Die sächsische Linken-Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz und der Leipziger Politikwissenschaftler Robert Feustel hatten nach der Debatte um den MDR Sachsen-Tweet ihre Teilnahme an der Radiodiskussion zum Thema "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen" abgesagt.
Nur mit den verbleibenden Gästen, der AfD-Chefin Frauke Petry und dem Moderator Peter Hahne, habe man die Sendung nicht ausstrahlen wollen, begründete der MDR seine Entscheidung.
"'N-Wort' sollte man nicht benutzen dürfen"
"Ich kann den Gedanken derer folgen, die sich darüber aufregen, weil es sehr unterschiedliche Meinungen zum Thema gibt. Und genau das war eigentlich auch unser Anliegen: Die unterschiedlichen Ansichten miteinander ins Gespräch zu bringen", sagte der Programmchef von MDR Sachsen, Bernhard Holfeld, im Gespräch mit @mediasres.
"Das 'N-Wort' sollte man meiner Meinung nach nicht benutzen dürfen" - durch dieses Wort werde eine Gruppe von Menschen klar verletzt, so Holfeld. Nach den "Erfahrungen des gestrigen Tages" werde man damit vorsichtiger sein:
"Wir würden aus heutiger Sicht den Tweet so nicht noch einmal absetzen, wir würden das Wort vermeiden, weil es nicht nur um Rassismus ging, sondern um diskriminierende Sprache insgesamt."
Es sei den Sendungsverantwortlichen darum gegangen, mit Menschen unterschiedlicher Meinungen zum Thema ins Gespräch zu kommen: "Wir wollten einen Beitrag leisten, dass sie sich verständigen."
"Diese Frage muss man diesen Menschen beantworten"
Man habe allerdings beobachet, dass die im Tweet gestellte Frage in Teilen der Bevölkerung thematisiert werde. "Diese Frage muss man diesen Menschen beantworten", sagte Holfeld.
Man habe auch im Vorfeld mit den Diskutanten über diese Frage ausdrücklich gesprochen - beispielsweise auch mit Kerstin Köditz, die Ihre Teilname aber erst nach der Diskussion um den MDR-Tweet abgesagt hatte.