Das Holz für die meisten bei uns verbrauchten Papierprodukte stammt aus den Wäldern der ganzen Welt. Deutschland ist als weltweit zweitgrößter Papierimporteur in besonderer Verantwortung, sagt WWF Sprecher Jörn Ehlers:
"Die Welt verliert pro Minute 35 Fußballfelder an Bäumen - tropische Wälder. Grund ist zu zwei Dritteln der immense Papierverbrauch. Wir müssen sparen. WWF empfiehlt den nachhaltigen FSC-Standard."
Der internationale FSC-Bezugskettennachweis soll eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zum Beispiel aus Plantagenanbau garantieren. Immer wieder jedoch gibt es Meldungen über Betrügereien. Das Umweltbundesamt setzt daher andere Prioritäten, sagt Almut Reichardt.
"FSC-Siegel ist besser als nichts. Aber auch keine absolute Garantie. Schwer, weltweit jede Faser zu kontrollieren, dass es nicht doch aus schützenswerten Wäldern kommt. Aus unserer Sicht besser, das vor Ort nachwachsende Holz zu nutzen. Holz aus regionalen Wäldern."
Papier, das aus Frischfasern hergestellt wird, verbraucht je etwa zweieinhalbmal so viel Wasser, Energie und Frischholz wie Recyclingpapier. Während zumindest beim Druck von Tageszeitungen viel Altpapier eingesetzt wird, war der Anteil bei Broschüren, Beilagen und Büchern in den letzten Jahren rückläufig.
"In Deutschland werden neun Millionen Tonnen grafische Papiere produziert. In der Herstellung werden sehr viel Energie und Wasser verbraucht. In Deutschland gibt es 2800 Druckereien, wenn wir da weiter kommen, haben wir was erreicht."
Das Umweltbewusstsein im Medienproduktionsbereich hatte in den letzten Jahrzehnten abgenommen. Anders in Österreich, sagt Reinhardt Herok von der Druckerei Gugler.
"Die ökologische Orientierung ist in Österreich sehr stark. Es gibt Druckunternehmen, die sehr streng auf ‚ecofriendly production‘ orientiert sind. Viel mehr als in der BRD."
Seine Druckerei hat vor neun Jahren damit begonnen, die gesamte Druckstufe von der Papierherstellung bis zur Farbe und Verarbeitung nachhaltig zu gestalten - ein kompostierbares Druckprodukt. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es bei unseren Nachbarn auch für den Druckprozess ein Umweltzeichen, dass schon 60 Druckereien verwenden.
"Das Österreichische Umweltzeichen ist wesentlicher Bestandteil der gesamten österreichischen Umweltpolitik, weil es bekannt und anerkannt und transparent ist."
In Deutschland gibt es zwar das älteste Umweltzeichen der Welt, den Blauen Engel. Doch die Kriterien gelten nur für die Papierherstellung. Aufs fertige Produkt darf er nicht aufgedruckt werden. Das soll sich ändern, verspricht Almut Reinhardt vom Umweltbundesamt.
"Das ist eine Lücke, die wir schließen wollen. Wir arbeiten an einem neuen Blauen Engel, der das Papier und den Druckprozess beinhalten sollen."
Besondere Probleme bereiten die Druckfarben, die häufig aus Mineralöl hergestellt sind und über Verpackungen aus Recyclingkarton bis in die Lebensmittel wandern können. Sie werden im Zeitschriftendruck häufig verwendet. Almut Reinhardt:
"Wir sehen Handlungsbedarf bei der Druckfarbenoptimierung. Dass sie keine Schwierigkeiten verursachen, besonders bei mineralölhaltigen Produkten."
Bei den Auftraggebern von Druckprodukten spielen umweltfreundliche Papiere und Druckverfahren bislang kaum eine Rolle, meint Silke Löhmann, Inhaberin einer Bochumer Werbeagentur.
"Wir hatten drei Kunden, die schon mal nachgefragt haben. Einer war ein Modeunternehmen, die fanden das jetzt wieder ‚in‘, wie zuletzt in den 90er-Jahren. Zuletzt war es total ‚out‘."
Das Angebot an hochwertigen und nachhaltig produzierten Druckpapieren war aufgrund der geringen Nachfrage geschrumpft. Längst nicht mehr alle Formate und Qualitäten sind so einfach am Markt erhältlich. Silke Löhmann macht daraus aber eine Tugend. Sie entwirft zunehmend ihre Kataloge und Plakate nach den Vorgaben der Papiermaße.
"Macht es zwei bis drei Millimeter schmaler. Dann hast Du eine optimale Ausnutzung von einem Bogen. Spart auf Auflage ein paar Tausend."
So wird Nachhaltigkeit profitabel: Papier und Geld einsparen.
"Die Welt verliert pro Minute 35 Fußballfelder an Bäumen - tropische Wälder. Grund ist zu zwei Dritteln der immense Papierverbrauch. Wir müssen sparen. WWF empfiehlt den nachhaltigen FSC-Standard."
Der internationale FSC-Bezugskettennachweis soll eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zum Beispiel aus Plantagenanbau garantieren. Immer wieder jedoch gibt es Meldungen über Betrügereien. Das Umweltbundesamt setzt daher andere Prioritäten, sagt Almut Reichardt.
"FSC-Siegel ist besser als nichts. Aber auch keine absolute Garantie. Schwer, weltweit jede Faser zu kontrollieren, dass es nicht doch aus schützenswerten Wäldern kommt. Aus unserer Sicht besser, das vor Ort nachwachsende Holz zu nutzen. Holz aus regionalen Wäldern."
Papier, das aus Frischfasern hergestellt wird, verbraucht je etwa zweieinhalbmal so viel Wasser, Energie und Frischholz wie Recyclingpapier. Während zumindest beim Druck von Tageszeitungen viel Altpapier eingesetzt wird, war der Anteil bei Broschüren, Beilagen und Büchern in den letzten Jahren rückläufig.
"In Deutschland werden neun Millionen Tonnen grafische Papiere produziert. In der Herstellung werden sehr viel Energie und Wasser verbraucht. In Deutschland gibt es 2800 Druckereien, wenn wir da weiter kommen, haben wir was erreicht."
Das Umweltbewusstsein im Medienproduktionsbereich hatte in den letzten Jahrzehnten abgenommen. Anders in Österreich, sagt Reinhardt Herok von der Druckerei Gugler.
"Die ökologische Orientierung ist in Österreich sehr stark. Es gibt Druckunternehmen, die sehr streng auf ‚ecofriendly production‘ orientiert sind. Viel mehr als in der BRD."
Seine Druckerei hat vor neun Jahren damit begonnen, die gesamte Druckstufe von der Papierherstellung bis zur Farbe und Verarbeitung nachhaltig zu gestalten - ein kompostierbares Druckprodukt. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es bei unseren Nachbarn auch für den Druckprozess ein Umweltzeichen, dass schon 60 Druckereien verwenden.
"Das Österreichische Umweltzeichen ist wesentlicher Bestandteil der gesamten österreichischen Umweltpolitik, weil es bekannt und anerkannt und transparent ist."
In Deutschland gibt es zwar das älteste Umweltzeichen der Welt, den Blauen Engel. Doch die Kriterien gelten nur für die Papierherstellung. Aufs fertige Produkt darf er nicht aufgedruckt werden. Das soll sich ändern, verspricht Almut Reinhardt vom Umweltbundesamt.
"Das ist eine Lücke, die wir schließen wollen. Wir arbeiten an einem neuen Blauen Engel, der das Papier und den Druckprozess beinhalten sollen."
Besondere Probleme bereiten die Druckfarben, die häufig aus Mineralöl hergestellt sind und über Verpackungen aus Recyclingkarton bis in die Lebensmittel wandern können. Sie werden im Zeitschriftendruck häufig verwendet. Almut Reinhardt:
"Wir sehen Handlungsbedarf bei der Druckfarbenoptimierung. Dass sie keine Schwierigkeiten verursachen, besonders bei mineralölhaltigen Produkten."
Bei den Auftraggebern von Druckprodukten spielen umweltfreundliche Papiere und Druckverfahren bislang kaum eine Rolle, meint Silke Löhmann, Inhaberin einer Bochumer Werbeagentur.
"Wir hatten drei Kunden, die schon mal nachgefragt haben. Einer war ein Modeunternehmen, die fanden das jetzt wieder ‚in‘, wie zuletzt in den 90er-Jahren. Zuletzt war es total ‚out‘."
Das Angebot an hochwertigen und nachhaltig produzierten Druckpapieren war aufgrund der geringen Nachfrage geschrumpft. Längst nicht mehr alle Formate und Qualitäten sind so einfach am Markt erhältlich. Silke Löhmann macht daraus aber eine Tugend. Sie entwirft zunehmend ihre Kataloge und Plakate nach den Vorgaben der Papiermaße.
"Macht es zwei bis drei Millimeter schmaler. Dann hast Du eine optimale Ausnutzung von einem Bogen. Spart auf Auflage ein paar Tausend."
So wird Nachhaltigkeit profitabel: Papier und Geld einsparen.