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Kameramann Michael Ballhaus
Musiker der Bilder

Am Mittwoch starb Michael Ballhaus, einer der weltweit bedeutendsten Kameramänner, in Berlin. Rund 130 Filme für Kino und Fernsehen hat er gedreht. Er war für den Oscar nominiert, hat den Europäischen und mehrfach den Deutschen Filmpreis erhalten. Welche besondere Bedeutung die Berlinale für ihn hatte, erzählte er im vergangenen Jahr im Gespräch mit Matthias Hanselmann.

Michael Ballhaus im Gespräch mit Matthias Hanselmann |
    Der Kameramann Michael Ballhaus hält den "Goldenen Ehrenbären", mit dem er 2016 bei der Berlinale ausgezeichnet wurde.
    2016 wurde Michael Ballhaus bei der Berlinale mit dem "Goldenen Ehrenbären" ausgezeichnet. (dpa)
    Der Goldene Ehrenbär für sein Lebenswerk, den der Kameramann Michael Ballhaus im Rahmen der Berlinale 2016 erhielt, habe für ihn eine große Bedeutung, sagte Ballhaus. "Ich war der Berlinale immer sehr verbunden." Beispielsweise Martin Scorsese habe er auf der Berlinale zum ersten Mal gesehen, als der seinen Film "Wie ein wilder Stier" vorgestellt habe. "Dann habe ich zu meiner Frau gesagt, mit diesem Regisseur möchte ich gerne einmal einen Film drehen. Ich hätte auch sagen können: Ich möchte zum Mond fliegen."
    Als "sehr lustig" hat Ballhaus in Erinnerung, wie er 1990 Präsident der Internationalen Berlinale-Jury wurde. Der damalige Berlinale-Direktor Moritz de Hadeln habe ihn angerufen und gesagt: "Herr Ballhaus, ich habe eine große Bitte, ich bin in großer Verlegenheit. Der Jury-Präsident für dieses Jahr hat abgesagt, der konnte nicht, würden Sie das übernehmen?", erzählt Ballhaus. Er habe dann die französische Filmproduzentin Margaret Ménégoz, die er von einem Filmdreh kannte, gebeten, ihm zu helfen. "Dann haben wir das zusammen gemacht, und das ging eigentlich sehr gut."
    Das gesamte Gespräch können Sie sechs Monate lang in unserer Mediathek nachhören.