Die jüngsten Waldbrände in Portugal haben gezeigt, wie verheerend die Kombination aus Hitzewellen und langer Trockenheit sein kann. Solche extremen Wetterlagen werden sich aufgrund der globalen Klimaerwärmung häufen. Eine neue Studie der ETH Zürich hat nun erstmals die Wahrscheinlichkeit für das gemeinsame Auftreten von Hitze und Dürre in den Blick genommen.
Hitze plus Dürre: künftig deutlich häufiger
Klimaprofessorin Sonia Seneviratne erklärte im Deutschlandfunk den Ansatz der Studie: Bislang sei die Wahrscheinlichkeit, mit der die beiden Klimaextreme – also Hitzewellen und Trockenheit – auftreten, separat berechnet worden. Die neue Studie dagegen habe die Extreme kombiniert. Das Ergebnis zeige, dass sich die Phänomene gegenseitig bedingen und verstärken. Anders gesagt: Extreme Hitze und Dürren treten meist zusammen auf.
Darüber hinaus kommt die Studie zu dem Schluss, dass die beiden Wetterextreme in der Kombination viel häufiger auftreten werden, als bislang erwartet. Sonia Seneviratne: "Je nach Standort etwa drei bis fünf Mal häufiger als bislang."
Waldbrände, Ernteausfälle, steigende Feinstaub-Belastung
Die Folgen seien dramatisch: Die Wahrscheinlichkeit für großflächige Waldbrände, wie jüngst in Portugal oder 2010 in Russland, erhöhe sich deutlich. Dazu kämen Probleme durch Ernteausfälle in der Landwirtschaft, insbesondere bei der Getreideproduktion. Und schließlich führe die Belastung durch Feinstaub-Partikel bei Bränden zu steigenden gesundheitlichen Problemen in der Bevölkerung.
Die Studie zeige überdies, dass die Anpassung an die Folgen des Klimawandels durch die Korrelation von Hitze und Dürre erheblich erschwert werde. Doch die Erkenntnisse der Studie könnten dabei helfen, präzisere Vorhersagen zu treffen und sich daher gezielter auf kommende Wetterveränderungen vorzubereiten.