Mitten durch Bad Doberan schnauft die historische Kleinbahn "Molli", Touristen und Einheimische lieben sie, obwohl die Lok graue Rauchschwaden ausstößt. Der Dampfzug war ein Grund, Bad Doberan als Versuchsstadt auszuwählen, sagt Professor Udo Onnen-Weber von der Hochschule Wismar.
"Weil Doberan tatsächlich ein Problem hat. Also die Emissionswerte werden durch den Molli ja noch verstärkt. Der Molli muss natürlich bleiben und deswegen müssen wir umso deutlicher an die Emissionswerte im Verkehr ran. Ein Fernziel von uns ist natürlich, dass der Verkehr ganz aus der Innenstadt raus kommt. Das dauert."
In dem EU-Projekt werden verschiedene Ansätze getestet. In zwei litauischen Städten sollen öffentliche Gebäude in den Zentren ganz ohne Lkw beliefert werden. Im polnischen Stargard werden der touristische und der Lieferverkehr eingeschränkt. In Olovström in Schweden sollen - ganz radikal - gar keine LKW in die Innenstadt fahren. In Bad Doberan werden Paketdienste nicht mehr mit Transportern durch die engen Straßen kurven.
"Als wir anfingen, hatten wir einen Traum, irgendwo am Stadtrand ein Terminal zu bauen. Alle fahren dahin und nur einer bedient dann die Innenstadt. Das kriegen wir im Moment mit den vielen verschiedenen Diensten noch nicht hin. Dann hatten wir gesagt, bauen wir Doberan als Modellstadt für ganz viele verschiedene Szenarien aus. Jetzt haben wir zwei Paketdienste, sind dabei, mit anderen zu reden und kriegen drei bis fünf sicher noch im Laufe des Jahres oder in den nächsten zwei Jahren noch dazu."
"Weil Doberan tatsächlich ein Problem hat. Also die Emissionswerte werden durch den Molli ja noch verstärkt. Der Molli muss natürlich bleiben und deswegen müssen wir umso deutlicher an die Emissionswerte im Verkehr ran. Ein Fernziel von uns ist natürlich, dass der Verkehr ganz aus der Innenstadt raus kommt. Das dauert."
In dem EU-Projekt werden verschiedene Ansätze getestet. In zwei litauischen Städten sollen öffentliche Gebäude in den Zentren ganz ohne Lkw beliefert werden. Im polnischen Stargard werden der touristische und der Lieferverkehr eingeschränkt. In Olovström in Schweden sollen - ganz radikal - gar keine LKW in die Innenstadt fahren. In Bad Doberan werden Paketdienste nicht mehr mit Transportern durch die engen Straßen kurven.
"Als wir anfingen, hatten wir einen Traum, irgendwo am Stadtrand ein Terminal zu bauen. Alle fahren dahin und nur einer bedient dann die Innenstadt. Das kriegen wir im Moment mit den vielen verschiedenen Diensten noch nicht hin. Dann hatten wir gesagt, bauen wir Doberan als Modellstadt für ganz viele verschiedene Szenarien aus. Jetzt haben wir zwei Paketdienste, sind dabei, mit anderen zu reden und kriegen drei bis fünf sicher noch im Laufe des Jahres oder in den nächsten zwei Jahren noch dazu."
Lastenfahrrad kostet rund 15.000 Euro
Nach knapp zwei Jahren Vorbereitung begannen am 1. März 2018 die ersten beiden Paketdienste, abgasfrei auszuliefern. Die Firma Anders Transporte fährt für UPS mit einem Lastenfahrrad, das über eine Förderung der EU finanziert wurde.
"Man mag es kaum glauben: Das Lastenfahrrad kostet locker so viel wie ein Kleinwagen, das sind 15- bis 16.000 Euro. Mit der kompletten Ausstattung, wir haben es dann noch braun lackiert, in UPS-Farbe, kommen wir dann schon auf 16.000 Euro."
"Man mag es kaum glauben: Das Lastenfahrrad kostet locker so viel wie ein Kleinwagen, das sind 15- bis 16.000 Euro. Mit der kompletten Ausstattung, wir haben es dann noch braun lackiert, in UPS-Farbe, kommen wir dann schon auf 16.000 Euro."
Wendiger und keine Parkplatzprobleme
David Peters-Jaedike von Anders Transporte lobt die Idee. Das Fahrrad sei wendiger als der Transporter mit Überlänge, kann auch mal in enger Straße wenden und kennt kein Parkplatzproblem. Auf einem Parkplatz am Rand der Innenstadt übernimmt Matthias Pomplun die Pakete von einem Transporter, der das Umland beliefert. Das stabile Lastenrad hat eine elektrische Anfahrhilfe und einen Kastenaufbau mit einem Stauraum von einem knappen Kubikmeter.
"Zuladung maximal 300 Kilo."
Pompluns Gebiet misst etwa eineinhalb Kilometer in Länge und Breite. In zwei bis drei Stunden fährt er mit dem Rad etwa 20 Adressen an. Und wird unterwegs bestaunt.
"Viele sind angenehm überrascht, einige lächeln, andere sagen: finden sie cool."
"Zuladung maximal 300 Kilo."
Pompluns Gebiet misst etwa eineinhalb Kilometer in Länge und Breite. In zwei bis drei Stunden fährt er mit dem Rad etwa 20 Adressen an. Und wird unterwegs bestaunt.
"Viele sind angenehm überrascht, einige lächeln, andere sagen: finden sie cool."
Modellprojekt auch für andere Städte?
Die Firma Anders Transporte war schnell dabei und würde es sofort wieder machen, sagt David Peters-Jaedike.
"Auch in Rostock und Umland haben sie schon gesehen, dass wir mit dem Fahrrad unterwegs sind. Es fragen auch viele nach. Wir sind davon überzeugt, dass das ein Zukunftsmodell sein kann. Natürlich sehen wir ein Problem: In einer großen Innenstadt, wie Kröpeliner Straße in Rostock, werden wir nicht mit nur einem Fahrrad zustellen können, sollte es mal dazu kommen. Aber in so kleinen Gebieten ist das sehr praktisch und ausbaufähig."
Der Paketdienst DPD hat mehr und größere Pakete zu transportieren, er fährt mit Transportern an drei Stellen in die Innenstadt. Dort bleiben die Autos stehen und weiter geht’s zu Fuß mit riesigen Sackkarren, die 250 Kilo laden können. Bis zu 300 Meter zu den Kunden und wieder zurück, nachladen.
"Ich hatte schon mal so einen Zähler mit. An einem Tag kam ich auf 22.000 Schritte. Das geht."
Siegfried Maaß ist einer der Fahrer, die nun mehr laufen.
"Ich meine, dass man schneller ist, als wenn man dauernd irgendwo eine Parklücke sucht, was auch schwierig ist. Wenn es nicht allzu große Sachen sind, ist das Ablaufen schneller."
"Low carbon logistics" in Bad Doberan stößt auf Interesse. So will das benachbarte Rostock nun zusammen mit der Hochschule Wismar ein ähnliches Projekt entwickeln, für ein Großstadt-Zentrum.
"Auch in Rostock und Umland haben sie schon gesehen, dass wir mit dem Fahrrad unterwegs sind. Es fragen auch viele nach. Wir sind davon überzeugt, dass das ein Zukunftsmodell sein kann. Natürlich sehen wir ein Problem: In einer großen Innenstadt, wie Kröpeliner Straße in Rostock, werden wir nicht mit nur einem Fahrrad zustellen können, sollte es mal dazu kommen. Aber in so kleinen Gebieten ist das sehr praktisch und ausbaufähig."
Der Paketdienst DPD hat mehr und größere Pakete zu transportieren, er fährt mit Transportern an drei Stellen in die Innenstadt. Dort bleiben die Autos stehen und weiter geht’s zu Fuß mit riesigen Sackkarren, die 250 Kilo laden können. Bis zu 300 Meter zu den Kunden und wieder zurück, nachladen.
"Ich hatte schon mal so einen Zähler mit. An einem Tag kam ich auf 22.000 Schritte. Das geht."
Siegfried Maaß ist einer der Fahrer, die nun mehr laufen.
"Ich meine, dass man schneller ist, als wenn man dauernd irgendwo eine Parklücke sucht, was auch schwierig ist. Wenn es nicht allzu große Sachen sind, ist das Ablaufen schneller."
"Low carbon logistics" in Bad Doberan stößt auf Interesse. So will das benachbarte Rostock nun zusammen mit der Hochschule Wismar ein ähnliches Projekt entwickeln, für ein Großstadt-Zentrum.