Die US-Raumkapsel "Orion" hat am Freitag ihren Jungfernflug erfolgreich absolviert. Nach viereinhalb Stunden in einer Erdumlaufbahn schlug die Kapsel im Pazifik auf, wie die Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte.
Als "extrem aufregend" hatte Programm-Manager Mark Geyer den Start beschrieben. Die unbemannte Kapsel hob mit einer Rakete vom Typ Delta IV vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab, alle Systeme hätten "perfekt" funktioniert, teilte die Raumfahrtbehörde Nasa mit.
Mit dem Testflug rückt die Nasa ein Stück näher an das Ziel heran, Menschen in den 2030er-Jahren zum Mars zu transportieren. "Orions" Test ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg zum Mars", twitterte die Nasa kurz nach dem Start.
#Orion's test is a critical step on our #JourneyToMars. Learn more about how we'll get there: http://t.co/uBW9mDoTss pic.twitter.com/bsZi0MQnEj— NASA (@NASA) 5. Dezember 2014
Innerhalb von Minuten nach dem Start erreichte die Kapsel fünffache Schallgeschwindigkeit. Nach Nasa-Angaben benötigte "Orion" 17 Minuten, um den Orbit zu erreichen. Die Kapsel sollte auf 5.800 Kilometer Höhe gebracht werden und damit mehr als zehnmal höher als die Flugbahn der Internationalen Raumstation ISS. Sie sollte zweimal die Erde umkreisen und nach rund viereinhalb Stunden im Pazifik landen.
In 20 Jahren Flüge zum Mars?
Der Testflug soll vor allem zeigen, ob das Navigationssystem und die Elektronik an Bord der großen Hitze standhalten und ob die Fallschirme die hohe Geschwindigkeit vor der Landung im Pazifik vor der Küste Kaliforniens ausreichend bremsen können. Dafür muss das Raumschiff mit einem Tempo von fast 32.000 Stundenkilometern bei rund 2.200 Grad Celsius wieder in die Atmosphäre eindringen.
Nach Informationen des "Wall Street Journal" kostet "Orion" derzeit rund eine Milliarde Dollar (808 Millionen Euro) pro Jahr. Gemeinsam mit der Rakete der nächsten Generation könnte die Mission demnach bis zum Jahr 2021 mehr als 20 Milliarden Dollar (16,2 Mrd. Euro) verschlingen. Dann soll "Orion" erstmals mit Menschen an Bord ins All starten, Mitte der 2030er Jahre könnten Flüge zum Mars folgen.
(ach/tgs)