Die Bewegung eines Sterns verrät oft indirekt Planeten – denn ein Planet lässt mit seiner Anziehungskraft seinen Stern minimal hin- und herpendeln.
Ein deutsch-spanisches Team um Andreas Quirrenbach von der Landessternwarte Heidelberg und Ansgar Reiners von der Universität Göttingen sucht erstmals gezielt bei Roten Zwergen nach Planeten.
Diese Sterne sind sehr schwach, dafür aber zahlreich: Im Abstand einiger Dutzend Lichtjahre gibt es Hunderte von ihnen.
Bisher wurden Rote Zwerge bei der Planetensuche meist vernachlässigt, weil sie recht aktiv sind, oft Flecken haben und so die Analyse ihres Lichts schwierig ist.
Das neue Instrument nimmt die Spektren der Roten Zwerge sowohl im sichtbaren als auch im infraroten Licht auf. So lassen sich die meisten Störeffekte herausfiltern.
Weil diese Sterne so kühl sind, bietet ein Planet auch dann noch lebensfreundliche Temperaturen, wenn er viel dichter um seinen Roten Zwerg zieht als die Erde um die Sonne. Dann aber führt auch ein erdgroßer Planet zu einer auffallenden Bewegung des Sterns.
Sollte Carmenes in den nächsten Jahren tatsächlich erdähnliche Planeten bei Roten Zwergen finden, kommt der nächste Vorteil dieser Sterne ins Spiel: Die Kandidaten sind alle recht nah – künftige Großteleskope könnten in den Atmosphären der Planeten nach Hinweisen auf Leben suchen, etwa Wasser und Sauerstoff.