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Der Fernseh-Fünfkampf

Einen Tag nach Bundeskanzlerin Merkel und SPD-Kanzlerkandidat Schulz liefern sich die Spitzenkandidaten von Linkspartei, Grünen, CSU, FDP und AfD einen TV-Schlagabtausch. Die höhere Zahl der Diskutanten und das breitere politische Spektrum sorgen für spürbar mehr Lebhaftigkeit als im Duell gestern. Lesen Sie im Liveblog mit.

    Die Moderatoren, BR-Chefredakteur Christian Nitsche (l) und WDR-Chefredakteurin Sonia Seymour Mikich (2.v.l.), stehen zusammen mit den Parteivertretern und Spitzenkandidaten (l-r) Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke, Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Joachim Herrmann (CSU), bayerischer Innenminister, Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP, und Alice Weidel (AfD) in einem Fernsehstudio in Berlin beim sogenannten "TV-Fünfkampf" der kleineren Parteien.
    Live-Fünfkampf der kleinen Parteien in der ARD (dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Herzlich willkommen zu unserem Liveblog über den Fernseh-Schlagabtausch. Der Deutschlandfunk übertragt die Debatte in einer Sondersendung ab 20.05 Uhr.
    • Der rhetorische "Fünfkampf" dauert 75 Minuten - und ist damit kürzer als das Duell Merkel / Schulz (gut 90 Minuten)
    • Es treten an: Sahra Wagenknecht (Die Linke), Cem Özdemir (Bündnis 90 / Die Grünen), Joachim Herrmann (CSU), Christian Lindner (FDP) und Alice Weidel (AfD).
    • Die Moderatoren sind Sonia Seymour Mikich (WDR) und Christian Nitsche (BR).

    +++ 21.30 Uhr "Das war toll, vielen Dank, ich hab viel gelernt." Mit diesen Worten beendet Sonia Mikich die Runde. Und wir unseren Liveblog.
    +++ 21.25 Uhr +++ Sahra Wagenknecht (nun zum Thema Diesel): Das einzige, was kurzfristig im Diesel-Skandal helfe, das seien Nachrüstungen der Motoren. Dazu müsse man die Hersteller verpflichten. Christian Lindner stimmt zu: Die Hersteller müssen die Fahrzeuge in den Zustand versetzen, den die Kunden geglaubt haben zu kaufen.
    +++ 21.19 Uhr +++ Sahra Wagenknecht fragt Alice Weidel, was sie von den, Zitat, "Halbnazis" in der AfD halte, sprich: vom rechten Flügel. Ob das ok sei? Weidel entgegnet, in einer Partei wie der AfD mit ihren 28.000 Mitgliedern seien das Einzelfälle. Und gegen die gehe man auch mit Parteiordnungsverfahren vor. Die Grünen kommentieren auf Twitter.
    +++ 21.17 Uhr +++ Cem Özdemir fragt Joachim Herrmann, was mit dem "C" im Namen der CSU sei. Denn deshalb müsse die Partei doch eigentlich Gottes Schöpfung bewahren - er will auf den Klimaschutz hinaus. Und Herrmann antwortet: Wie viele Braunkohlekraftwerke gibt es denn in Bayern? Denn es sei doch vor allem in NRW, also in einem lange Jahre rot-grün regierten Land, wo die Braunkohle eine Rolle spiele.
    +++ 21.16 Uhr +++ Auch die Satiriker schauen zu.
    +++ 21.14 Uhr +++ Cem Özdemir antwortet auf Christian Lindner: Man dürfe Russland nicht dafür belohnen, dass es das eigene Land in ein Gefängnis verwandle. Und sich dazu noch massiv in Wahlen einmische.
    +++ 21.11 Uhr +++ Alice Weidel fragt Sahra Wagenknecht, was sie von offenen Grenzen für alle halte - das gehört zum Konzept des Abends, dass jeder der fünf einem anderen eine Frage stellen darf. Wagenknecht entgegnet, offene Grenzen für alle, das sei eine Zukunftsvision. Man könne nicht alle Menschen ins Land lassen, die kommen wollten. Dafür sei das Wohlstandsgefälle zu groß.
    +++ 21.08 Uhr +++ Sahra Wagenknecht hält es für geboten, dass man genau wissen müsse, woher die Gefährder in Deutschland kämen. Der radikalisierte politische Islam breite sich aus, das sei auch ein Produkt von Regimen wie Saudi-Arabien. Aber auch die Türkei spiele eine Rolle, weil Islamverbände, die von Erdogan kontrolliert würden, in Deutschland aktiv seien und zum Teil sogar finanziert würden.
    +++ 21.05 Uhr +++ Alice Weidel hat nichts dagegen, dass auch Soldaten Bahnhöfe absichern. Und das sei auch nötig. Denn Deutschlands Grenzen seien immer noch ungesichert. Auch brauche man Rechtssicherheit für Polizisten und: man brauche weniger politische Einmischung - und das gelte vor allem für Joachim Herrmann.
    +++ 21.04 Uhr +++ Auf Twitter begleiten die Parteien und Fraktionen das Streitgespräch aufmerksam.
    +++ 21.02 Uhr +++ Joachim Herrmann zur Videoüberwachung: Eine Überwachung gesamter Innenstädte so wie in Großbritannien, das komme nicht in Frage. Aber an bestimmten Orten, wie etwa U-Bahnhöfen, sei das sinnvoll.
    +++ 20.58 Uhr +++ Thema Sicherheit. Christian Lindner wirbt dafür, die Polizei zu stärken - denn es fehlten 15.000 Beamte in Deutschland. Der Staat müsse besser organisiert sein als die Terroristen und die Organisierte Kriminalität.
    +++ 20.55 Uhr +++ "So, Sie sind fertig", sagt Moderator Christian Nitsche zu Alice Weidel. Und kommt zur Zeitmessung. Christian Linder hat am wenigsten gesagt. Bisher. Sahra Wagenknecht sprach am längsten.
    +++ 20.49 Uhr +++ Nun äußert sich Alice Weidel (AfD) zum Thema Flüchtlinge. Der Bundesregierung wirft sie vor, nicht zu unterscheiden zwischen Einwanderern, Zuwanderern, Migranten, Flüchtlingen und Asylberechtigten. Wichtig sei, dass man zu einer qualifizierten Zuwanderung komme. Auch sei es wichtig, dass nur Menschen mit gültigen Ausweispapieren ins Land kämen. "Was ist denn aus der nationalen Kraftanstrengung geworden?", fragt Alice Weidel - denn 2017 würden in Deutschland noch weniger Menschen abgeschoben als 2016.
    +++ 20.46 "Wer als Flüchtling kommt, den schützen wir" (Christian Lindner). Bei einem Einwanderungsgesetz gehe es darum, Kriterien festzuschreiben - etwa, was den Fachkräftebedarf angehe. Auch gehöre dazu: Unbedingte Akzeptanz unseres Rechts und dass der eigene gesichert sei.
    +++ 20.44 Uhr +++ Es geht nun um Flüchtlinge und Familiennachzug. Joachim Herrmann legt dar, in Deutschland sei zeitweilig ein Sonderrecht für Menschen mit subsidiärem Schutz geschaffen worden. Dass bei diesen Menschen aber kein Recht auf Nachzug bestehe - das sei auch EU-konform, und das halte er für richtig. Im übrigen brauche man mehr Wohnungsbau - auch für die Flüchtlinge in Deutschland.
    +++ 20.43 Uhr +++ Die Moderatorin sorgt ein bisschen für Ordnung: Sonia Mikich sagt, man spiele jetzt nicht das Spiel, dass jeder zu allem etwas sagen könne.
    +++ 20.42 Uhr +++ Özdemir legt noch beim Thema Europa nach: "Ich mag diesen anti-europäischen Populismus nicht, weder von rechts noch von links." Denn: Deutschland profitiere von Europa und der EU.
    +++ 20.38 Uhr +++ Nun erhält wieder Cem Özdemir das Wort - Stichwort Arbeitswelt. Die Grünen, sagt er, sorgten sich vor allem um die eine Million der Langzeitarbeitslosen. Es gehe um die, die vergessen würden, für sie brauche man einen zweiten Arbeitsmarkt. Um übrigen müsse man, so Özdemir, auch die Jobcenter umbauen.
    +++ 20.36 Uhr +++ Sahra Wagenknecht: "Es ist großer Humbug, dass steigende Mieten die Folgen der Immobilienblase sind." Ein Grund sei auch, dass der Wohnungsmarkt privaten Haien überlassen werde. Wichtig wäre es, die Mieten zu deckeln.
    +++ 20.34 Uhr +++ Alice Weidel spricht über die Rente. Die AfD fordere die Förderung der Familie, so etwa die Anrechnung von Erziehungszeiten. Die zweite und dritte Säule des Rentensystems sei auch wegen der Nullzinspolitik in eine Schieflage geraten.
    +++ 20.32 Uhr +++ Nun ist Alice Weidel wieder an der Reihe - auch mit Blick auf die Stoppuhr. Sie wirft der EZB vor, gegen die europäischen Verträge zu verstoßen. Darum gebe es die AfD, denn das sei die einzige Partei, die die Euro-Rettungspolitik kritisiere.
    +++ 20.31 Uhr +++ Christian Lindner: "Die große Koalition ist über die Rentenkasse hergefallen wie ein Raubtier." Er sei im übrigen ganz bei Özdemir, dass pflegerische Berufe besser bezahlt werden müssten.
    +++ 20.30 Uhr +++ Joachim Herrmann wird deutlich: Es gibt keine Änderungen an der Rente mit 67.
    +++ 20.29 Uhr +++ Es geht nun um das Thema Ruhestand: Cem Özdemir sagt, man müsse vor allem über das Thema Frauen reden. Denn gerade in den Frauenberufen müssten die Menschen angemessen bezahlt werden - dann habe das auch Auswirkungen auf die ansonsten zu niedrige Rente.
    +++ 20.25 Uhr +++ Zurück zur Digitalisierung: Sahra Wagenknecht (Die Linke) beklagt wie Joachim Herrmann, dass private Unternehmen die Netze dort ausbauten, wo sie Gewinne machen könnten.
    +++ 20.23 Uhr Cem Özdemir (Grüne) wird zur Schulpolitik befragt. Man müsse den Erfolg der Kinder abkoppeln von ihrer Herkunft, betont er. Die Länder allein aber könnten das nicht schaffen. Das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern müsse darum aufgehoben werden.
    +++ 20.19 Uhr +++ Joachim Herrmann (CSU) hält insbesondere den flächendeckenden Ausbau der digitalen Infrastruktur für geboten. Bayern habe da schon viel getan als größtes Flächenland - und habe aber auch Nachholbedarf, dort, wo die privaten Firmen nicht genug täten.
    +++ 20.18 Uhr +++ Nun ist Alice Weidel (AfD) an der Reihe: Sie plädiert dafür, das Glasfasernetz auszubauen.
    +++ 20.17 Uhr +++ Christian Lindner (FDP) erhält als erster das Wort. Es geht um die Digitalisierung - und er nennt gleich mehrere Punkte, unter anderem den Verkauf der Staatsbeteiligung an Post und Telekom.
    +++ 20.15 Uhr +++ Es geht los: Die Moderatoren stellen die fünf Gäste vor.
    +++ 20.13 Uhr +++ Nennt man das Quer-Subventionierung?
    +++ 20.12 Uhr +++ Die Grünen gehen musikalisch an die Sache.
    +++ 20.11 Uhr +++ Die FDP gibt sich metaphorisch - und kämpferisch.
    +++ 20.08 Uhr +++ Die ersten Bilder der ARD-Fünferrunde.
    +++ 20.05 Uhr +++ Unser Hauptstadt-Korrespondent Falk Steiner geht zu Beginn unserer Sondersendung auf den Schlagabtausch im ZDF ein - auch dort gibt es ein Streitgespräch, aber nur als Dreikampf zwischen Dietmar Bartsch (Linke), Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und Alexander Dobrindt (CSU). Steiner sagte, es sei ein überaus munterer Dreikampf - kontrovers, aber auch ein seltsames Setting: die CSU als Teil der Regierung und die Opposition, vertreten durch Grüne und Linke. Der Dreikampf sei spannender und deutlich besser moderiert als das Duell gestern.
    +++ 20.03 Uhr +++ Die Journalistin Anja Köhler berichtet, dass auch die AfD-Politikerin Alice Weidel nun eingetroffen ist (sie hatte laut Köhler offenbar Probleme gehabt, den Tagungsort zu finden.
    +++ 20.00 Uhr +++ Stephan Detjen aus unserem Hauptstadtstudio hat vor einer knappen Stunde im Dlf das TV-Duell Merkel/Schulz von gestern kommentiert: "Wer meint, die Wähler hätten am 24. September nichts mehr zu entscheiden, unterliegt einem fatalen Irrtum. Die Bundestagswahl ist eine Richtungsentscheidung für Deutschland. Das aber hat das Duell gestern verschleiert, obwohl es vom Kartell der veranstaltenden Fernsehsender aus leicht durchschaubaren Interessen zu einem politischen Showdown sondergleichen hochstilisiert wurde."
    +++ 19.58 Uhr +++ Die Journalistin und Autorin Andrea Behnke bringt auf den Punkt, was viele bei Twitter äußern.
    +++ 19.55 Uhr +++ Moderator Christian Nitsche hat schon um kurz vor 18 Uhr das erste Bild aus dem Studio des Abends getwittert. Bei Twitter dürften Sie am ehesten mit dem Hashtag #fuenfkampf fündig werden, seltener ist #5kampf.
    (jcs/db)