Die Frage, welche Texte im Internet presseähnlich sind, sei veraltet, meint Tabea Rößner - natürlich laufe im Netz viel über Texte, die Öffentlich-Rechtlichen müssten ja auch von so vielen Menschen wie möglich auffindbar sein, weil alle dafür zahlen würden. Viel wichtiger sei zurzeit allerdings, breiter darüber zu debattieren, was die öffentlich-rechtlichen Sender jenseits des Mainstreams leisten sollen. Und: "Was diskutiert werden muss: Wie frei und unabhängig Journalisten arbeiten können, wenn der wirtschaftliche Druck sehr groß ist - und der ist eben zum Beispiel in der Zeitungsbranche vorhanden." Die Unabhängigkeit der Informationsangebote sei ein hohe Gut und die Gesellschaft müsse sich darüber klar werden, was sie bereit ist, für dieses hohe Gut zu zahlen.
Bevor man über eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags spreche, sollten Reformvorschläge intensiver diskutiert werden, fordert Tabea Rößner. Und man müsse sich fragen, was tatsächlich gebraucht werde. Auch über die Rolle der sozialen Netzwerke und die Marktmacht der Suchmaschinen werde in diesem Zusammenhang viel zu wenig gesprochen.
Mediatheken könnten beispielsweise als Archive für Informationen genutzt werden. Die Inhalte müssten dafür natürlich angemessen vergütet werden, so die medienpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag.
Der neue Staatsvertrag müsse auf jeden Fall die Strukturen dafür schaffen, dass die Unabhängigkeit der Sender gewährleistet bleibe.