"Es ist an den Medien - dringend - die Zahlen, die wir alle kennen, aufzunehmen und richtig darüber zu berichten", forderte Stevie Schmiedel von "Pinkstinks" im Dlf.
In den letzten vier Jahren seit dem #Aufschrei, habe sich viel bewegt: Feminismus sei ein Wort, dass man wieder in den Mund nehmen dürfe. Immer mehr Menschen würden sich zum Feminismus bekennen, vor allem immer mehr Männer, die auch ein neues Männlichkeitsbild in den Medien fordern würden.
Gegen die "Pinkifizierung" von Frauenleben
Schmiedel kritisiert ein rückständiges Frauenbild, das schon im Kindergarten oder in der Grundschule vermittelt werde: "Mädchen sollen nicht laut oder stark sein, sondern sich mit etwas Niedlichem, Süßem beschäftigen. Da fängt es schon an, dass man lächelt, anstatt zu sagen, 'lass mich in Ruhe!'; dass man nicht breitbeinig da sitzt, sondern schüchtern. Und diese Räume sollten wir uns zurückerobern."
Auf der anderen Seite herrsche eine große Angst vor Jungs, die "zu rosa, zu niedlich sind", so Schmiedel. Das stecke tief in uns, und die Auswirkungen auf unsere Kinder seien verheerend, wie eine britische Studie zum Gender-Marketing festgestellt habe. Von solchen Geschlechter-Zuschreibungen müsse man sich lösen. "Alle Kinder finden Rosa toll", so Stevie Schmiedel, die mit der Plattform "Pinkstinks" die sogenannte "Pinkifizierung" von Frauenleben im neoliberalen Diskurs anprangert.
Rosa ist für alle da
Gefördert vom Bundesfamilienministerium ist Stevie Schmiedel in Schulen unterwegs, um mit Theaterworkshops unter dem Titel "David und sein rosa Pony" zu zeigen, dass auch Jungs Kuscheln oder Gefühle zeigen dürfen. Pinkstinks ist auch gegen Sexismus in der Werbung aktiv. "Es geht um Frauen als Deko zum beworbenen Produkt. Es ist das Hundefutter, die Bratpfanne, das Rohr, der Fliesenleger. Männer sind die Bestimmer und Tonangeber, Frauen die Deko. Dagegen wollen wir angehen", so Schmiedel.
Männer würden auch heute noch in einer Gesellschaft großgezogen, in der sie immer die Privilegierten sind. Es gelte, diese Prägungen aufzulösen. Mädchen müssten aufhören, nett zu lächeln, wenn sie verniedlicht würden. Jungs müssten lernen: Rosa ist für alle da.