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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 14.05.2016

  • 00:05 Uhr

    Jagd auf sizilianisch
    Von Leonardo Sciascia
    Aus dem Italienischen von: Gerhard Neumann
    Bearbeitung: Hans Bräunlich
    Regie: Werner Grunow
    Mit: Martin Seifert, Wera Paintner, Dieter Wien, Angelika Waller, Michael Schweighöfer, Werner Dissel, Arno Wyzniewski u.a.
    Produktion: Rundfunk der DDR 1988
    Länge: ca. 54'

    Während der Jagd werden in einem sizilianischen Dorf ein Arzt und ein Apotheker erschossen. Man geht allgemein davon aus, dass der Apotheker wegen einer Mädchengeschichte sein Leben lassen musste und der Arzt, obwohl völlig unbeteiligt, mit dran glauben musste. Der Lehrer Laurano, der ein Auge auf die schöne Arztwitwe geworfen hat, mag diese Version nicht glauben und stellt Nachforschungen an über die wahren Ursachen der Morde. Dabei verstrickt er sich immer tiefer in Erpressungs- und Mafiageschichten. Jetzt wird es auch für ihn lebensbedrohlich. Das Hörspiel basiert auf der Bühnenfassung, die der italienische Regisseur Ghigo de Chiaro von Sciascias Roman 'Tote auf Bestellung' schrieb.

  • 01:05 Uhr

    Neues aus der aktuellen Musikszene sowie Klassiker der Rock-, Pop- und Soulmusik:
    vor 30 Jahren erschien Peter Gabriels Album "So"
    vor 40 Jahren das erste Album von AC/DC
    vor 45 Jahren das sozialkritische Soulalbum von Marvin Gaye: "What´s going on"
    mit "Live in Fillmore West" (1971) wurden die Allman Brothers weltweit bekannt, die Aufnahme gilt als eines der wichtigsten Rock-Live-Alben

    Stevie Wonder zum 66. Geburtstag

    Am Mikrofon: Udo Vieth

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Martin Zagatta

  • 09:05 Uhr

    Vor 700 Jahren: Der römisch-deutsche Kaiser Karl IV. geboren

  • 09:10 Uhr

    „Hilfe, meine Mutter ist süchtig!“ - Ein Leben mit drogenabhängigen Eltern

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Kabarettist Emmanuel Peterfalvi, alias Alfons

    Puschelmikro und orangefarbene Trainingsjacke aus alten DDR-Beständen, Zahnlücke und leicht zerzauste Haare, dazu einen Wust von Zetteln in der Hand - der Wiedererkennungswert könnte größer kaum sein. Das ist Alfons, französischer Reporter in Diensten des deutschen Fernsehens und auch auf der Bühne zu erleben. Was er macht: Kabarett, Comedy oder Clownereien, das lässt er offen. Mit Charme, Trottelblick und entwaffnend direkten Fragen entlockt er den Deutschen mehr von ihrem Wesen, als manche soziologische Analyse es vermag. Hinter Alfons steckt Emmanuel Peterfalvi, Jahrgang 1967, in Paris geboren, nach einem Besuch des Pariser Maison de Radio begeistert von dem, was mit Rundfunk zu tun hat. Mit Freunden gründet er einen Piratensender. Mit 15 moderiert er eine Musiksendung beim legendären Pariser Anarcho-Sender Carbone 14 - la radio active.

    Um nicht zur Armee eingezogen zu werden, absolviert er einen Ersatzdienst bei einer Auslandsdependance eines französischen Unternehmens. Er landet beim Bezahlsender Premiere, damals in Hamburg angesiedelt. Emmanuel Peterfalvi liefert Vorschläge für neue Formate. Er wird zuständig für die Satiresendung 'Kalkofes Mattscheibe'. Dann schafft er den Sprung ins ARD Morgenmagazin. Das besondere Augenmerk liegt bei allem, was Alfons macht, auf dem deutsch-französischen Verhältnis: die jeweiligen Ähnlichkeiten und Eigenheiten. Denkwürdige Kostproben mit humorvollen wie satirischen Nuancen lässt er auch in die Moderation seiner Ausgabe von 'Klassik-Pop-et cetera' einfließen.

  • 11:05 Uhr

    Weit über den Suppentellerrand hinaus - Geschichten aus französischen Küchen
    Mit Reportagen von Suzanne Krause
    Am Mikrofon: Norbert Weber

    Allein in Paris arbeiten 84 Sterne-Köche. Oberbürgermeisterin Anne Hidalgo hat ihnen kürzlich die höchste Auszeichnung der Stadt an den Kittel geheftet. Sie, so Hidalgo, verkörpern die Seele der französischen Hauptstadt - mit handwerklichem Talent und unablässigem Einfallsreichtum. Manch einer engagiert sich auch im Dialog der Kulturen oder beim Umweltschutz. Der kompletten Resteverwertung hat sich zum Beispiel Jungstar Pierre Sang verschrieben. Sein Kollege, der Drei-Sterne-Küchenchef Thierry Marx ist ein Kind der Banlieue. Er hat eine Kochschule für gesellschaftlich benachteiligte Jugendlichen eröffnet und gibt auch in Gefängnissen Kochkurse. Mit der Innovations-Plattform Smart Food Paris will die Stadtverwaltung den Ruf der Gourmet-Metropole stärken. Vielleicht ist das aber auch eine Reaktion auf die Erfolge einer amerikanischen Hamburger-Kette. Trotz der ausgeprägten Kochkultur ist Frankreich für sie heute der wichtigste Markt in Europa.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    IS rückt näher - Vor der Libyenkonferenz in Wien

    Aufstieg aus dem Nichts - Indiens Wirtschaftsikone Kalpana Saroj

    Taiwans neue Präsidentin und der Druck aus China

    Lebenstraum Brücke - Bangladesch zwischen Armut und Regenzeit

    Am Mikrofon: Ursula Welter

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Gekaufte Forschung - Gefährden Drittmittel und An-Institute die Wissenschaftsfreiheit?
    'Campus & Karriere' fragt: Gefährden Industrie-Drittmittel die Freiheit der Forschung? Wie unabhängig kann ein Professor, den die Wirtschaft finanziert, tatsächlich arbeiten? Wie stark leiden darunter Disziplinen, die sich nicht unmittelbar ökonomisch verwerten lassen? Und: Wie kann und muss der Staat transparent machen, was in wessen Auftrag erforscht wird?

    Gesprächsgäste:
    Gabriele Heinen-Kljajic, Wissenschaftsministerin in Niedersachsen
    Prof. Christan Kreiß, Finanzwissenschaftler und Autor des Buches "Gekaufte Wissenschaft"
    Thomas Kathöfer, Hauptgeschäftsführer des Forschungsnetzwerks Mittelstand
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

    Beiträge:
    Nur reines Mäzenatentum?
    Welchen Einfluss sichert sich die Boehringer-Ingelheim Stiftung an der Uni Mainz

    Intransparente Kooperationen
    An vielen deutschen Hochschulen gibt es problematische Forschungskooperationen

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Der Staat spart, die Wirtschaft zahlt: Private Unternehmen stecken immer mehr Geld in die Hochschulen - ob Instituts-Schenkungen, Stiftungsprofessuren oder Forschungsaufträge. Mit mindestens 1,3 Milliarden Euro sponsert die Wirtschaft Unis und FHs derzeit, mehr als doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Ganze 1.000 Lehrstühle werden von der Wirtschaft oder privaten Stiftungen finanziert. Zurzeit sorgt besonders die Uni Mainz für Aufsehen: Mit bisher nie dagewesenen 150 Millionen Euro finanziert die Stiftung des Pharmakonzerns Boehringer-Ingelheim ein neues Forschungszentrum auf dem Campus. Bei dieser wie bei anderen Kooperationen liegt der Verdacht nahe, dass unter dem Deckmantel unabhängiger, universitärer Wissenschaft Gefälligkeitsforschung betrieben wird. Doch aufseiten der Politik setzt ein Umdenken ein: Bremen und Rheinland-Pfalz haben entsprechende Transparenzgesetze erlassen, das Land Niedersachen hat sich mit den Hochschulen auf Transparenzregeln geeinigt.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Rap vom Busfahrer: ein übermütiges neues Album des Electro-House-Duos Digitalism
    Vor fünf Jahren haben Jens Moelle und Ismail Tüfekçi das bisher letzte reguläre Studioalbum "I love you, dude" herausgebracht. Seitdem erschienen lediglich eine EP und eine Compilation in der betagten DJ Kicks-Reihe, wobei die Live-Aktivitäten des Duos unvermindert weiterliefen. Diesen Freitag erschien das dritte Digitalism-Album, das zwar überwiegend im gewohnten Electro-Dance-Sound angesiedelt ist, aber keiner Marketingstrategie folgen soll. Weswegen auch mal der Fahrer eines Tourbusses eine Rap-Einlage besteuern darf.

    Alben aus dem Hinterhalt - Guerilla-Veröffentlichungen als neuer Standard?
    Alte Regeln gelten halt einfach nicht mehr im Musikgeschäft: früher ließ man tatsächliche und potentielle Fans wochen- bis monatelang mit Vorabsingles und Werbung einem neuen Album entgegenfiebern. Zumindest in der Superstar-Riege. Heute erkennt man die richtig Großen im Pop am gegenteiligen Prinzip: Drake, Beyoncé, James Blake, Kanye West und zuletzt Radiohead haben ihre jüngsten Alben allesamt ohne große Vorankündigung veröffentlicht. Dafür aber mit regelrechten
    Guerilla-Taktiken vor dem Termin - cooles Gehabe oder neuer Standard? 

    Silvester ist lange vorbei: Sängerin Naima Husseini im Corsogespräch
    Es hätte was werden sollen mit der Band Silvester, die vor rund acht Jahren zügig von einer der großen Plattenfirmen entdeckt wurde. Doch schon die erste Single verendete in unteren Verkaufslistenrängen. Eine Solokarriere, wie die Plattenfirma sie sich anschließend für die in Berlin ansässige Sängerin Naima Husseini vorstellte, wollte diese dann allerdings nur nach eigenen Vorstellungen umsetzen. Einmal Major-Reinfall hatte offenbar genügt. Ihren Pop mit Paradiesvogel-Image bringt sie seitdem allerdings nur in sparsamen Dosen unter die Leute - "Immer alles", erst ihr zweites Album in fünf Jahren, erscheint nächsten Freitag.

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Der Illustrator Mehrdad Zaeri im Gespräch u.a. über seine Jugend im Iran und die Wichtigkeit der ersten Bücher

    Prinzessin Sharifa und der mutige Walter. Zwei alte Geschichten neu erzählt, Baobab
    Das Mondmächenvon Mehrnousch Zaeri-Esfahani, Knesebeck Verlag
    33 Bogen und ein Teehaus von Mehrnousch Zaeri-Esfahani, Peter Hammer Verlag
    Eingroßer Freund von Babak Saberi, Baobab
    Nusret und die Kuh von Anja Tuckermann, Bilder vonMehrdad Zaeri und Uli Krappen, Tulipan Verlag
    Aschenputtel von Grimm und Christina Laube, Knesebeck Verlag
    Diverse Kalender bei Dumont und bei der Büchergilde

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Coden wie Harry Potter
    Stilometrische Methoden entlarven die Programmierer anonymer Software

    Stilproben für den Geheimdienst
    Warum sich die NSA für den Programmstil von Software-Entwicklern interessiert

    Aktuell:
    Daten lügen nicht
    Politische und philosophische IT-Einsichten von Wissensmanagern

    Digitales Landleben
    Social-Media Anwendungen sollen den Alltag in ländlichen Gebieten erleichtern

    Das Digitale Logbuch
    Störer

    Info-Update

    Sternzeit, 14. Mai 2016
    Jupiter und die himmlischen Einschläge

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    70 Jahre und ein bisschen weiser
    Wie das Handelsblatt die Digitalisierung bewältigt

    Zornige Zeiten
    Der Hass im Netz und wie wir damit umgehen können
    Interview mit Ingrid Brodnig, Medienredakteurin Profil

    Ehrverletzung oder investigative Recherche?
    El-País-Verleger Cibrián wehrt sich gegen Berichterstattung

    Auch in der Sprache heimatlos
    Medienkurse für geflüchtete Journalisten

    O-Ton Nachrichten u.a.:
    Kritik an Facebook wegen möglicher Nachrichten-Manipulation in den USA
    Persönliche Daten von tausenden Ukraine-Korrespondenten veröffentlicht
    BBC steht vor Reformen und kündigt die Unterstützung von Lokaljournalisten an

    Am Mikrofon: Brigitte Baetz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Toni Erdmann" von Maren Ade - Der einzige deutsche Film im Wettbewerb von Cannes

    Tony und Maria - Bernsteins "West Side Story" bei den Pfingstfestspielen Salzburg mit Cecilia Bartoli

    Schmerzhafte Geschichte - Nuran David Calis inszeniert Franz Werfels "Die vierzig Tage des Musa Dagh" als archäologische Erinnerungsarbeit am Residenztheater in München

    „My Back to Nature“ - George Shaw in der National Gallery in London

    Paternalistisch-progressiv - Die misslungene "Freierkampagne" der Stadt Stuttgart

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Integration im Fokus - Teil 1: Das Gesetz

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 34. Spieltag:
    Werder Bremen - Eintracht Frankfurt; VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart;
    FC Augsburg - Hamburger SV; Hertha BSC - Mainz 05;
    TSG Hoffenheim - FC Schalke 04; Darmstadt 98 - Borussia Mönchengladbach;
    Bayer Leverkusen - FC Ingolstadt; Borussia Dortmund - 1. FC Köln;
    Bayern München - Hannover 96

    Analyse der 53. Saison in der Fußball-Bundesliga

    Fußball - Abstieg oder Relegation? Wohin geht der VfB?

    Kommentar - Was bleibt von der Bundesliga-Saison 2015/16?

    Fußball - FIFA Kongress in Mexico

    Doping - Wie geht es in Russland weiter nach den Doping-Anschuldigungen?

    Formel-1 - "Großer Preis von Spanien" in Barcelona: Qualifying

    Radsport - Giro d'Italia Eishockey - WM in St. Petersburg: Spielfrei für die dt. Mannschaft

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Das Tagebuch eines Verführers
    Von Sören Kierkegaard
    Bearbeitung: Max Gundermann
    Regie: Ulrich Lauterbach
    Mit: Heinz Drache, Gertrud Kückelmann, Oswald Döpke, Lotte Klein, Lilli Durra, Rita Graun, Ruth Puls
    Produktion: RB 1961
    Länge: 85'47

    "Le cinema de Serge Gainsbourg" - Tonspuren eines Verführers
    Von Karl Lippegaus

    Johannes, der Verführer, ist der Prototyp eines Ästheten; er lebt nur im Augenblick und für den Genuss. Sein Gegenspieler Niels lebt nach ethischen Wertvorstellungen; er misst alles an einer starren moralischen Forderung. Zwischen beiden steht Cordelia, ein unschuldiges Mädchen, das dem Verführer in seine raffiniert gesponnenen Netze geht, ihn rückhaltlos zu lieben beginnt und von ihm verlassen wird. Johannes aber, der vor jeder Bindung flieht, der immer nur sich selbst meint und deshalb stets in die eigene Isolierung zurückgeworfen wird, muss nach jedem Genuss am Genug selbst zweifeln. Ausdruck dieses ewigen Kreislaufs von Genuss und Zweifel ist seine Schwermut.

  • 22:05 Uhr

    An den Rändern …
    Neue Einspielungen von Gerald Eckert mit dem ensemble reflektion K
    Von Egbert Hiller

    "On the edges" (dt.: An den Rändern) nennt der Komponist Gerald Eckert seine neue CD, eingespielt in Koproduktion mit dem Deutschlandfunk von dem in Eckernförde ansässigen Ensemble Reflexion K unter seiner Leitung. Konsequent erforscht Eckert, etwa in "An den Rändern des Maßes" (2005 - 2011), die Brüchigkeit des Klanges, womit er in künstlerischer Abstraktion auch natürliche Phänomene und existenzielle Fragen auslotet - denn wie schnell ein vermeintlich stabiles System in sich zusammenbrechen kann, ist in Natur und Kultur gleichermaßen zu beobachten. Dass aus den Überresten dieser Zusammenbrüche aber wieder neues Leben entsteht, spiegelt sich in den drei ausgedehnten Werken auf dieser CD ebenfalls eindringlich wider.

  • 22:50 Uhr

    Zusammenfassung der 1. Fußball-Bundesliga, 34. Spieltag

    Formel-1 - "Großer Preis von Spanien" in Barcelona: Qualifying

    Radsport - Giro d'Italia Eishockey - WM in St. Petersburg: Spielfrei für die dt. Mannschaft

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 23:05 Uhr

    „Du bist die Welt für mich“
    Eine Lange Nacht über Joseph Schmidt und Richard Tauber
    Von Andreas Kloner
    Regie: Nikolaus Scholz
    Wiederholung vom 21./22.12.2013

    Am 22. Januar 1935 absolvieren Richard Tauber und Joseph Schmidt bei einem Faschingskonzert der Wiener Philharmoniker im großen Musikvereinssaal in Wien ihren wohl berühmtesten gemeinsamen Auftritt. Ihre große Sängerkarriere in Deutschland ist wegen der politischen Vorgänge bereits zu Ende gegangen, ihre Werke stehen seit zwei Jahren auf dem Index. Vor der Machtergreifung Hitlers waren die beiden Sänger unerreichbare Superstars. Richard Tauber, unehelicher Sohn eines Schauspielers und einer Operetten-Soubrette, eroberte sich schon in seinen jungen Jahren die größten Opernbühnen und später mit den eigens für ihn geschriebenen 'Tauber-Liedern' die Herzen des Publikums. Eine Unzahl an Plattenaufnahmen verstärkten diese Popularität. Dem 13 Jahre jüngeren Josef Schmidt blieb wegen seines allzu kleinen Wuchses eine Karriere als Kantor in der Synagoge zu Czernowitz und als Sänger auf der großen Bühne verschlossen. Das junge Medium Radio kannte derartige Vorurteile nicht und ermöglichte dem Sänger eine beispiellose Karriere. Gemeinsam ist Richard Tauber und Joseph Schmidt die bis heute anhaltende Popularität, die sie auch bei einer jüngeren Fangemeinde genießen. In der 'Langen Nacht' werden zwei Sänger wieder zu hören und zu entdecken sein, deren Repertoire nicht nur aus 'Dein ist mein ganzes Herz' und 'Ein Lied geht um die Welt' bestand. Es soll auch an den exzellenten Komponisten, Instrumentalisten und Dirigenten Richard Tauber erinnert werden; ebenso an die religiösen Gesänge in deutscher, hebräischer und aramäischer Sprache, die in der Interpretation von Joseph Schmidt dem Hörer regelrecht durch Mark, Bein und Herz gehen.