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Medienquartett
"Bitte nicht stören! Hauptstadtjournalisten unter sich"

Die Bundespressekonferenz ist ein Kuriosum. Überall auf der Welt bitten Spitzenpolitiker Journalisten zur Pressekonferenz. Nicht so in Berlin. Hier ist es genau umgekehrt: Die Journalisten laden ein, Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur kommen. Und wer die Musik bezahlt, bestimmt, was gespielt wird.

Moderation: Christian Floto |
    Mehrere Mikrofone stehen auf einem Tisch.
    Bei der Bundespressekonferenz gibt es keinen Filter, keine handverlesenen Pressevertreter, keine abgesprochenen Fragen. (picture alliance / dpa / Marc Müller)
    Bei der Bundespressekonferenz gibt es keinen Filter, keine handverlesenen Pressevertreter, keine abgesprochenen Fragen. Mitglied dieses einmaligen Vereins kann werden, wer hauptberuflich aus Berlin oder Bonn für deutsche Medien über Regierungspolitik berichtet.
    Die BPK gehört seit 66 Jahren zu den festen Größen der Bundesrepublik und ist ein mächtiger Faktor im Politikbetrieb. Vor der berühmten blauen Wand im Konferenzsaal ist schon manche Politgröße in Bedrängnis geraten. Zuviel Rücksichtnahme auf die Gäste gilt als unjournalistisch. Trotzdem sind Hauptstadtjournalisten und die Objekte ihrer Berichterstattung ein eingespieltes Team.
    Doch das Zeitalter der digitalen Medien hat auch vor dem Berliner Politikbetrieb nicht Halt gemacht. Ein Youtube-Star interviewt die Bundeskanzlerin. Blogger bringen den Verfassungsschutz gegen sich auf. Vertreter von Online-Medien streuen Sand ins Getriebe der BPK, stellen unbequeme, für manchen sogar alberne Fragen. Und die Antworten stehen binnen Sekunden im Netz und erzielen eine erstaunliche Reichweite. Regierungssprecher fühlen sich provoziert, die Medienvertreter hinterfragen ihren Auftrag.
    Im Medienquartett diskutieren Hauptstadtjournalisten über ihr Selbstverständnis.
    Gesprächsgäste:
    • Dr. Wolfgang Herles, ehem. Leiter des ZDF-Studios Bonn und ehem. Chef der ZDF-Sendung Aspekte
    • Christiane Hoffmann, stv. Leiterin des Hauptstadtbüros Der Spiegel
    • Tilo Jung, Chefredakteur Jung&Naiv
    • Holger Schmale, stv. Chefredakteur DuMont Hauptstadtredaktion