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Katholische Kirche
Machtkampf um Malteserorden

Zwischen dem katholischen Malteserorden und dem Papst tobt ein Machtkampf. Nun ist Matthew Festing, der sogenannte Großmeister des Ordens, nach einem Treffen mit Papst Franziskus überraschend zurückgetreten. Hat der Papst den Machtkampf für sich entschieden?

Italien-Korrespondent Jan-Christoph Kitzler im Gespräch mit Benedikt Schulz | 25.01.2017
    Der inzwischen zurückgetretene Großmeister der Malteser Robert Matthew Festing bei einer Papstaudienz im Juni 2016.
    Der inzwischen zurückgetretene Großmeister der Malteser Matthew Festing bei einer Papstaudienz im Juni 2016. (picture-alliance / dpa / Gabriel Bouys)
    Anlass des Konflikts ist der Rauswurf von Albrecht von Boeselager, bislang Großkanzler der Malteser. Vordergründig wurde der Schritt damit begründet, Malteser International habe bei drei Hilfsprojekten Kondome verteilen Problemen lassen. Der Papst ließ eine Untersuchungskommission einrichten, um den Fall aufzuklären. Großmeister Matthew Festing aber lehnte eine Einmischung aus dem Vatikan ab - mit der Begründung, der Malteserorden sei souverän, der Rauswurf von Albrecht von der Person von Boeselager eine interne Angelegenheit. Der Malteserorden ist ein ungewöhnliches Konstrukt: einerseits katholischer Laienorden, andererseits ein sogenanntes Völkerrechtssubjekt mit eigener Währung und diplomatischen Beziehungen zu anderen Staaten. Es geht im aktuellen Konflikt auch um die Frage: Wie unabhängig ist der Malteserorden von der Kurie?
    Das vollständige Gespräch mit dem Korrespondenten Jan-Christoph Kitzler können Sie mindestens sechs Monate nachhören.