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Is was?! Aufreger der Woche
Mit der Klima-Rakete zum Mond

Diese Woche stand im Zeichen des Klimas: Ursula von der Leyens "New Green Deal" und Greta Thunberg auf der Weltklimakonferenz. Nicht allen gefällt das: Ob Atomkraft-Fans in Tschechien, Klima-Göre-Beleidigungen oder deutsche SUV-Begeisterung - das Klima bleibt ein Reizthema, weiß Philipp Walulis.

Von Philipp Walulis | 13.12.2019
FridaysForFuture Demonstration mit einen Plakat "The Green New Deal For Europe"
Ist der "Green Deal" der EU-Kommission der richtige Weg? (imago )
Eine Woche für das Klima und für starke Frauen. Den Anfang hat Ursula von der Leyen gemacht. Ihr Plan: Der "New Green Deal" der EU. Dieser soll die EU bis 2050 klimaneutral machen und vielleicht ... also nur wenn‘s keine Umstände macht … ach, eigentlich doch wirklich sehr gerne - soll das von der Leyen einen Platz in den Geschichtsbüchern sichern. Denn ihr Plan ist nicht weniger als ...
Ursula von der Leyen: "Europe’s man-on-the-moon-moment!"
... Europas Mann-auf-dem-Mond-Moment! Seit heute steht die grüne Rakete immerhin schon mal bereit. Losgeflogen ist sie noch nicht. Weil einige europäische Astronauten wie Polen noch zögern, mit an Bord zu kommen. Und die Tschechen wollen ausgerechnet die Atomkraft als Handgepäck mit auf die grüne Reise nehmen.
Bewunderung und Greta-Bashing
Das alles unter den kritischen Blicken von Greta Thunberg. Sie wurde diese Woche vom "Time Magazine" zur "Person des Jahres" gewählt - bekommt aber trotzdem auf den Deckel. Zum Beispiel vom brasilianischen Präsidenten Bolsonaro bei der Weltklimakonferenz in Madrid. Der hat sie als "Piralja" bezeichnet! Dieses Wort kann laut Lexikon "Göre", "Balg" oder "Rotzlöffel" bedeuten. Aber auch "Winzling", "Racker", "Wicht" oder "Knirps". Das Beeindruckende ist ja: Wie viele Wörter Deutsche für "Scheißkind" haben!
Außerdem: Greta scheint ihren Rede-Stil geändert zu haben. In New York vor den UN hieß es noch voller Empörung: "How dare you?!" Nun schlägt sie versöhnlichere Töne an: "We need a balance of optimism and outrage", Balance zwischen Optimismus und Empörung. Könnte auch der Titel der Autobiografie von Claudia Roth sein.
Das Fahrrad bequem ins SUV einladen
Und wo wir schon bei "Auto" sind: In Deutschland werden immer mehr SUV zugelassen. Jetzt zum ersten mal innerhalb eines Jahres mehr als eine Million. Fast ein Drittel aller neuen Autos sind SUVs. Der Markt wächst scheinbar schneller als … SUVs! Dabei sind sie doch total unpraktisch: Die meisten SUV sind im Gelände verloren, weil sie keine richtigen Geländewagen sind. Und in der Stadt sind sie dann für viele zu unhandlich. Gut, trotzdem nutzen wir sie mit großer Freude: Die Kinder in die Schule fahren, einkaufen, zum Sport. Man kann sein Fahrrad bequem einladen. Und für immer vergessen.
Außerdem: Irgendwie muss man ja zum Startplatz von Ursula von der Leyens Klima-Rakete kommen.