Wenn Töne heilen
Wie Musiktherapie psychisch Kranken hilft
Von Cornelia Schäfer
Einmal in der Woche bebt im Forensischen Dorf in Düren die Turnhalle. Dann proben hier die Musiker der Bänd an Schlagzeug, E-Gitarren, Trommel und Keyboard. Es sind Patienten, die wegen verschiedener Delikte, die sie im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen haben, geschlossen in der Forensik untergebracht sind und psychiatrisch behandelt werden. Das gemeinsame Spielen ist Teil der Musiktherapie, die nicht nur im Maßregelvollzug, sondern auch in der Allgemeinpsychiatrie längst ihren festen Platz hat. Musiktherapeuten ermutigen auch Laien, die Scheu vor den Instrumenten zu überwinden und auszudrücken, wozu ihnen noch die Worte fehlen, oder spielerisch neue Verhaltensweisen auszuprobieren.
Warum nicht in der gemeinsamen Improvisation mal den Ton angeben? Oder zum ersten Mal seit Langem den Gleichklang mit einem anderen Menschen suchen? Musik, ob angehört oder selbst produziert, kann Angstpatienten, Depressiven oder Menschen mit Psychosen helfen, sich selbst besser zu verstehen und wieder einen Zugang zum Leben zu finden.