Viele fürchten sie, doch für ihn sind sie die große Leidenschaft: Fünf Jahre lang hat der Geograf Michael Martin die Wüsten dieser Erde erkundet - und herausgekommen ist ein beeindruckender Bildband.

Wüsten: Sie entstehen durch zu große Hitze oder klirrende Kälte, weil Wasser fehlt oder das Land überweidet wird. Ihnen ist gemeinsam, dass sie einsam wirken, lebensfeindlich - und einfach atemberaubend schön sind. Diese Schönheit fängt Michael Martin in seinem Buch "Planet Wüste" ein.

Er besuchte die Sahara, die Gobi, die Namib, die Atacama oder die indische Wüste Thar, war mit dem Helikopter unterwegs, Geländewagen, dem Motorrad oder auf dem Rücken der Kamele, aber auch auf Skiern oder mit dem Hundeschlitten, denn die Eiswüsten Spitzbergens und Grönlands zogen ihn ebenso an wie die der Antarktis.

Begleitet werden die teils spektakulären, teils einfühlsamen Fotografien von Erläuterungen zur Geologie und Geografie der Wüsten und dazu, wie sich Flora und Fauna oder auch die Menschen an die extreme Umwelt angepasst haben.

"Planet Wüste" ist ein Bildband, der nicht nur durch seine wunderschönen Bilder lebt, sondern auch durch seine lesenswerten Texte. Und so kommen am Ende auch Experten zu Wort, die mehr erzählen über die Entwicklung der Wüsten im Lauf der Erdgeschichte oder wie sich gerade das Leben der Wüstenbewohner verändert.

Denn "Planet Wüste" ist auch Zeugnis einer untergehenden Welt. Der Klimawandel greift die Eiswüsten an. Und auf der Jagd nach Bodenschätzen frisst sich der Bergbau in die Erde. Pipelines und Straßen durchschneiden die Landschaften, Kulturen verschwinden, weil Internet und Fernsehen auch dort die große Homogenisierung in Gang setzen.

Und so ist das Fazit des Buches ein pessimistisches: Der Mensch ist dabei, die Wüsten zu zerstören - und es beschwört uns, sie doch zu erhalten.