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Mazedoniens Literatur
"Unsere Unkenntnis ist beschämend"

Über Mazedonien wissen wir zu wenig, sagte Ernst Osterkamp, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, im Dlf. Die Literatur könne Fragen nach Minderheiten, EU-Beitritt und sprachpolitische Probleme benennen.

Ernst Osterkamp im Gespräch mit Katja Lückert |
    Der Literaturwissenschaftler Ernst Osterkamp, neuer Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
    Der Literaturwissenschaftler Ernst Osterkamp, neuer Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. (dpa/Fabian Sommer)
    Die Reihe der "Debates on Europe" fand bislang überwiegend auf dem Balkan und in Südosteuropa statt, um intellektuelle Netzwerke aufzubauen, sagte Akademiepräsident Ernst Osterkamp. "Es ist ungeheuer beschämend für jemanden wie mich, der sich nun sein ganzes Leben lang mit Literatur beschäftigt hat, immer wieder feststellen zu müssen, wie wenig man über die Literaturen, die wir aus unserer Perspektive dann als kleine Literaturen bezeichnen, weiß."
    Osterkamp zeigt sich beeindruckt von der Lebendigkeit der Literatur im kleinen Land Mazedonien. Er sprach auch die bedrängenden Probleme des Landes an. Mazedonien gehöre wie Albanien in "Europas Innenhof" und stehe vor Beitrittsverhandlungen zur EU. Das Land verliere an Bevölkerung und stehe vor Identitätsfragen: Was zeichnet uns aus?
    Die Gespräche in Skopje, wo die Tagung der Akademie stattfand, dienten dazu, europäische Integrationsprozesse über kulturelle Austauschprozesse zu organisieren.
    Die nächste "Debate on Europe" soll in einem westeuropäischen Staat stattfinden.