Medikamententests

"Plötzlich wuchsen Schorsch Brüste"

42:17 Minuten
Das ehemalige Hauptgebäude der Diakonie Kork.
Das ehemalige Hauptgebäude der Diakonie Kork, in der triebhemmende Pillen verteilt wurden. © Charly Kowalczyk
Von Charly Kowalczyk  · 13.12.2016
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Anfang der 70er-Jahre stellte der Ersatzdienstleistende Gebhard Stein im badischen Epilepsiezentrum der Diakonie Kork häufig die Medikamente für den nächsten Tag zusammen. Ihm fiel auf, dass ein Jugendlicher täglich eine Pille ohne Arzneimittelnamen bekam. Was geschah in Kork und vielleicht auch anderswo?
Wir stellen das am 13.12. 2016 gesendete Feature nach einer rechtlichen Auseinandersetzung in veränderter Form wieder zur Verfügung. Die geänderten Stellen sind im Manuskript gekennzeichnet.
Nur der Name eines großen Pharmakonzerns und eine Nummer standen auf der Medikamentenpackung. Damals behaupteten die Ärzte und Pfleger in Kork, dass man bei Schorsch den Sexualtrieb hemmen müsse. Der Autor geht in seinen Recherchen den Erinnerungen des Ersatzdienstleistenden nach.
Wurden junge, behinderte Männer Versuchskaninchen eines Pharmakonzerns? Wie reagiert die diakonische Einrichtung in Kork auf den Vorwurf? Und nicht zuletzt: Haben Menschen mit geistiger Behinderung heute ein sexuelles Selbstbestimmungsrecht?
Produktion: DLF/SWR 2016