Eine Nachricht über die zunehmende Verschmutzung der Meere und ein Text darüber, wie verschiedene Länder jetzt schon den Plastikmüll reduzieren: Das waren zwei der Berichte, die der Journalistik-Professor Klaus Meier von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt seinen Probanden vorlegte.
Die Versuchspersonen hätten sich nach dem Lesen der lösungsorientierten Texte fröhlicher und zum Teil weniger deprimiert gefühlt. "Was man aber nicht nachweisen kann, ist, dass sie sich besser informiert fühlen", sagte Meier bei @mediasres.
Probleme nicht einfach ausblenden
Der Wissenschaftler schließt daraus, "dass wir als Leser und Hörer vor allem bei den Nachrichten so sozialisiert sind, dass wir die Lösung oder die Hoffnung gar nicht erwarten".
Gut gemachter "Konstruktiver Journalismus" sollte daher nach Ansicht von Meier die Probleme benennen, aber darüber hinaus nach Lösungsmöglichkeiten fragen. "Wenn man das so betreibt, ist das kein Weichspüljournalismus", sagte Meier.
Nach möglichen Problemlösern suchen
Es gehe nicht darum, dass sich Journalisten selbst Vorschläge zum Lösen von Problemen ausdenken. Stattdessen sollten sie danach recherchieren, wer aus Politik und Zivilgesellschaft mögliche Lösungen parat hat.
Neben investigativen und nachrichtlichen Beiträge brauche es mehr konstruktive Beiträge. "Letztlich muss sich alles ergänzen, damit man gute Sendungen, gute Blätter oder gute Websites machen kann", so Meier.