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NSU-Prozess
Zschäpes Aussage wird verschoben

Eigentlich wollte Beate Zschäpe morgen im NSU-Verfahren in München ihr Schweigen brechen. Jetzt hat der Vorsitzende Richter Manfred Götzl den Prozess bis nächsten Dienstag unterbrochen. Wann die Hauptangeklagte nun aussagen wird, ließ er zunächst offen.

    Die Angeklagte Beate Zschäpe im NSU-Prozess
    Zschäpe hatte über ihren neuen Anwalt eine Aussage und die Beantwortung von Fragen angekündigt. (AFP / Foto: Michaela Rehle)
    Der Prozess war vor der Vertagung heute erheblich ins Stocken geraten. Die Alt-Verteidiger von Beate Zschäpe beantragten, von ihren Pflichtmandaten entbunden zu werden. Zudem stellten die Anwälte des Mitangeklagten Ralf Wohlleben einen umfangreichen Befangenheitsantrag gegen den gesamten Senat und sorgten damit für eine mehrstündige Verzögerung.
    Zschäpes neuer Anwalt Mathias Grasel hatte gestern angekündigt, dass er morgen eine Erklärung der Hauptangeklagten verlesen wolle. Es wäre das erste Mal in dem mehr als zweieinhalb Jahre andauernden Prozess, dass sie ihr Schweigen brechen würde. Durch die Unterbrechung des Prozesses ist nun zunächst unklar, wann die Aussage erfolgen soll.
    Zschäpe will auch Fragen beantworten
    Grasel hatte auch erklärt, dass man bei der der Aussage auch auf Nachfragen eingehen werde. Es würden aber nur Antworten auf Fragen des Senats gegeben, nicht auf Fragen der Opfer-Anwälte. Wer antworten werde - er im Namen Zschäpes oder aber sie selbst -, sagte er nicht.
    Dem "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) werden unter anderem zehn Morde vorgeworfen. Zschäpe, die einzige Überlebende des Trios, steht seit Mai 2013 in München vor Gericht - zusammen mit vier Mitangeklagten. Ihr wird eine Mittäterschaft an allen Taten des NSU vorgeworfen.
    (kis/pr)