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Online-Angebot "Piqd"
"Wir können abfeiern, was kommt"

Die Macher von "Piqd" bezeichnen sich selbst als "Programmzeitung für das Internet". Man wolle der "quantitativen Aufmerksamkeitsökonomie" von Facebook etwas entgegensetzen, sagte Gründer Marcus von Jordan im Dlf. Die neueste Initiative von Facebook sieht er kritisch.

Marcus von Jordan im Gespräch mit Isabelle Klein. |
    Die Website Piqd auf einem Computerbildschirm
    Piqd: "Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz." (Deutschlandfunk / Michael Borgers)
    Dass das soziale Netzwerk künftig seine User über die Glaubwürdigkeit von Inhalten entscheiden lasse, sei "kein echter Lösungsansatz", findet Marcus von Jordan. So würden "Fans rechtspopulistischer Medien bestätigen, dass diese Medien besonders glaubwürdig sind", sagte er im Dlf. Am Ende ergebe das "wieder nur eine Meinungssache".
    Grundsätzlich begrüße er aber, "dass es Anzeichen bei Facebook gibt, sich an seine Verantwortung heranzutasten". Denn diese Verantwortung sei komplex und die Kritik an dem Unternehmen zweischneidig: "Einerseits haben wir mit Recht Sorge, dass jeder macht, was er will." Auf der andere Seite wolle man Facebook nicht die Rolle zubilligen, "der Gralshüter zu sein, der die Grenzen für Meinungsfreiheit festlegt".
    "Raum für eine ausgeruhtere Debatte"
    Bei der Ende 2015 von ihm gegründeten Initiative "Piqd" gehe es darum, Raum für eine "ausgeruhtere Debatte zu bilden als auf Facebook", betonte von Jordan im Gespräch mit @mediasres. Bei "Piqd" wählen Menschen, die sich nachhaltig mit Themen auseinandersetzen, interessante Artikel aus und schlagen sie den Usern mit einem Begleittext vor.
    Das Netz sei nach wie vor "voll von erstklassigen Inhalten, die man umsonst konsumieren kann", so der "Piqd"-Geschäftsführer. Selbst produziere man keine Inhalte, sondern helfe dabei, den Überblick zu wahren: "Wir können abfeiern, was kommt."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.