Ukraine-Krieg
Merz führt kurzfristig Gespräche mit Selenskyj, Macron und Starmer - Beratungen über US-Plan für Kriegsende

Bundeskanzler Merz hat mit dem französischen Präsidenten Macron, dem britischen Premierminister Starmer und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj über den US-Entwurf für ein Ende des Krieges in der Ukraine beraten. Dazu war kurzfristig eine Telefonkonferenz einberufen worden.

    Bundeskanzler Friedrich Merz steht in Anzug und Krawatte vor einem blauen Hintergrund.
    Bundeskanzler Merz (picture alliance / Anadolu / Dursun Aydemir)
    Ein Sprecher der Bundesregierung sagte, man unterstütze Kiew weiter dabei, einen anhaltenden und gerechten Frieden zu erreichen. Die Ukraine müsse zudem in der Lage bleiben, ihre Souveränität verteidigen zu können. US-Präsident Trump setzte dem ukrainischen Staatschef Selenskyj eine Frist bis kommenden Donnerstag, um auf den von den Vereinigten Staaten vorgelegten Plan für ein Ende des russischen Angriffskriegs zu reagieren.

    Entwurf sieht Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland vor

    Auch auf dem G20-Gipfel in Südafrika soll über den Friedensplan gesprochen werden, wie EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen in Johannesburg ankündigte. EU-Ratspräsident Costa erklärte, man habe noch keine Einsicht in den Friedensplan erhalten.
    Der Entwurf sieht unter anderem Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland und eine Verkleinerung der ukrainischen Armee vor. Auch ein NATO-Beitritt der Ukraine soll ausgeschlossen werden. Der Entwurf enthält nur vage Angaben zu künftigen Sicherheitsgarantien für Kiew.
    Weitere Details zu den Vorschlägen der USA für ein Kriegsende in der Ukraine haben wir hier zusammengefasst.

    Selenskyj will mit Trump sprechen: Souveränität der Ukraine respektieren

    Die ukrainische Botschafterin in den USA, Stefanischyna, schloss Grenzverschiebungen kategorisch aus. Der ukrainische Präsident Selenskyj erklärte, sein Land brauche einen würdevollen Frieden, der die Unabhängigkeit und Souveränität der Ukraine respektiere. Nach Angaben aus Kiew will Selenskyj in den kommenden Tagen mit US-Präsident Trump über den Vorschlag sprechen.
    Die US-Regierung sprach von einem guten Plan - für Russland ebenso wie für die Ukraine. Der Plan werde von Präsident Trump unterstützt. Trump selbst würde laut diesem Plan einem "Friedensrat" vorstehen, der den Waffenstillstand überwachen soll - angelehnt an den Nahost-Friedensplan und die darauf basierende Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel.

    Kallas: Ukrainer und Europäer einbeziehen

    Berichte über Geheimgespräche zwischen Washington und Moskau hatten bei den europäischen Partnern der Ukraine für Irritation gesorgt. Die EU-Außenbeauftragte Kallas sagte, damit irgendein Plan funktioniere, müssten Ukrainer und Europäer an Bord sein.
    Diese Nachricht wurde am 21.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.