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"Manuel María Ponce - Guitar Music"

Zum Schluss soll es wieder um einen heiteren Geist gehen, um den mexikanischen Komponisten Manuel Ponce. Auch der komponierte im 20. Jahrhundert, was man gelegentlich auch hört, wenn die eine oder andere Harmonie ein wenig sperrig scheint. Im wesentlichen war Ponce freilich der musikalischen Tradition verpflichtet, und zwar der der spanischen Gitarre. Mit Andres Segovia verband ihn eine herzliche Freundschaft, und für diesen großen Erneuerer der Gitarre schrieb er 1929 vierundzwanzig Präludien, Stücke von ausgesuchter Liebenswürdigkeit. Sie sind weit entfernt von dem, was etwa Heitor Villa-Lobos für die Gitarre ersann, der wirklich den Horizont des Instruments erweiterte. Der amerikanische Gitarrist Stephen Marchionda hat bei ASV eine ganze CD mit Werken von Ponce herausgebracht, darunter neben den Preludes etliche Variationen. Die "Follia"-Variationen von 1929 gelten immerhin als eines der Schlüsselwerke der Gitarrenliteratur des 20. Jahrhunderts. Ponce wendet im Verlauf des Zyklus' das Thema mehr und mehr ins Ernste und beschließt das Ganze mit einer traditionellen Fuge, die den Gitarristen in der Tat vor hohe grifftechnische Anforderungen stellt. Stephen Marchionda bewahrt hier seinen Ruf als einer der besten amerikanischen Meister seines Instruments. * Musikbeispiel: Manuel Ponce - aus: Variationen über "Follia de España mit Fuge" Das war die neue Platte im Deutschlandfunk, heute mit drei CDs, die bei Chandos und ASV erschienen sind und allesamt über Koch-Klassik vertrieben werden: Klavierwerke von Percy Grainger, Cellokompositionen von Nikolai Roslavets und zum Schluß Gitarrenmusik des mexikanischen Komponisten Manuel Ponce, gespielt von Stephen Marchionda.

Norbert Ely |