Das Bildungsmagazin
Gekaufte Forschung - Gefährden Drittmittel und An-Institute die Wissenschaftsfreiheit?
'Campus & Karriere' fragt: Gefährden Industrie-Drittmittel die Freiheit der Forschung? Wie unabhängig kann ein Professor, den die Wirtschaft finanziert, tatsächlich arbeiten? Wie stark leiden darunter Disziplinen, die sich nicht unmittelbar ökonomisch verwerten lassen? Und: Wie kann und muss der Staat transparent machen, was in wessen Auftrag erforscht wird?
Gesprächsgäste:
Gabriele Heinen-Kljajic, Wissenschaftsministerin in Niedersachsen
Prof. Christan Kreiß, Finanzwissenschaftler und Autor des Buches "Gekaufte Wissenschaft"
Thomas Kathöfer, Hauptgeschäftsführer des Forschungsnetzwerks Mittelstand
Am Mikrofon: Manfred Götzke
Beiträge:
Nur reines Mäzenatentum?
Welchen Einfluss sichert sich die Boehringer-Ingelheim Stiftung an der Uni Mainz
Intransparente Kooperationen
An vielen deutschen Hochschulen gibt es problematische Forschungskooperationen
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
campus@deutschlandfunk.de
Der Staat spart, die Wirtschaft zahlt: Private Unternehmen stecken immer mehr Geld in die Hochschulen - ob Instituts-Schenkungen, Stiftungsprofessuren oder Forschungsaufträge. Mit mindestens 1,3 Milliarden Euro sponsert die Wirtschaft Unis und FHs derzeit, mehr als doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Ganze 1.000 Lehrstühle werden von der Wirtschaft oder privaten Stiftungen finanziert. Zurzeit sorgt besonders die Uni Mainz für Aufsehen: Mit bisher nie dagewesenen 150 Millionen Euro finanziert die Stiftung des Pharmakonzerns Boehringer-Ingelheim ein neues Forschungszentrum auf dem Campus. Bei dieser wie bei anderen Kooperationen liegt der Verdacht nahe, dass unter dem Deckmantel unabhängiger, universitärer Wissenschaft Gefälligkeitsforschung betrieben wird. Doch aufseiten der Politik setzt ein Umdenken ein: Bremen und Rheinland-Pfalz haben entsprechende Transparenzgesetze erlassen, das Land Niedersachen hat sich mit den Hochschulen auf Transparenzregeln geeinigt.