Englisch pauken auf die moderne Art. Programme wie Duolingo, Babbel, Busuu oder Langenscheidt IQ machen es möglich. Inzwischen gibt es hunderte Apps in diesem Bereich. Gerade fürs Englisch-Lernen ist die Auswahl riesig, konstatiert Dorothee Wiegand, Redakteurin beim Computermagazin c´t.
"Inhaltlich sind diese Apps ganz unterschiedlich. Es gibt reine Vokabel-Trainer - da kann man so wie früher in der Schule pauken, etwas angenehmer als mit Zettel und Bleistift. Aber es gibt auch so richtig umfangreiche Kurse, die haben interaktive Übungen, Dialogübungen. Auch das Hörverstehen wird trainiert, Lückentexte. Das muss man sich anschauen im Detail. Manche gehen mehr auf Grammatik, manche mehr auf Alltagssprache."
Mitunter ist sogar Austausch mit anderen Nutzern möglich, um zum Beispiel gemeinsam Texte zu übersetzen. Auch Verabredungen zum Telefonieren lassen sich treffen. Und manche App erinnert den Sprachschüler per E-Mail an die tägliche Lektion. Auf dem Smartphone wischen und klicken – als Ergänzung beim Lernen sei das eine gute Sache, urteilt Sprachwissenschaftler Harald Clahsen von der Universität Potsdam.
"Hat viele Vorteile. Diese Smartphones und Tablets sind eben mobil. Das macht Spaß, mit denen zu hantieren. Es macht vor allen Dingen auch jungen Leuten Spaß, mit denen zu hantieren. Man kann Bilder zeigen oder auch Videos sogar. Und das Gerät produziert auch Töne. Das bedeutet: Man bekommt Feedback über die Aussprache zum Beispiel."
Spielerisch führen die Programme an Fremdsprachen heran. Üben kann man überall – ob auf dem Sofa, in der U-Bahn oder am Strand. Einige Sprachlern-Apps sind sogar kostenlos, mitunter muss man dort aber Werbung hinnehmen. Andere Anbieter lassen sich die Kurse per Abo-Gebühr bezahlen, das kann inklusive Intensiv-Betreuung durch einen Sprachlehrer schon mal 29 Euro pro Monat kosten, – erklärt c´t – Redakteurin Wiegand. Wie in vielen Bereichen gilt aber auch hier: Der Preis sagt nicht unbedingt etwas über die Qualität aus.
"Man sollte nicht denken: Wenn die App besonders teuer ist, ist sie besonders toll. Also ruhig verschiedene Dinge ausprobieren und unbedingt immer erst die kostenlosen Lektionen testen – bevor man da ein Abo abschließt."
Solche Probe-Lektionen gibt es bei fast allen Angeboten. Und sie geben auch einen ersten Eindruck, ob mir die gewählte Sprache generell liegt. Denn manch einer möchte per App vielleicht auch Schwedisch oder Chinesisch lernen.
Da fällt das Angebot natürlich deutlich geringer aus als bei Englisch oder Französisch, bremst Sprachwissenschaftler Clahsen all zu große Erwartungen. Ohnehin seien die Apps keine Wunderwaffe.
Da fällt das Angebot natürlich deutlich geringer aus als bei Englisch oder Französisch, bremst Sprachwissenschaftler Clahsen all zu große Erwartungen. Ohnehin seien die Apps keine Wunderwaffe.
"Wenn man als Tourist einen Urlaub plant und möchte ein paar Brocken von der Sprache sprechen, dann ist das gar nicht schlecht. Dann lernt man, wie man einkauft, ein bisschen Begrüßung im Hotel und so – solche Phrasen eben. Aber damit hat man ja die Sprache nicht gelernt. Man braucht schon jemanden, der einem die Grammatik erklärt."
Wer eine Fremdsprache richtig erlernen will, braucht wohl früher oder später dann doch einen richtigen – nicht nur virtuellen – Lehrer. Als Ergänzung oder Einstieg aber – so die Experten – sind solche Apps durchaus nützlich.