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Polen
Die Macht der Kirche über den Staat

Am Dienstag beginnt in Krakau der Weltjugendtag. Wie in keinem anderen Land der EU nimmt die Katholische Kirche in Polen Einfluss auf die Politik. Sie hat dazu beigetragen, dass die PiS die Wahlen gewann. Und auch bei der Etablierung des "positiven Geschichtsbilds", das die Regierung kreieren will, hilft die Kirche tatkräftig mit. Nach dem Motto: "Gott, Ehre, Vaterland".

Von Florian Kellermann |
    2010 wurde die bislang weltweit größte Jesus-Statue in Swiebodzin gebaut.
    2010 wurde die bislang weltweit größte Jesus-Statue in Swiebodzin gebaut. (picture-alliance / dpa / Lech Muszynski)
    Die Ränge des Stadions in Posen sind gut gefüllt. Die Menschen feiern den Jahrestag der Taufe Polens. 1050 Jahre ist es her, dass der damalige Herzog Mieszko der Erste das Christentum annahm. Die Stimmung ist ausgelassen, auf der Tribüne strecken Nonnen die Arme hoch und drehen sich im Takt der Musik, auf dem Rasen tanzt ein Priester. Auch Halina Tabiszewska klatscht und dreht sich im Rhythmus der Musik. Die 61-Jährige ist in einen weiß-roten Schal gehüllt - die polnischen Nationalfarben.
    "Das ist ein großer Tag für uns Polen: Die Taufe war das wichtigste Ereignis in unserer Geschichte. Dank des katholischen Glaubens haben wir unsere Nation über so viele Jahre erhalten. Als wir Polen keinen Staat hatten, als wir aufgeteilt waren, hat unsere Kultur nur durch den Glauben überhaupt überlebt. Unser wunderbarer Präsident hat es heute gesagt: Unser Land würde es ohne Christus nicht geben."
    Wenig später geht eine Prozession über den Rasen im Stadion: Die Reliquien polnischer Heiliger werden vorgeführt. Auch Halinas Zwillingsschwester Zofia ist gerührt. Sie findet nichts dabei, dass nationale und kirchliche Symbole nebeneinander stehen, im Gegenteil: Katholizismus und nationale Identität gehören für sie zusammen:
    "Wir wollen, dass wir wieder eine Gemeinschaft werden, eine Gemeinschaft in Weiß und Rot. Weiß symbolisiert die Reinheit des Herzens, Rot unsere Opferbereitschaft, die Liebe zu anderen und die Liebe zu unserem Land. Auch unseren Heldenmut. Schließlich war Polen das heldenhafteste Land. Dank Gott haben wir 1920 die Bolschewiken in der Schlacht bei Warschau besiegt und die Moslems in der Schlacht bei Wien, das war 1683."
    Die beiden Zwillingsschwestern haben sich gefreut über den Regierungswechsel in Polen im vergangenen Jahr. Erst gewann Andrzej Duda die Präsidentenwahl. Dann die rechtskonservative Partei "Recht und Gerechtigkeit", aus der Duda stammt, die Parlamentswahl. Sie errang sogar die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament. Gerade rechtzeitig zum Jubiläumsjahr: Die Partei PiS, so ihr Kürzel, gibt sich erzkatholisch. Präsident Duda erklärte, die 1050-Jahr-Feier sei das wichtigste Ereignis in Polen in diesem Jahr - neben dem Weltjugendtag, der am Dienstag beginnt und zu dem Papst Franziskus erwartet wird.
    Polens Präsident Andrzej Duda
    Polens Präsident Andrzej Duda (picture alliance / dpa / Leszek Szymanski)
    "Das ist eine große Feier unseres Polentums, die für uns Quelle von Stolz und Freude sein wird. Sie wird einige Monate lang im ganzen Land dauern. Ich erweise unseren fernen Vorgängern vor 1050 Jahren die Ehre und sage mit voller Überzeugung: Polen ist und bleibt seinem christlichen Erbe treu. In ihm haben wir ein erprobtes und starkes Fundament für die Zukunft."
    Die allermeisten Polen sind der Meinung, dass ihr Land und der katholische Glaube eng miteinander verbunden sind. Über 90 Prozent der Menschen sind getauft und bezeichnen sich als Katholiken. Doch es gibt auch andere Statistiken, die diese Zahlen relativieren. Nur etwa 40 Prozent der erklärten Katholiken gehen auch regelmäßig in die Sonntagsmesse, die Tendenz ist seit Jahren leicht fallend. Vor allem junge Menschen bleiben dem Gottesdienst fern - und Gläubige, die sich eine liberale, weniger nationale Kirche wünschen. Wie die Warschauerin Joanna Diduszko. Sie ist früher jeden Sonntag zur Messe gegangen. Heute geht sie nur noch selten. Denn die Kirche, mit der die heute 52-Jährige aufgewachsen ist in der Zeit des kommunistischen Polen, gibt es ihrer Meinung nach nicht mehr.
    "Meine Mutter hat alle ihre Kinder getauft, dem kommunistischen System zum Trotz. Nicht dort, wo wir gewohnt haben, sondern in Gleiwitz, woher sie stammte. Auch meine Kommunion war streng geheim. In einem Kloster, zusammen mit zwei anderen Kindern, die prominente Eltern hatten."
    Die größte Christusstatue der Welt steht in Polen
    Joannas Vater war Oberst bei Militär. Gelebter Katholizismus in der Familie hätte seine Karriere im kommunistischen Polen schnell beenden können. Die Mutter von drei Kindern hätte es kaum für möglich gehalten, dass sie sich einmal von ihrer Kirche abwenden würde. Zwei Dinge stören sie besonders: dass die Kirche politischen Einfluss möchte und dass sie nach materiellem Reichtum strebt. Letzteres konnte Joanna in ihrer eigenen Gemeinde beobachten. Als sie in die Siedlung zogen, machte der Gemeindepfarrer erst einen guten Eindruck auf sie. Er organisierte Fußballtraining für Jugendliche.
    "Aber dann hat er angefangen, eine riesige Kirche zu bauen, das hat uns schon weniger gefallen. Das ist dieser typisch polnische Pomp. Seine Pläne mit den Jugendlichen hat der Pfarrer darüber erst einmal liegen gelassen."
    Je größer, desto besser, scheint die Devise der Katholischen Kirche zu sein: In Swiebodzin, ganz im Westen von Polen, hat ein Pfarrer die größte Christusstatue der Welt aufgestellt. Die 36 Meter hohe Betonkonstruktion war allerdings eine lokale Initiative.
    Anders der "Tempel der göttlichen Vorsehung" in Warschau, ihn baut die katholische Kirche, in diesem Jahr soll der Tempel endlich eröffnet werden. Auch der Staat hat schon einige Millionen Euro zugeschossen. Auch bei einer fünfeinhalb Meter hohen Bronzestatue des Erlösers, die im Mai in Posen aufgestellt wurde, arbeiteten Staat und Kirche zusammen. Die Stadt hatte das Denkmal noch nicht genehmigt und protestierte. Da half die Armee: Sie brachte den Koloss mit einem Tieflader. Ein Kran setzte die Statue vor der Florianskirche ab, "Jesus - König Polens" skandierten einige Gläubige. Bürgermeister Jacek Jaskowiak war gar nicht erfreut:
    "Die Figur steht dort einstweilen illegal. Der Boden dort ist für so eine schwere Figur nicht vorgesehen. Wir wissen nicht, ob er das aushält."
    Nun streiten Kirche und Stadt Posen darum, wo die Christusstatue ihren endgültigen Platz finden soll. Sie ist die Nachbildung eines Denkmalensembles, das die Bürger 1932 auf einem zentralen Platz der Stadt errichtet hatten - aus Dankbarkeit, dass Polen nach dem Ersten Weltkrieg die Unabhängigkeit erlangte und die Stadt polnisch geworden war. Im Zweiten Weltkrieg ließen die deutschen Besatzer diese Bronzestatue einschmelzen. Der Bürgermeister schlägt vor, die neue Christusstatue und den dazu gehörenden, 25 Meter breiten Triumphbogen nun in einem zentrumsnahen Park aufzustellen. Nicht repräsentativ genug, meint Stanislaw Mikolajczak vom Komitee für die Wiederrichtung des Denkmals:
    "Das Denkmal hat am wichtigsten Ort in Posen gestanden. Und jetzt sollen wir es an die Peripherie stellen? Es gehört an einen pulsierenden Ort, wo man es vom Auto aus und von der Straßenbahn aus sieht."
    "Die Kirche sollte sich nicht in die Politik einmischen"
    Die Verbindung zwischen Kirche und Staat in Polen ist wieder enger - und geht längst weit über Symbole hinaus. Das wurde im April deutlich: Die Bischofskonferenz veröffentlichte einen Hirtenbrief, der in allen Messen verlesen werden sollte. Seine Botschaft: Abtreibung sollte in Polen verboten werden. Joanna war außer sich.
    "Das war meiner Ansicht nach ein furchtbarer Skandal. Das finden die meisten Polen inakzeptabel. Die Kirche sollte sich nicht in die Politik einmischen, dort ist nicht ihr Platz."
    Mithilfe der Kirche sammelte eine Bürgerinitiative 450.000 Unterschriften für ein Abtreibungsverbot. Der Druck auf die rechtskonservative Regierungspartei PiS wuchs. Deren Vorsitzender Jaroslaw Kaczynski sagte:
    "Ich bin Katholik, deshalb ist meine Haltung hier völlig klar. In solchen Fragen gibt es bei uns keinen Koalitionszwang. Aber ich bin überzeugt, dass die große Mehrheit, vielleicht sogar alle Abgeordneten, das Projekt unterstützen wird."
    Angenehm ist die Abtreibungsdebatte nicht für die PiS. Denn die meisten Polen wollen die bisherige Gesetzgebung beibehalten, wie Umfragen zeigen. Sie erlaubt Abtreibung nur in drei Fällen: nach einer Vergewaltigung, wenn die Schwangerschaft die Gesundheit der Mutter gefährdet oder das Kind schwer behindert sein wird. Selbst diese drei Ausnahmen sollen - geht es nach der Bürgerinitiative und der katholischen Kirche - gestrichen werden. Für die Regierungspartei PiS wird es nicht leicht sein, das den Wählern zu vermitteln. Aber umgekehrt erhält ja auch sie Unterstützung von der Kirche. Der Erzbischof von Przemysl, Jozef Michalik, sagte bei einer Predigt über die Oppositionsparteien:
    "Sie klagen Polen an. Sie mobilisieren fremde Nationen gegen Polen, auf internationalem Parkett schüren sie Hass gegen Polen. Unsere Nation ist erschöpft. Sie erwartet, dass die Parteien zusammenarbeiten, dass sie eine Rechtsordnung schaffen, die mit dem moralischen und dem göttlichen Recht übereinstimmt."
    Jozef Michalik
    Jozef Michalik (picture alliance / dpa)
    Der Erzbischof warf der Opposition Verrat vor und wiederholte damit eins zu eins die Rhetorik der PiS. Zumindest einige Geistliche sehen dieses enge Bündnis zwischen PiS und Kirche kritisch, wie zum Beispiel Pfarrer Andrzej Luter, der mit dem liberal-katholischen Warschauer Verlag "Wiez" verbunden ist:
    "Die Kirche begeht hier leider sehr schwere Fehler. Mich erinnert das an die Fehler der Kirche in Spanien und Portugal, als dort die Diktatoren Franco beziehungsweise Salazar herrschten - das Bündnis von Thron und Altar. Das wird uns noch teuer zu stehen kommen. Die Regierenden werden ja nicht ewig am Ruder bleiben. Viele der Hierarchen scheinen zu triumphieren, weil sie meinen, endlich seien Katholiken an der Macht. Ich weiß nicht, inwiefern das wirklich Katholiken sind."
    Die Entscheidung über ein neues Abtreibungsgesetz steht noch aus. Aber in einer anderen Sache kam die Regierung der Kirche schon entgegen. Die Parlamentsmehrheit schränkte den Verkauf von Ackerland ein. Eigentümer dürfen es nur noch an Bauern aus der Region abgeben. Die Regelung soll ausländischen Konzernen den Zugang zum polnischen Agrarmarkt erschweren. Ausgenommen bleiben die Katholische Kirche und andere Glaubensgemeinschaften, sie dürfen weiterhin uneingeschränkt mit Ackerland handeln.
    Die Verbindung zwischen Kirche und PiS besteht seit Jahren. Zuletzt verbündeten sich einzelne Geistliche aber auch mit politischen Strömungen, die politisch noch viel weiter rechts stehen als die konservative Regierungspartei. Eine Szene vom vergangenen November: Ein junger Pfarrer in einer schwarzen Soutane stand da in Warschau auf der Bühne, in der rechten Hand hielt er die Bibel. Er rief der Menge zu:
    "Gelobt sei Jesus Christus und sein heiliges Evangelium. Meine Lieben, die Feinde der Kirche und die Feinde des Vaterlands schäumen heute. Denn sie sehen hier eine große Armee von Patrioten, die Gott, Ehre und Vaterland im Herzen tragen. Sie sind bereit, dafür ihr Leben zu geben. Die linke Propaganda will uns vernichten, will die Kirche und die polnische Nation vernichten. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir sind eine kämpfende Kirche, wir sind Kämpfer für ein großes Polen. Je größer die Attacke, desto stärker wächst unser Nationalstolz."
    "Gott, Ehre, Vaterland", skandierten seine Zuhörer:
    Zehn Minuten dauerte die Predigt, die der Priester Jacek Miedlar beim sogenannten Unabhängigkeitsmarsch hielt, einer jährlichen Veranstaltung radikaler Nationalisten. Wenige Monate später ging er noch einen Schritt weiter. Miedlar hielt eine Messe für die rechtsextreme Organisation "National-radikales Lager", kurz ONR. Erst danach verboten ihm seine kirchlichen Vorgesetzten, weiterhin öffentlich aufzutreten. Doch Miedlar stehe mit seinen Ansichten in der Katholischen Kirche nicht allein da, sagt Pfarrer Andrzej Luter.
    "Es ist, als ob die Kirche in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrt, zu einer nationalen Mentalität. Das ist sehr gefährlich. Es wäre jetzt wichtig, dass der Vatikan mehr Bischöfe ernennt, die die Entwicklung kritisch sehen. Denn in Polen kommt es immer noch sehr stark auf die Hierarchen an."
    Papst Franziskus ist Polens konservativen Kirchenvertretern ein Dorn im Auge
    Am Mittwoch wird Papst Franziskus in Polen erwartet. Der Heilige Vater nimmt am 31. Weltjugendtag in Krakau teil. Liberale Geistliche wie Pfarrer Luter setzen große Hoffnungen in das Kirchenoberhaupt, denn er wirbt sehr deutlich für eine offene Kirche, in der sich jeder angenommen fühlen soll, auch diejenigen, die - aus katholischer Sicht - in Sünde leben: Homosexuelle etwa oder Wiederverheiratete. Dem Klerus gegenüber hält sich der Papst nie mit Kritik zurück; er selbst lebt die Bescheidenheit vor, die er bei allen Geistlichen einfordert. Pfarrer Andrzej Luter findet das gut:
    "Er tritt deutlich dafür ein, dass sich die Kirche für die Schicksale der Menschen öffnet. Er will weg von einem Dogmatismus. Moralische Prinzipien lassen sich für ihn nicht immer unmittelbar anwenden, er will den Menschen in seiner Komplexität sehen, nicht nur schwarz und weiß."
    Während die liberalen Katholiken in Polen dem Papst zujubeln, trauern konservative Vertreter der katholischen Kirche in Polen seinem Vorgänger, Papst Benedikt XVI., nach. Einer der einflussreichsten katholischen Publizisten aus dem konservativen Lager ist Tomasz Terlikowski, Chefredakteur des Fernsehsenders "TV Republika". Er kritisiert den Heiligen Vater selten offen. Vielmehr ist er bestrebt in seinen Texten nachzuweisen, dass die oft kontroversen Äußerungen von Papst Franziskus ja eigentlich nichts an der katholischen Doktrin ändern würden. Besonders emotional reagierte Terlikowski auf die Worte des Papstes, dass Katholiken sich nicht wie die Kaninchen vermehren müssten:
    "Das war eine sehr unglückliche Aussage. Jede große Familie in Polen hat den Vorwurf schon einmal gehört: Ihr vermehrt euch ja wie die Kaninchen. Der Heilige Vater hat damit diese Familien getroffen, die doch sehr oft aus religiösen Gründen so viele Kinder haben. Ich wäre an seiner Stelle auch deshalb vorsichtiger gewesen, weil er doch zuvor bei einem Besuch auf den Philippinen erklärt hat, wie gut es ist, dass die Menschen dort viele Kinder haben."
    Terlikowski schrieb damals sogar wörtlich: "Ich bin stolz darauf, dass ich wie ein Kaninchen bin."
    Ob sich der Papst in die Angelegenheiten seiner Kirche in Polen einmischen wird? Ob er ihre Nähe zu Regierungspartei PiS kritisiert? Ob er sich zur polnischen Flüchtlingspolitik äußert? Die Regierung weigert sich, Flüchtlinge unter anderem aus Syrien aufzunehmen. Sie will nicht einmal die wenigen Tausende unterbringen, zu deren Aufnahme sich die Vorgängerregierung gegenüber Brüssel bereit erklärt hatte.
    "Wenn der Heilige Vater auf diese Flüchtlinge aus Afrika und den Nahen Osten blickt, dann denkt er an die Südamerikaner, die sich in die USA durchschlagen wollen. Das ist die Erfahrung eines Lateinamerikaners mit Flüchtlingen - und durch dieses Prisma schaut er. Es war eine schöne Geste, dass er Flüchtlinge mit an Bord seines Flugzeugs genommen hat. Aber ich habe schon ein Problem damit, dass unter ihnen nicht auch christliche Flüchtlinge waren."
    In den Augen konservativer polnischer Katholiken versteht der Papst also nicht, welche Probleme mit der Aufnahme muslimischer Flüchtlinge verbunden seien. Die polnische Bischofskonferenz indes bemühte sich schon, den hohen Besuch vor dem Weltjugendtag milde zu stimmen. Sie sprach sich dafür aus, dass die Caritas Flüchtlinge direkt nach Polen bringt, wenn auch nur einige kleine Gruppen. Und Pfarrer Andrzej Luter schließt nicht aus, dass Papst Franziskus die Nähe der polnischen Kirche zur Regierung kritisieren wird:
    "Er hat Pier Giorgio Frassati zum Patron des Weltjugendtags erklärt. Aber wer war dieser Frassati aus Turin, der von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde? Er trat aus vielen katholischen Organisationen aus - aus Protest dagegen, dass diese mit dem damaligen italienischen Diktator Mussolini zusammenarbeiteten. Wenn Franziskus heute sagt: Seid wie Frassati, dann sagt er auch: Ein Bündnis von Thron und Altar ist falsch. Aber ob wir Polen das verstehen werden?"
    Sicher ist jedenfalls: So harmlos wie der Titel "Weltjugendtag" klingt - wenn Papst Franziskus zu seinen konservativen Glaubensbrüdern nach Polen reist, stehen eine Menge theologische und politische Fragen auf der Tagesordnung.