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Radiolexikon: Blasen an den Füßen

Wenn neue Schuhe an den Füßen scheuern - dann dauert es nicht lange und sie sind da - die Blasen. Zuerst ist es nur eine kleine rote Stelle, dann reibt und schmerzt es immer stärker, bis schließlich jeder Schritt fürchterlich weh tut und ein flüssigkeitsgefüllter Hohlraum unter der Haut entstanden ist. Eine Blase am Fuß - und der schönste Spaziergang in neuen Schuhen wird zur Qual.

Von Renate Rutta |
    "An der Ferse hab ich immer Blasen, aber unter den Füßen nicht. Hab ich davon noch nicht bekommen. Ich glaub, dadurch, dass die Schuhe irgendwie zu eng sind oder auch zu weit, dass das immer so schleift, weiß nicht, auf jeden Fall sehr unangenehm. Und das ist auch sehr schmerzhaft.

    Da hab ich eigentlich kein Problem mit, mit Blasen an den Füßen, da hatte ich bis jetzt noch keine größeren Erfahrungen, kann ich nicht mit dienen.

    Ich hatte noch keine Blasen an den Füßen, ich hab bis jetzt immer gute Schuhe gehabt."

    Männer haben offensichtlich weniger Pein mit den Blasen an den Füßen. Aber fast alle Frauen kennen das Problem: Sie tragen wenn es wärmer wird keine Socken oder Strumpfhosen und prompt merken sie nach kurzer Zeit einen leichten Druck an der Ferse oder am kleinen Zeh.
    Blasen machen sich leider auch beim Sport bemerkbar - und zwar zu allen Jahreszeiten.

    "Blasen an den Füßen, ja klar, wenn ich neue Sportschuhe anhab, die nicht so wirklich gut passen. Aber das war, wo ich jünger war, jetzt acht ich immer sehr drauf, dass die Schuhe vernünftig passen, man sich gut drin bewegen kann und dass es nicht reibt, so dass man keine Blasen bekommt."

    Sehr vernünftig so, sagt auch Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln:

    "Der Fuß ist ja die Zone, die grade beim Sport mit am stärksten belastet wird. Springen, Hüpfen, Rennen, Laufen auf diesen Füßen. Und wenn wir ein Schuhwerk tragen, dann pressen wir den Fuß in ein bestimmtes Korsett hinein und bei diesem Korsett ist es ganz wichtig, dass es 100 Prozentig passt.

    Inlineskaten ist meine Sportart, der Schuh hat halt gedrückt, ich hatt ne Druckstelle und dann ne fiese Blase, die sich auch entzündet hat."

    Warum entstehen die Blasen oft an ganz bestimmten Stellen,
    beispielsweise am kleinen Zeh oder an der Außenseite der Füße?

    "Die Außenseite ist deswegen so besonders betroffen, weil dort grade viele Scheuermomente auftreten, ebenso wenn der Schuh zu groß ist oder ich bergauf oder insbesondere bergab gehe, dann der Schuh und der Fuß nicht so 100 Prozentig passt, dass der Fuß wandert."

    zum Beispiel Atmo: Wandern, Gehen, Kühe

    "Dann gibt es dort wieder auch Reibungspunkte oder wenn der Fuß nach hinten hinaus schlappt, quasi hoch und runter, das heißt es gibt verschiedene Reibungsmöglichkeiten, die sich aus der Nichtpassbarkeit des Schuhs ergibt, entweder in der Vorwärtsbewegung oder in der Aufwärtsbewegung, die dann zu diesem Problem führen."

    Sehr häufig entstehen Blasen, wenn die Schuhe noch neu sind. Deshalb empfehlen Experten, die Schuhe immer "einzulaufen", bevor es auf eine größere Wandertour geht.

    "Wenn wir Sportschuhe tragen, dann treten die Probleme ja in der Regel in der ersten Woche des Tragens auf, weil Schuh und Fuß noch nicht zueinander passen. Und auch während des Sports verändert sich der Fuß und auch während des Wanderns verändert sich der Fuß natürlich. Morgens geh ich mit einem relativ schlanken Fuß in den Schuh hinein, wo er dann nicht so 100 Prozentig passt.

    Dann tauchen Probleme auf und meistens passt er abends, wenn die Füße wieder relativ dick und geschwollen sind."

    Wenn man Laufschuhe oder Wanderschuhe kauft, sollte man sich viel Zeit nehmen, mehrere Paare anprobieren und in ihnen eine Weile im Geschäft auf- und abgehen. Und man sollte sich gut beraten lassen.

    "Wichtig ist auf jeden Fall, dass wenn man Sportschuhe kauft, auch Wanderschuhe kauft, man sollte sie immer abends kaufen, weil wenn ich den ganzen Tag auf dem Fuss herumgelaufen bin, das ist etwa so, wie die Füße sich im Sport auch entwickeln. Sportschuhe also immer abends kaufen, nie morgens, wenn ich schlanke und ranke Füße habe."

    Wenn Blasen an den Füßen entstehen, können auch die Socken schuld daran sein, beispielsweise wenn sie Falten werfen.

    "Die Socken müssen auch die richtige Größe haben. Wenn die Schuhe dann gut sind, die Socken trotzdem verrutschen, bringt das ganze auch nix, die lösen dann ja auch die Blasen aus."

    "Es hat natürlich auch mit Strümpfen zu tun, denn grade grobe Strümpfe haben größere Nachteile im Vergleich zu feineren Strümpfen, weil grobe Socken, die provozieren natürlich auch Reibung, weil sie nicht plan auf dem Fuß aufliegen, sondern aufgrund ihrer Rauigkeit keine 100 Prozentige Paßbarkeit haben. Deswegen ist die Multifunktionswäsche, die es auch im Bereich der Socken und Strümpfe gibt, sicherlich hier deutlich besser, weil wir dadurch eine richtige Anschmiegung an der Haut verzeichnen können und das ist sicher besser."

    Was ist nun eigentlich eine Blase genau?

    "Eine Blase ist ein flüssigkeitsgefüllter Hohlraum in der Haut, also oberflächliche Hautschichten lösen sich ab."

    Dafür kann es ganz unterschiedliche Ursachen geben, wie Privatdozentin Dr. Karin Hartmann berichtet. Sie ist Oberärztin an der Hautklinik der Universität Köln.

    "Das eine ist Trauma, Verletzung, zum Beispiel durch zu starke Reibung, Druck oder durch Verbrennung, das andere sind Infekte. Da gibt's sowohl Bakterien wie auch Viren, die zu Blasen führen können. Dann gibt es Autoimmunkrankheiten, also der Körper entwickelt Antikörper gegen körpereigene Strukturen, die auch mit Blasen verbunden sind. Es gibt Stoffwechselerkrankungen, die zu Blasen führen und es gibt auch genetisch bedingte also erbliche Krankheiten, wo die Haut so verändert ist und besonders verletzlich ist gegenüber Blasen."

    Wenn nun eine Blase entstanden ist nach einer langen Wanderung beispielsweise, was kann man dann tun? Frauen kennen sich da besser aus als Männer: sie benutzen dann ein spezielles Gel-Blasenpflaster. Dabei wird eine durchsichtige Gelmasse auf die Blase aufgetragen.

    "Dann hab ich halt ein Blasenpflaster draufgemacht und dann ist es abgeheilt."

    "Wenn es nur eine kleine Blase ist, die sonst keine großen Beschwerden macht, kann man es sicher so lassen. Wenn die Blase aber doch etwas größer ist, würde ich empfehlen, dass man sie leicht anritzt und die Flüssigkeit entweichen lässt. Da muss man aber aufpassen, dass man das wirklich unter sterilen Bedingungen macht, damit sich nicht durch dieses Anritzen ein Infekt in die Blase setzt. Wichtig ist, dass man nicht die äußere Seite der Blase, also das sogenannte Blasendach entfernt, sondern eher das Blasendach auf dem Grund anheften lässt, weil das ein natürlicher Schutz vor Infekten ist und außerdem hilft, dass die Haut schneller wieder gesund wird."