Trinken und auch Strom seien konstant zu bekommen. "Mittlerweile wird der Krieg im Süden für beendet erklärt", sagte Ramme im Deutschlandfunk. Denn es gebe kaum noch kriegerische Auseinandersetzungen. Dies liege vor allem daran, dass die Huthis in den Norden vertrieben worden und die IS- und Al-Kaida-Terroristen spurlos verschwunden sind.
Problem: Ausbleibende Gehaltszahlungen
Die Leute würde aber vor allem die wirtschaftliche Lage beschäftigt. "Die Gehälter werden teilweise nicht gezahlt. Gerade der Staat kann die Gelder dann nicht auftreiben. Die Leute gehen für umsonst arbeiten. Das betrifft gerade die Sicherheitskräfte, wie Soldaten und Polizisten."
Neben dem Geld, der Inflation, herrsche ein großes Misstrauen und eine große politische Zukunftsangst. "Im Süden gibt es von jeher eine große Unzufriedenheit, man will unabhängig werden und jetzt wittert man Morgenluft."
"Die Türen öffnen sich"
Das Arbeiten als Journalist würde sich für ihn erstaunlich einfach gestalten. Am Anfang sei von jeminitischer Seite eine extreme Bürokratie aufgebaut worden. So habe er ein Jahr gebraucht, um alle geforderten Dokumente beisammen zu haben, um überhaupt einreisen zu dürfen. "Die Subbotschaft war dadurch eigentlich, Sie haben hier nichts zu suchen, wir wollen sie nicht haben."
Erstaunlicherweise würden sich aber jetzt vor Ort fast alle Türen öffnen. Die Gefahr sei überschaubar, er werde aber von jeminitischen Kollegen begleitet, die sich schützend vor und neben ihn stellen und auch übersetzen. Ansonsten wäre das Ganze sehr umständlich geworden.