Am Freitag kam eine erste Geste der Versöhnung: Die spanische Zentralregierung entschuldigte sich für das brutale Vorgehen der Polizei beim Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien. Madrid signalisiert jetzt auch Dialogbereitschaft. Dafür müsse die katalanische Regionalregierung allerdings ihre Unabhängigkeitsbestrebungen fallen lassen, heißt es.
Gewalt-Eskalation nicht neu
Die Eskalation der Gewalt in Spanien ist nicht neu, der baskische ETA-Terrorismus hat tiefe Wunden hinterlassen. Der Konflikt heute in Katalonien wird auch gespeist aus historischen Narrativen, die Birgit Aschmann untersucht hat. Als Professorin für Europäische Geschichte des 19. Jahrhunderts lehrt sie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Nationalismus, die Geschichte der Monarchie im 19. Jahrhundert und politische Kulturgeschichte.
Karin Fischer hat Birgit Aschmann zur Rolle der spanischen Geschichte, zur katalanischen Kultur und zur speziellen Ausprägung des Nationalismus in Katalonien befragt.