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Musikstreaming-Dienst
Spotify geht an die Börse

Heute geht das schwedische Musikstreaming-Unternehmen Spotify an die Börse. Schwarze Zahlen schreibt es trotz seines Erfolgs bisher nicht. Das werde von Anlegern einige Zeit toleriert, meint Silke Hahne aus der Dlf-Wirtschaftsredaktion. Doch wie kann Spotify langfristig profitabel werden?

Silke Hahne im Gespräch mit Christine Heuer |
    Spotify-Logo auf einem Smartphone
    Von vielen benutzt, schreibt aber trotzdem rote Zahlen: der Musikstreamingdienst Spotify (imago/xim.gs)
    160 Millionen Nutzer, 40 Prozent Umsatzsteigerung: Auf dem Papier klingt die Bilanz von Spotify gut. Doch Geld verdient das Unternehmen mit seinem Geschäftsmodell bisher nicht. Der Grund: die hohen Kosten für Musikrechte. Für jeden Dollar, den Spotify verdient, gehen 75 Cent an die Musikindustrie, erklärt Silke Hahne aus der Dlf-Wirtschaftsredaktion. Der Musikmarkt werde von nur wenigen Plattenlabels dominiert - die hätten entsprechende Macht bei der Preisgestaltung der Lizenzgebühren.
    Mit Daten Geld verdienen?
    Film-Streamingdienste wie Netflix haben ihre Kosten mit Eigenproduktionen gesenkt - doch Spotify mache bisher keine Anstalten, selbst Plattenlabel werden zu wollen, so Hahne. Dafür habe das schwedische Unternehmen jedoch andere Möglichkeiten, um Geld zu verdienen: mit den Daten, die sie über ihre Nutzer sammeln. So seien etwa Kooperationen mit Werbepartnern möglich - oder der Verkauf von Daten an die Musikindustrie. Doch Geschäfte mit Daten hätten seit dem Facebook-Datenskandal einen schlechten Ruf.
    Trotz der derzeitigen Turbulenzen in der Techbranche sei der Zeitpunkt für den Börsengang jedoch nicht schlecht, so Hahne. Die Zinsen seien niedrig. Bis der Ausgabekurs bekannt werden, könne es allerdings dauern, da es kein Preisgebungsverfahren gegeben habe. Spotify platziert seine Aktien direkt an der Börse.