Russland sei sehr stolz auf seine Medaillengewinner erklärt Korrespondentin Gesine Dornblüth. Die Darstellung in der Öffentlichkeit sei, dass sich russische Sportler auch trotz äußerst widriger Umstände durchgesetzt hätten. Es herrsche eine Wagenburg-Mentalität vor. Die TV-Kommentatoren hätten den Eindruck geschaffen, die russischen Sportler seien ringsum von Feinden umgeben.
Doch es gibt auch neue Probleme: Eine Ringerin hat ihren Verbandspräsidenten beschuldigt, sie nach einem Misserfolg zwei Mal ins Gesicht geschlagen zu haben, weil sie die Bronzemedaille verpasste. Zwei Silbermedaillengewinnern soll er nicht gratuliert haben, weil ihre Aufgabe Gold gewesen sei.
In Sachen Doping befindet die russische Öffentlichkeit nach mehreren positiven Tests in Rio: Doping gibt es auch anderswo und Staatsdoping gab es ohnehin nicht. Russland will laut seinem Sportminister die Finanzierung der Welt-Anti-Doping-Agentur einstellen, bis die russische Agentur wieder zugelassen sei.