Fettgewebe ist mehr als eine Ansammlung von Fettzellen. Blutgefäße, Nerven- ja sogar Immunzellen sind dort zu finden. Und längst sind noch nicht alle Zellen des Fettgewebes identifiziert. Aber immer deutlicher wird: Das Fettgewebe ist ein äußerst aktives Organ.
"Man hat gesehen, dass das Fettgewebe wie eine Drüse funktioniert. Das Fettgewebe kann verschiedene Faktoren freisetzen, in die Blutbahn, die dann an anderen Organen bestimmte Wirkungen ausüben",
sagt Hans Hauner, Ernährungsmediziner an der TU München. "Adipokine" nennen Forscher die Botenstoffe aus dem Fett. Über 100 kennen sie inzwischen. Es sind hormonähnliche Substanzen, Eiweißbotenstoffe. Das bekannteste ist das Sättigungshormon Leptin. Die Adipokine setzen eine unterschwellige Entzündung in Gang. Besonders aktiv dabei: Fett, das sich am Bauch sammelt:
"Das ist vor allem das gefährliche Fett, weil es besonders stoffwechsel-aktiv ist. Das Bauchfett ist viel stärker durchblutet, viel stärker von Nerven durchzogen. Das hat man in den letzten Jahren herausarbeiten können. Da reichen selbst wenig Kilo schon aus, um das gesamte Stoffwechsel-Gleichgewicht negativ beeinflussen zu können."
Das Bauchfett produziert unterschiedlichste Stoffe: Immunbotenstoffe wie Zytokine gehören dazu. Stoffwechselsubstanzen das Laktat oder auch Eiweißbotenstoffe, die auf den Blutdruck wirken. Zusammen verursachen sie eine Entzündung im Fettgewebe selbst. Aber nicht nur dort. Über das Blut gelangen sie auch zu anderen Organen des Körpers und ziehen so den gesamten Organismus in Mitleidenschaft. Stoffwechselstörungen, Diabetes, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems können die Folge sein.
"Wie das im Detail zusammen hängt, ist noch nicht verstanden. Aber diese Entzündung ist eine Art Nährboden und ungünstig. Sie fördert viele der mit Übergewicht verbundenen Komplikationen."
Als Maß für zu viel Bauchfett gilt der Taillenumfang. Männer kommen mit über 94 Zentimeter in die kritische Zone, Frauen mit über 80 Zentimeter. Die gute Nachricht: Die Entzündungsprozesse sind umkehrbar. Jeder kann sie durch sein eigenes Verhalten stoppen. Studien zeigen, dass die Entzündung mit schwindendem Übergewicht zurück geht. Und die Erfolge sind auch sofort an der richtigen Stelle greifbar, wie Ursel Wahrburg erklärt, Ernährungswissenschaftlerin an der FH Münster.
"Beim Abnehmen ist es erfreulicherweise so, dass eigentlich das Bauchfett schneller reagiert und schneller abgebaut wird als das Unterhautfettgewebe, was man an den anderen Körperstellen hat."
Per Einkaufszettel kann man sogar ganz gezielt gegen die folgenreiche Entzündung im Körper vorgehen. Denn:
"Es gibt tatsächlich einige Nahrungsbestandteile, die auch anti-entzündlich wirken können . Das sind zum einen bestimmte Fettsäuren in der Nahrung. Die sogenannten Omega3-Fettsäuren. Die wir in fettreichen Fischen finden, im Hering, in der Makrele und im Lachs. Oder auch in pflanzlichen Ölen, wie zum Beispiel dem Rapsöl."
Umgekehrt gibt es auch Bestandteile in der Nahrung, die eine Entzündung im Gewebe fördern. Dazu gehören Transfettsäuren und gesättigte Fettsäuren, auf der Lebensmittel-Verpackung meist als "gehärtete Fette" deklariert. Sie verstecken sich in fetter Wurst und fettem Käse, in Fertiggerichten oder in fettem Gebäck. - Ob das Bauchfett schon eine Entzündung im Körper in Gang gesetzt hat, können Ärzte nur mit einem bestimmten Bluttest messen. Er ist teuer und gehört beim Hausarzt nicht zum Standard . Ernährungsmediziner Hans Hauner hält die spezielle Untersuchung aber auch nicht für nötig.
"Das macht noch keinen Sinn. Was aber sehr wichtig ist zu schauen: Wie sind seine Fettdepots verteilt, nach dem Taillenumfang zu schauen. Aber auch nachzuschauen, ob schon Störungen vorliegen im Fettstoffwechsel, beim Blutdruck, im Zuckerhaushalt. Das kann jeder Hausarzt messen mit ganz einfachen Methoden."
Medikamente, welche die Entzündung aus dem Bauchfett eindämmen könnten, gibt es zurzeit noch nicht. Die beste Medizin gegen die Entzündung aus dem Bauchfett bleibt also vorerst, Gewicht abzunehmen und sich gesund zu ernähren.
"Man hat gesehen, dass das Fettgewebe wie eine Drüse funktioniert. Das Fettgewebe kann verschiedene Faktoren freisetzen, in die Blutbahn, die dann an anderen Organen bestimmte Wirkungen ausüben",
sagt Hans Hauner, Ernährungsmediziner an der TU München. "Adipokine" nennen Forscher die Botenstoffe aus dem Fett. Über 100 kennen sie inzwischen. Es sind hormonähnliche Substanzen, Eiweißbotenstoffe. Das bekannteste ist das Sättigungshormon Leptin. Die Adipokine setzen eine unterschwellige Entzündung in Gang. Besonders aktiv dabei: Fett, das sich am Bauch sammelt:
"Das ist vor allem das gefährliche Fett, weil es besonders stoffwechsel-aktiv ist. Das Bauchfett ist viel stärker durchblutet, viel stärker von Nerven durchzogen. Das hat man in den letzten Jahren herausarbeiten können. Da reichen selbst wenig Kilo schon aus, um das gesamte Stoffwechsel-Gleichgewicht negativ beeinflussen zu können."
Das Bauchfett produziert unterschiedlichste Stoffe: Immunbotenstoffe wie Zytokine gehören dazu. Stoffwechselsubstanzen das Laktat oder auch Eiweißbotenstoffe, die auf den Blutdruck wirken. Zusammen verursachen sie eine Entzündung im Fettgewebe selbst. Aber nicht nur dort. Über das Blut gelangen sie auch zu anderen Organen des Körpers und ziehen so den gesamten Organismus in Mitleidenschaft. Stoffwechselstörungen, Diabetes, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems können die Folge sein.
"Wie das im Detail zusammen hängt, ist noch nicht verstanden. Aber diese Entzündung ist eine Art Nährboden und ungünstig. Sie fördert viele der mit Übergewicht verbundenen Komplikationen."
Als Maß für zu viel Bauchfett gilt der Taillenumfang. Männer kommen mit über 94 Zentimeter in die kritische Zone, Frauen mit über 80 Zentimeter. Die gute Nachricht: Die Entzündungsprozesse sind umkehrbar. Jeder kann sie durch sein eigenes Verhalten stoppen. Studien zeigen, dass die Entzündung mit schwindendem Übergewicht zurück geht. Und die Erfolge sind auch sofort an der richtigen Stelle greifbar, wie Ursel Wahrburg erklärt, Ernährungswissenschaftlerin an der FH Münster.
"Beim Abnehmen ist es erfreulicherweise so, dass eigentlich das Bauchfett schneller reagiert und schneller abgebaut wird als das Unterhautfettgewebe, was man an den anderen Körperstellen hat."
Per Einkaufszettel kann man sogar ganz gezielt gegen die folgenreiche Entzündung im Körper vorgehen. Denn:
"Es gibt tatsächlich einige Nahrungsbestandteile, die auch anti-entzündlich wirken können . Das sind zum einen bestimmte Fettsäuren in der Nahrung. Die sogenannten Omega3-Fettsäuren. Die wir in fettreichen Fischen finden, im Hering, in der Makrele und im Lachs. Oder auch in pflanzlichen Ölen, wie zum Beispiel dem Rapsöl."
Umgekehrt gibt es auch Bestandteile in der Nahrung, die eine Entzündung im Gewebe fördern. Dazu gehören Transfettsäuren und gesättigte Fettsäuren, auf der Lebensmittel-Verpackung meist als "gehärtete Fette" deklariert. Sie verstecken sich in fetter Wurst und fettem Käse, in Fertiggerichten oder in fettem Gebäck. - Ob das Bauchfett schon eine Entzündung im Körper in Gang gesetzt hat, können Ärzte nur mit einem bestimmten Bluttest messen. Er ist teuer und gehört beim Hausarzt nicht zum Standard . Ernährungsmediziner Hans Hauner hält die spezielle Untersuchung aber auch nicht für nötig.
"Das macht noch keinen Sinn. Was aber sehr wichtig ist zu schauen: Wie sind seine Fettdepots verteilt, nach dem Taillenumfang zu schauen. Aber auch nachzuschauen, ob schon Störungen vorliegen im Fettstoffwechsel, beim Blutdruck, im Zuckerhaushalt. Das kann jeder Hausarzt messen mit ganz einfachen Methoden."
Medikamente, welche die Entzündung aus dem Bauchfett eindämmen könnten, gibt es zurzeit noch nicht. Die beste Medizin gegen die Entzündung aus dem Bauchfett bleibt also vorerst, Gewicht abzunehmen und sich gesund zu ernähren.