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Pionier des Wissenschaftsjournalismus

Wissenschaftspublizistik. – Gestern starb völlig unerwartet Edgar Forschbach, der im Deutschlandfunk den Anstoß zur Einrichtung der Wissenschaftsredaktion gab und lange Jahre ihr Leiter war. Schon früh gab es so mit "Forschung aktuell" eine tägliche und tagesaktuelle Wissenschaftssendung. Der Diplom-Mathematiker sorgte auch dafür, dass die Radiosendung als Newsletter im Internet und als CD-Rom in archivierbarer Form verbreitet wurde.

    Der Deutschlandfunk und insbesondere die Abteilung Wissenschaft und Bildung, die ‚Forschung aktuell’ produziert, haben mit dem Tod von Edgar Forschbach eine wichtige, programmprägende Persönlichkeit verloren", würdigte Matthias Strässner, Hauptabteilungsleiter Kultur beim Deutschlandfunk den Tod des langjährigen Redakteurs. Seit 1972 war Edgar Forschbach beim Informationssender in Köln und hatte bald die bessere Berücksichtigung der Naturwissenschaften im Rundfunkprogramm zu seinem Ziel gemacht. "Dass Wissenschaftsthemen, was Tagesaktualität und Kompetenz anlangt, mit den großen bekannten Sendungen gleichziehen, ist seine Leistung", so Strässner. Inzwischen sind die Wissenschaften regelmäßiger Bestandteil in jeder größeren Zeitung und jeder wichtigeren Welle der elektronischen Medien.

    Was heutzutage mit einem Import aus dem Amerikanischen als "public understanding of science", Vermittlung der Wissenschaft in der Öffentlichkeit bezeichnet wird, schrieb sich Edgar Forschbach schon frühzeitig auf die Fahne. Neben den täglichen Radiosendungen sorgte er Mitte der 90er Jahre dafür, dass die Sendung auch über das damals neue Medium Internet verbreitet wurde. Der "Newsletter" war einer der ersten Bestandteile des Internetangebots von Deutschlandfunk und Deutschlandradio Berlin. "Er hatte verstanden, dass eine solche Sendung auf vielen Medienkanälen verbreitet werden muss", so Strässner. Edgar Forschbach starb im Alter von 65 Jahren. Am Sonntag, ab 16.30 Uhr, wird im Rahmen der Reihe Wissenschaft im Brennpunkt sein letzter großer Radiobeitrag wiederholt. Titel: Quantenlogik - wie das Absurde ein neues Denken erzwang.

    [Quelle: Gerd Pasch]