Wenn in diesem Jahr überall – auch hier im Deutschlandfunk – an den Beginn des Ersten Weltkriegs erinnert wird, dann ist sicher auch wieder von der angeblichen Kriegsbegeisterung vieler Intellektueller die Rede. Ein "reinigendes Gewitter" haben angeblich viele Dichter und Denker, Maler und Musiker erwartet – und nichts als Gemetzel und Morden war die Wirklichkeit. Große Künstler wie August Macke und Franz Marc starben in den Schützengräben, im Alter von nur 27 und 36 Jahren.
Der Kunsthistoriker Uwe Schneede hat nun – erstaunlicherweise zum ersten Mal für seinen Berufsstand – umfassend untersucht, ob der Mythos von den kriegsbegeisterten Künstlern tatsächlich zutrifft. Seine großartige Ausstellung "1914 – Die Avantgarden im Kampf" ist noch bis Ende Februar in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik in Bonn zu sehen.
Über das Jahr 1914 und die internationalen Avantgarden vor und nach dem Ersten Weltkrieg sprach Stefan Koldehoff mit Uwe Schneede.