Jasper Barenberg: Hauptsache das Auto ist gesund – auf diese Formel bringt ein Wissenschaftler, wie die Dinge stehen beim Thema Mann und Gesundheit. Vorurteile gibt es jedenfalls reichlich und sie laufen im Grunde darauf hinaus, dass die eigene Gesundheit Männern herzlich egal ist. Und es stimmt ja: Es gibt mehr dicke Männer als Frauen, Männer rauchen und trinken mehr, gehen dafür seltener zu Vorsorgeuntersuchungen, ernähren sich schlechter und Männer sterben früher, und zwar im Durchschnitt etwa fünf Jahre.
Höchste Zeit, sollte man also meinen, dass das Gesundheitsministerium heute in Berlin den ersten Männer-Gesundheitskongress organisiert. Eine Stiftung Männergesundheit hat vor einigen Jahren schon der Unternehmer Olaf Theuerkauf gegründet, er ist jetzt am Telefon. Guten Morgen.
Olaf Theuerkauf: Guten Morgen.
Barenberg: Herr Theuerkauf, Männer gehen sorglos bis nachlässig mit ihrer Gesundheit um. Gilt das so pauschal?
Theuerkauf: Man kann es sicherlich ganz pauschal so nicht sagen, aber man kann sicherlich sagen, dass wir Männer an diese Stelle im Gegensatz zu unseren weiblichen Mitbürgern schon eher reparaturmäßig herangehen. Das heißt, ist irgendwas kaputt, gehen wir wohl zum Arzt, ansonsten bleiben wir dort fern.
Barenberg: Beim Herzinfarkt führt das dazu, dass er im Durchschnitt Männer zehn Jahre früher trifft als Frauen, dass Männer häufiger Herz-Kreislauf-Leiden haben. Was für Gründe gibt es für diese Ignoranz, für dieses Verhalten?
Theuerkauf: Die Gründe herauszufinden, das ist ja ein Teil unserer Arbeit in der Stiftung Männergesundheit. Wir haben vor drei Jahren den Pilotbericht für die Männergesundheit herausgebracht, und die Antworten sind mit Sicherheit vielfältig. Das sind Erziehungsfragen, das sind Bildungsfragen, das sind Sozialisationsfragen, aber das sind natürlich auch in erster Linie Fragen, die in der Lebeweise der Männer und eben auch der Risikopaarungsweise bei uns Männern zu suchen sind.
Barenberg: Gibt es einen Mangel auch an ausführlichen guten Informationen, an Angeboten für Prävention beispielsweise?
Theuerkauf: Ja das ist ein ganz großes Fass, was Sie da jetzt aufmachen, und wir haben von der Stiftung im letzten Jahr einen Förderverein gegründet und dort gibt es eine Mitgliedschaft für Betriebe, und die Betriebe fragen immer wieder, was könnt ihr für uns tun. Wir haben mal zu sämtlichen Erkrankungen die Patientenbroschüren angefordert, die es in diesem Land gibt, im deutschsprachigen Raum auch, und es ist zum Teil schon ziemlich erschreckend, was da so fabriziert worden ist. Es gibt sehr verschiedene Stellen, die Leitlinien entwickelt haben, wie Patientenbroschüren aufklären sollten. Wenn man das dann mal im Alltag anschaut, das ist schon sehr erschreckend.
Barenberg: Es braucht also männertaugliche Broschüren gewissermaßen?
Theuerkauf: Ja, wenngleich ich nicht unbedingt dem Artikel aus der letzten Woche folge, dass Männer mehr Bilder brauchen, weil sie zu faul sind zu lesen.
Barenberg: Lassen Sie uns kurz noch über den Kongress sprechen, der heute stattfindet, der sicherlich für mehr Aufmerksamkeit sorgen wird. Das merkt man ja schon an unserem Gespräch. Was darüber hinaus versprechen Sie sich davon?
Theuerkauf: Für mich ist der heutige Kongress das erste Signal, dass das Thema Männergesundheit überhaupt im Bundesgesundheitsministerium angekommen ist. Das ist, glaube ich, die allerwichtigste Erkenntnis, denn erst mit diesem Moment kann man wirklich sagen, dass das Thema auch ernst genommen wird in der politischen Auseinandersetzung, der gesundheitspolitischen Auseinandersetzung und Wahrnehmung.
Barenberg: Olaf Theuerkauf, der Unternehmer und Gründer der Stiftung Männergesundheit, heute Morgen hier im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Ich bedanke mich!
Theuerkauf: Danke schön!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Höchste Zeit, sollte man also meinen, dass das Gesundheitsministerium heute in Berlin den ersten Männer-Gesundheitskongress organisiert. Eine Stiftung Männergesundheit hat vor einigen Jahren schon der Unternehmer Olaf Theuerkauf gegründet, er ist jetzt am Telefon. Guten Morgen.
Olaf Theuerkauf: Guten Morgen.
Barenberg: Herr Theuerkauf, Männer gehen sorglos bis nachlässig mit ihrer Gesundheit um. Gilt das so pauschal?
Theuerkauf: Man kann es sicherlich ganz pauschal so nicht sagen, aber man kann sicherlich sagen, dass wir Männer an diese Stelle im Gegensatz zu unseren weiblichen Mitbürgern schon eher reparaturmäßig herangehen. Das heißt, ist irgendwas kaputt, gehen wir wohl zum Arzt, ansonsten bleiben wir dort fern.
Barenberg: Beim Herzinfarkt führt das dazu, dass er im Durchschnitt Männer zehn Jahre früher trifft als Frauen, dass Männer häufiger Herz-Kreislauf-Leiden haben. Was für Gründe gibt es für diese Ignoranz, für dieses Verhalten?
Theuerkauf: Die Gründe herauszufinden, das ist ja ein Teil unserer Arbeit in der Stiftung Männergesundheit. Wir haben vor drei Jahren den Pilotbericht für die Männergesundheit herausgebracht, und die Antworten sind mit Sicherheit vielfältig. Das sind Erziehungsfragen, das sind Bildungsfragen, das sind Sozialisationsfragen, aber das sind natürlich auch in erster Linie Fragen, die in der Lebeweise der Männer und eben auch der Risikopaarungsweise bei uns Männern zu suchen sind.
Barenberg: Gibt es einen Mangel auch an ausführlichen guten Informationen, an Angeboten für Prävention beispielsweise?
Theuerkauf: Ja das ist ein ganz großes Fass, was Sie da jetzt aufmachen, und wir haben von der Stiftung im letzten Jahr einen Förderverein gegründet und dort gibt es eine Mitgliedschaft für Betriebe, und die Betriebe fragen immer wieder, was könnt ihr für uns tun. Wir haben mal zu sämtlichen Erkrankungen die Patientenbroschüren angefordert, die es in diesem Land gibt, im deutschsprachigen Raum auch, und es ist zum Teil schon ziemlich erschreckend, was da so fabriziert worden ist. Es gibt sehr verschiedene Stellen, die Leitlinien entwickelt haben, wie Patientenbroschüren aufklären sollten. Wenn man das dann mal im Alltag anschaut, das ist schon sehr erschreckend.
Barenberg: Es braucht also männertaugliche Broschüren gewissermaßen?
Theuerkauf: Ja, wenngleich ich nicht unbedingt dem Artikel aus der letzten Woche folge, dass Männer mehr Bilder brauchen, weil sie zu faul sind zu lesen.
Barenberg: Lassen Sie uns kurz noch über den Kongress sprechen, der heute stattfindet, der sicherlich für mehr Aufmerksamkeit sorgen wird. Das merkt man ja schon an unserem Gespräch. Was darüber hinaus versprechen Sie sich davon?
Theuerkauf: Für mich ist der heutige Kongress das erste Signal, dass das Thema Männergesundheit überhaupt im Bundesgesundheitsministerium angekommen ist. Das ist, glaube ich, die allerwichtigste Erkenntnis, denn erst mit diesem Moment kann man wirklich sagen, dass das Thema auch ernst genommen wird in der politischen Auseinandersetzung, der gesundheitspolitischen Auseinandersetzung und Wahrnehmung.
Barenberg: Olaf Theuerkauf, der Unternehmer und Gründer der Stiftung Männergesundheit, heute Morgen hier im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Ich bedanke mich!
Theuerkauf: Danke schön!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.