Von einer großen Sehnsucht nach Schönheit, aber auch von Trauer und Schmerz erzählt die Musik Mieczysław Weinbergs, der die Judenverfolgung in der Sowjetunion nur mit sehr viel Glück überlebte. Nach Stalins Tod wurde er aus dem Gefängnis entlassen und komponierte weiterhin Musik, die von seinen schrecklichen Erfahrungen kündet. Obwohl von Dmitrij Schostakowitsch gefördert, werden seine hoch emotionalen Werke erst seit relativ kurzer Zeit wiederentdeckt und einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt.
Der österreichische Komponist Egon Wellesz war eine Generation älter als Weinberg und erlebte ein ähnliches Schicksal: Als Jude emigrierte er nach dem 'Anschluss' Österreichs nach England und wurde dort als Enemy Alien interniert. Nach dem Krieg geriet er in Vergessenheit, komponierte aber weiterhin und setzte sich in seinen Kompositionen mit den Werken der Wiener Klassik auseinander. Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin spielen Werke von Weinberg und Wellesz im Berliner Kühlhaus, das in seiner architektonischen Mischung aus Backsteingotik und Stahlbeton die stilistische Zerrissenheit des 20. Jahrhunderts zeigt.
Mieczysław Weinberg
Trio für Klavier, Violine und Violoncello, op. 24
Trio für Klavier, Violine und Violoncello, op. 24
Egon Wellesz
Oktett für Klarinette, Fagott, Horn, zwei Violinen, Violoncello und Kontrabass, op. 67
Oktett für Klarinette, Fagott, Horn, zwei Violinen, Violoncello und Kontrabass, op. 67
Maria Pflüger, Violine
Jörg Breuninger, Violoncello
Kensei Yamaguchi, Klavier
Oliver Link, Klarinette
Sung Kwon You, Fagott
Anne Mentzen, Horn
Karin Kynast, Violine
Anne-Kathrin Weiche, Violine
Alexey Doubovikov, Viola
Peter Albrecht, Violoncello
Stefanie Rau, Kontrabass
Jörg Breuninger, Violoncello
Kensei Yamaguchi, Klavier
Oliver Link, Klarinette
Sung Kwon You, Fagott
Anne Mentzen, Horn
Karin Kynast, Violine
Anne-Kathrin Weiche, Violine
Alexey Doubovikov, Viola
Peter Albrecht, Violoncello
Stefanie Rau, Kontrabass
Aufnahme vom 8. Dezember 2016 aus dem Kühlhaus Berlin