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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 24.08.2024

  • 00:05 Uhr
    00:05 Uhr   Fazit

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

    01:05 Uhr   Jazz Live

    Hochkomplex und lyrisch
    Markus Stockhausen Group
    Aufnahme vom 28.6.2024 in Timmendorfer Strand bei der JazzBaltica
    Am Mikrofon: Jan Tengeler
    (Wdh.)

    02:07 Uhr   JazzFacts

    Mystische Bässe
    Die Londoner Musikerin Ruth Goller
    Von Jan Paersch
    (Wdh.)

    03:05 Uhr   Rock et cetera

    Drei Farben Schwarz
    Die Schweizer Band The Beauty of Gemina
    Von Fabian Elsäßer
    (Wdh.)

    04:05 Uhr   On Stage

    Weit über dem Blues-Radar (1/2)
    US-Gitarrist Josh Smith
    Aufnahme vom 14.11.2017 aus der Kantine, Köln
    Am Mikrofon: Tim Schauen
    (Wdh.)

    05:05 Uhr   Milestones

    Zwei Stationen einer Weltkarriere
    Der Gitarrist Pat Metheny wird 70
    Am Mikrofon: Michael Kuhlmann
    (Wdh.)

    05:40 Uhr   Milestones

    Zwei Stationen einer Weltkarriere
    Der Gitarrist Pat Metheny wird 70
    Am Mikrofon: Michael Kuhlmann
    (Wdh.)

  • 06:05 Uhr

    Kita-Notstand: Eine Misere, die einen Aufschrei verdient
    Von Claudia van Laak

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:50 Uhr   Interviews

    Interview mit Ruprecht Polenz, Präsident Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde, zur Ukraine

  • 09:05 Uhr

    Vor 20 Jahren: Die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross gestorben

  • 09:10 Uhr

    Das Wochenendjournal empfiehlt: Podcast 130 Liter - Wie ein Landwirt Nitrat im Wasser bekämpft (5/6)

    Am Mikrofon: Anastasija Roon, Bastian Brandau und Sonja Meschkat
    (Teil 6 am 31.8.2024)

    130 Liter - so viel Trinkwasser verbrauchen wir im Schnitt täglich. Irgendwann wird es nicht mehr für alle reichen wird. Der Streit um die wertvolle Ressource Wasser hat längst begonnen: Die Gülle aus Schweineställen belastet das Grundwasser mit Nitrat und gefährdet unsere Gesundheit. Schärfere Gesetze lindern das Problem, aber gelöst ist es auch nach Jahrzehnten nicht. Ein Landwirt aus Niedersachsen zeigt, wie es anders geht.

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Kabarettist Mathias Tretter

    Mathias Tretter macht politisches Kabarett. Wortgewandt und scharfsinnig widmet er sich den relevanten Themen der Gegenwart. Geboren wurde Tretter 1972 in Würzburg, wo er Germanistik und Anglistik studierte. Er gründete ein Literaturmagazin, organisierte Hörspielabende in einer Kneipe und moderierte Poetry Slams. Nach dem Studium konzentrierte er sich ganz auf die Bühnenkarriere als Kabarettist, seit 2003 ist Mathias Tretter mit Soloprogrammen unterwegs - auch im Hörfunk und Fernsehen. Von 2004 bis 2014 war er Mitglied des Ersten Deutschen Zwangsensembles, mit dem er 2007 den Kleinkunstpreis Salzburger Stier gewann. Die renommierte Auszeichnung erhielt Mathias Tretter 2023 noch einmal als Solokünstler. Mit seiner Familie lebt er heute in Leipzig.

  • 11:05 Uhr

    Der Griff nach den Sternen: Tschechien und die Weiten des Weltraums
    Von Kilian Kirchgeßner
    Deutschlandfunk 2023

    Für den Kosmos interessiert man sich in Tschechien seit Jahrhunderten: Die Astronomen Johannes Kepler und Tycho Brahe machten in Prag bahnbrechende Entdeckungen. Viel später, 1978, war der Tscheche Vladimir Remek der erste Mensch im Weltraum, der nicht aus der Sowjetunion oder den USA stammte. Heute erlebt die Sehnsucht nach den unendlichen Weiten des Universums in Tschechien eine Renaissance: Von Prag aus leitet die EU-Agentur EuSpa die europäischen Satellitenprogramme, und überall im Land tüfteln Startups und etablierte Unternehmen an Hightech-Satelliten oder hochspezialisierter Software. Die Branche ist strategisch wichtiger denn je, für militärische Anwendungen über Rettungseinsätze in Katastrophengebieten bis hin zu gesicherten Kommunikationswegen. Und die Weltraum-Technik stellt längst einen bedeutenden Wirtschaftszweig dar: Für das autonome Fahren etwa sind exakte Positionsdaten aus dem Weltall nötig und auch für etliche Zukunftsfelder wie die Präzisions-Landwirtschaft und Smart Cities. Eine Rundreise von den Anfängen der tschechischen Weltraum-Begeisterung bis zu den Tüftlern von heute.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Ermittlungsstand nach dem Messerangriff in Solingen

    Reaktionen auf Messerangriff in Solingen

    Solingen nach dem Angriff: Interview mit Jürgen Hardt, MdB, CDU, Wahlkreis Solingen

    Regierungsbildung in Frankreich - Nach dem Treffen Macrons mit Linksbündnis

    Podium: Zweieinhalb Jahre russischer Angriffskrieg in der Ukraine

    Start in die heiße Wahlkampfphase: Wo stehen die Kandidaten?

    Sport

    Am Mikrofon: Tobias Armbrüster

  • 13:10 Uhr

    'Themen der Woche' empfiehlt: Podcast Fokus Landtagswahlen - Wie tickt der Osten?

    Menschen mit unterschiedlichen Biografien und Perspektiven sprechen über ihre Sicht aus und auf den Osten.

    Moderatorin Sina Fröhndrich im Gespräch mit Bäckermeister Roland Ermer und der Journalistin Johanna Weinhold

  • 13:30 Uhr

    Ägypten: Gegen Präsenz Israels im "Philadelphi Corridor"

    China - Fragen an Staatschef Xi Jinping

    Tschad - und die Flüchtlingskrise im Sudan

    Südafrika - Rassismus in der Regenbogennation

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:00 Uhr
  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Digitale Spiele - Chancen und Risiken des Gamings für die Demokratiebildung
    In „Campus & Karriere“ fragen wir: Was leisten Computerspiele?  Können sie dabei helfen, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene zu digital-mündigen Bürgerinnen und Bürgern entwickeln?

    Gäste:
    Jan Michael Boelmann, Zentrum für didaktische Computerspielforschung,
    Felix Zimmermann, Bundeszentrale für Politische Bildung
    Eric Westerhoff, Lehrkraft an einer Schule in Dortmund, TU Dortmund,
    Am Mikrofon: Petra Ensminger

    Hörertel.: 00800 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Zocken, gamen, daddeln: Computerspiele sind in Deutschland weit verbreitet. Knapp 20 Minuten pro Tag sitzen die Deutschen dafür am Handy oder vor dem Laptop - so der vom Statistischen Bundesamt erhobene Durchschnitt. Je nach Alter und Geschlecht variiert das natürlich stark. Für viele Kinder und Jugendliche gehören digitale Spiele zum Freizeitalltag, allmählich halten sie aber auch Einzug in die Klassenzimmer. Dort werden sie als pädagogische Werkzeuge aber auch für die politische Bildung und die Demokratiearbeit genutzt.

  • 15:00 Uhr
  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Hype um US-Künstlerin: Neues Album von Sabrina Carpenter
    Mit ihren Songs „Espresso“ und „Please Please Please” lag Sabrina Carpenter weit vorne auf den Sommer-Playlisten dieses Jahres. Vor allem auf TikTok erreicht die 25-Jährige ein großes Publikum. Jetzt legt sie ihr neues Album „Short n‘ Sweet“ vor. Kann es dem Hype gerecht werden? Und wie kommt es eigentlich, dass die US-Musikerin erst jetzt so richtig bekannt wurde, obwohl „Short n‘ Sweet“ bereits ihr sechstes Album ist?
    Vinz Rauchhaus im Kollegengespräch mit Christoph Reimann

    Fontaines D.C.: Rockmusik ist sehr lebendig
    Rockmusik ist tot. Diesen Satz haben wir wirklich oft gehört. Aber wie kommt es dann, dass das Album „Romance“ von Fontaines D.C. so frisch und aufregend klingt? Vielleicht, weil wir es hier mit einer Band zu tun haben, die sich auch mal etwas von Lana del Rey abguckt? Im Interview spricht Gitarrist Conor Curley über die Entstehung des vierten Albums, aber auch über den Umgang mit Ruhm

    Ausgehen damals und heute - ein Blick auf Leipzigs Clubszene
    Der Club Moritzbastei ist eine feste Institution im Leipziger Nachtleben. Aber was bedeutet es, einen Club zu führen, damals und heute? Der ehemalige Programmchef Torsten Reitler gewährt Einblicke in die Leipziger Clublandschaft - auch über die Moritzbastei hinaus. Anlass ist das „Leipzig Pop Fest“, das sich selbst als „Schaufenster für die Musik- und Bandszene Leipzigs und Mitteldeutschlands“ beschreibt.

    Am Mikrofon: Christoph Reimann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Maria Parr: „Himbeereis am Fluss“
    Illustriert von Åshild Irgens
    Aus dem Norwegischen von Christel Hildebrandt
    (Dressler)
    Ein Beitrag von Ursula Nowak

    Dirk Reinhardt: „No Alternative“
    (Gerstenberg)
    Ein Gespräch mit dem Autor

    Franziska Höllbacher: „Peggys Perioden-Projekt - Paint it red!”
    (Südpol)
    Ein Beitrag von Svenja Kretschmer

    Am Mikrofon: Dina Netz

  • 16:30 Uhr

    Integrationsleistung:
    Rechenzentren bringen Quantencomputer in den Regelbetrieb

    Praxistest:
    Industrie-Anwendungen sollen die Quantencomputer voranbringen

    Ausdrucksstark:
    Warum Emojis so beliebt sind

    Sendereihe “KI für mich!“:
    Präsentationen schnell zusammengestellt mit Beautiful

    Das Digitale Logbuch:
    Kommerzbot

    Info-Update

    Sternzeit 24. August 2024:
    Aus der Traum vom schnellen Mondflug (Wiederholung)

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Stirbt die freie Szene ohne Förderung?
    Lorenz Deutsch, Vorsitzender des Kulturrats NRW, und Franziska Buhre, Tanzwissenschaftlerin und Veranstalterin in Berlin, im Gespräch
    Am Mikrofon: Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Gesprächsreihe "Freund & Feind"
    Nicht nur Katz und Maus - Freund und Feind im Tierreich
    Meeresbiologe Karsten Brensing im Gespräch

    Kultur in menschenleerer Landschaft? Das Lausitz-Festival vor dem Start
    Der Intendant Daniel Kühnel im Gespräch

    Die Filmszene vor den Wahlen in Thüringen und Sachsen

    Kultur als Anker: Unabhängigkeitstag zweieinhalb Jahre nach Invasion in Ukraine

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr
  • 18:40 Uhr

    „Hitler hat mich zum Satiriker gemacht“ - 100 Jahre Ephraim Kishon

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 1. Spieltag:
    RB Leipzig - VfL Bochum
    1899 Hoffenheim - Holstein Kiel
    SC Freiburg - VfB Stuttgart
    FC Augsburg - Werder Bremen
    1. FSV Mainz 05 - 1. FC Union Berlin
    Bourssia Dortmund - Eintracht Frankfurt

    2. Fußball-Bundesliga, 3. Spieltag:
    SpVgg Greuther Fürth - SC Paderborn
    Hertha BSC - Jahn Regensburg
    Preußen Münster - 1. FC Kaiserslautern
    1. FC Köln - Eintracht Braunschweig

    Fußball - Trainerumbruch in der Bundesliga: Analyse mit Friedrike Kromp
    Fußball - Pyrotechnik - gibt es eine Annährung zwischen Fans und Clubs?

    Radsport - Deutschlandtour: Schwäbisch-Gmünd Villingen-Schwenningen (212km)

    Formel 1 - Großer Preis der Niederlande in Zandvoort: Qualifying

    Paralympics 2024 - Das Refugee-Team in Reims
    Paralympics- Wie Leistungssport Barrieren in der Gesellschaft abbauen kann

    Am Mikrofon: Christian von Stülpnagel

  • 20:05 Uhr

    Ursendung
    Manifest 24
    Mono-Oper für KI / Stimme / elektronische Klangerzeugung / Streichquartett
    Von zeitblom
    Mit: Sabin Tambrea
    Streichquartett: Ayda Demirkan (Violine), Cigdem Tunçelli (Violine), Vagif Alekperov (Viola), Anastasiia Averianova (Cello)
    Ton und Technik: Thomas Monnerjahn, Alexander Brennecke, Lukas Wilke
    Musik: zeitblom
    Regie: der Autor
    Produktion: Deutschlandfunk 2024
    Länge: 67'56

    Die Veröffentlichung des 1. Surrealistischen Manifests von André Breton jährt sich im Oktober 2024 zum hundertsten Mal. Ein bahnbrechendes Dokument und ein Aufruf zur Befreiung des menschlichen Geistes von den Einschränkungen der Vernunft und der Konventionen.
    Das Surrealistische Manifest forderte eine radikale Freiheit des Denkens und der Kreativität, in schroffer Ablehnung der traditionellen Konventionen von Gesellschaft, Kunst und Literatur. Heute, fast 100 Jahre nach seiner Veröffentlichung, bleibt das Manifest immer noch relevant für Künstler, Musiker und Intellektuelle, die sich für die Erforschung von irrationalen Assoziationen interessieren, nach neuen Wegen des Ausdrucks suchen und den Kampf gegen autoritäre Strukturen und Dogmen aufgenommen haben. In „Manifest 24“ wird versucht, mit originalen Texten der Surrealisten und einem neuronalen Netzwerk neue Ideen zu finden und neue Formen der Kreativität zu erschließen. Die Stimme wird integraler Bestandteil in den ausgeklügelten Überlagerungen von Klangkomponenten, der Text mutiert zu einem der musikalischen Fäden, zu einem Teil der stofflichen Struktur der gesamten Komposition. Ein Monolog, der selbst wie collagiert wirkt, Gedankenströme die auftauchen und wieder verschwinden. Die von einer KI generierte Partitur für Streichquartett und elektronische Klangerzeugung ist extrem minimalistisch und zeichnet sich durch lange, ruhige und subtile Klangfarben aus. Durch die fragmentarische Struktur der Musik entsteht eine atmosphärische und meditative Fusion von Wort und Klang. Rauschen und Zufälligkeit - Information und Unvollständigkeit - Berechenbarkeit und Unentscheidbarkeit.
    Zeitblom (Georg Falk-Huber), 1962 in Rosenheim geboren, ist Komponist, Musiker, Autor und Produzent. Seit 1997 realisiert er zahlreiche Audioprojekte zwischen Feature, experimenteller Musikcollage, Audiowalk und Radio-Oper, u.a. für WDR, Deutschlandradio, SWR, BR und NDR. Für seine klangintensiven, radiophonen State-of-the-Art-Inszenierungen erhielt er diverse Auszeichnungen, darunter: Deutscher Hörspielpreis, Prix Marulic, Intermedium Preis, Silver Medal NY Festivals Award und Deutscher Hörbuchpreis für die beste Klanggestaltung. 2020 erhielt er im Duo mit Christian Wittmann den Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Audio.Space.Machine“ (Deutschlandfunk/NDR/SWR in Zusammenarbeit mit IMF 2019). In seinen jüngsten Arbeiten rückt zeitblom die Beschäftigung mit immersiven digitalen Environments wie 3D-Audio oder 360º-Bildprojektionen im multimedialen Kontext in den Mittelpunkt. Er lebt in Berlin.

  • 22:05 Uhr

    Die Wucht der Stille
    Der Komponist Antoine Beuger
    Von Hanno Ehrler

    Antoine Beuger, 1955 in den Niederlanden geboren, lebt in der Nähe von Düsseldorf. Er nennt seine Arbeit nicht Komponieren, sondern ein „Entwickeln von Ereignissen“. Musik sei folglich ein Ausschnitt aus dem allgegenwärtigen Rauschen der Welt. Diese Ausschnitte sucht und erforscht der 69-jährige Komponist mit jeder seiner mittlerweile knapp zweihundert Arbeiten. Besonders interessiert ihn die Stille: In manchen Stücken gibt es teilweise sehr lange Passagen, in denen kein einziger Ton gespielt wird. Antoine Beugers ruhige, leise und ereignisarme Musik scheint in der heutigen Neue-Musik-Szene wenig attraktiv zu sein. Seine Werke werden dort kaum aufgeführt. Gleichwohl sind sie eine wichtige und aktuelle Position zeitgenössischen Komponierens.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Träume und Traumata: zehn Jahre nach Shingal
    Die Lange Nacht der deutschen Jesiden
    Von Tom Daun
    Regie: Jan Tengeler

    Vor zehn Jahren, am 3. August 2014, fand der Völkermord an den Jesiden im Irak statt. Hundertausende flohen aus der Region Shingal - viele von ihnen nach Deutschland. Hier existierte bereits eine intakte jesidische Community, gegründet in den 60er Jahren von „Gastarbeitern“ und ihren Familien. Die neue Heimat verspricht Frieden und Schutz, Selbständigkeit und Wohlstand und droht mit den sozialen Bindungen auch die religiöse Identität aufzulösen. Eine Spurensuche zwischen der Verwirklichung von Träumen und der Heilung von Traumata.

    Vor zehn Jahren, am 3. August 2014, fand der Völkermord an den Jesiden im Irak statt. Hundertausende flohen aus der Region Shingal - viele von ihnen nach Deutschland. Hier existierte bereits eine intakte jesidische Community, gegründet in den 60er Jahren von „Gastarbeitern“ und ihren Familien. Die Neuankömmlinge wurden mit offenen Armen empfangen. Im Gegensatz zu anderen migrantischen Gruppen fällt den Jesiden die Integration in die westliche Gesellschaft leicht: der Anteil an Akademikern ist hoch, es gibt viele erfolgreiche Geschäftsleute. Deutschland ist für die meisten längst zur neuen Heimat geworden. In ihrem angestammten Siedlungsgebiet im Irak, in Syrien und der Türkei lebten die Jesiden in ständiger Angst. Es drohten Verfolgung, Zwangsislamisierung oder gar Massenmord. Im Westen erfüllt sich ihr Traum von religiöser Freiheit. Doch das kollektive Trauma des kleinen Volkes ist nicht überwunden; noch weniger die individuellen Traumata der geschundenen und vergewaltigten Frauen, von denen viele in Deutschland in Behandlung sind. Das Leben im Westen bringt neue Herausforderungen mit sich: herausgerissen aus einer ländlichen Umgebung müssen die Menschen lernen, in einer völlig anders gearteten Welt zurechtzukommen. Die engen sozialen Strukturen aus der Heimat im Nahen Osten zerbrechen, der Zusammenhalt der Familien wird locker, die religiöse Identität droht verloren zu gehen.