Journalismus sei ein freier Beruf, betonte Hachmeister. Es sei auch keine Zugangskontrolle nötig, um die Qualität zu erhalten. Journalismus sei einerseits technikgetrieben, andererseits müsse er eine Funktion für die Gesellschaft haben. "Und da gelten immer noch die ganz klassischen Muster: er soll zur Aufklärung beitragen und er soll vor allem ein Gegenmoment zur herrschenden Macht bilden." Sonst bräuchte man ihn nicht.
Der Medienforscher fügte hinzu, eine sehr professionelle Website brauche keine publizistische Institution alten Stils mehr. Er finde es müßig, zwischen Bloggern und Journalisten zu trennen. "Der einzige Unterschied ist, dass in traditionellen Medien stärker eine Kollegenkontrolle stattfindet." Bei aktivistischen Bloggern stehe letztlich der Effekt immer noch vor der Frage einer sehr feingliedrigen Abwägung: sollen wir das jetzt bringen oder nicht. Bei der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" oder der "Zeit" gebe es beispielsweise 300 Redakteure in verschiedenen Ressorts, ein Blog habe oft ein inhaltliches Ziel. "Da besteht letztlich noch ein publizistischer Unterschied."
Hachmeister ist Professor für Journalistik und Direktor des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik.
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