Das Trommelfell kann durch eine plötzliche starke Druckschwankung verletzt werden. Das kann im Flugzeug geschehen, bei einer heftigen Ohrfeige, bei einer Explosion, beim Kopfsprung, beim Tauchen oder auch bei anderen Sportarten.
Einem Sportstudenten an der Deutschen Sporthochschule in Köln ist genau das passiert. Er hat sich das Trommelfell beim Sport verletzt – und zwar beim Judo.
"Ich habe gegen einen gekämpft, der eine Glatze hatte und der ist mit seinem Kopf gegen mein Ohr und dabei ist das passiert. Ich hatte ein kleines Loch im Trommelfell. Danach habe ich auf dem Ohr keinen Bass mehr gehört."
Sein Hörvermögen war sofort beeinträchtigt.
"Ich will nicht sagen das war ein Pfeifen, aber es war schon ein komisches Gefühl vom Hören her. Und das hat man gemerkt, wenn man ein Ohr zugehalten hat. Das gesunde, da hat man alles vernünftig gehört wie immer. Und wenn man das andere zugehalten hat, dann war das so ein Hallen, so ohne Bass halt. Daraufhin habe ich dann gedacht, dass was verletzt ist."
Das Trommelfell kann aber nicht nur durch Druckschwankungen verletzt werden, bei denen ein Überdruck im Ohr entsteht. Auch durch direkte Einwirkung von außen kann ein Loch oder ein Riss entstehen, etwa wenn man die Ohren mit einem Wattestäbchen reinigt. Davon berichten Patienten häufiger, sagt Prof. Karl-Bernd Hüttenbrink, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universität Köln.
"Wenn das aus Versehen abrutscht, zu tief kommt, der Patient rutscht aus oder stößt mit dem Ellenbogen irgendwo gegen und das bohrt sich in die Tiefe, das sind die Hauptursachen eigentlich."
Wem so etwas passiert, der spürt einen kurzen stechenden Schmerz und hört schlechter. Dann sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen, denn möglicherweise ist nicht nur das Trommelfell verletzt.
"Entweder nur das Trommelfell gerissen oder dahinter, tiefer gelegen, die Gehörknöchelchenkette kaputt. Das geht durch mechanische Verletzungen, so ein Stab oder so. Und das kann im Extremfall dazu führen, dass der Steigbügel herausgebrochen wird. Dann kann es zu einer plötzlichen Ertaubung kommen, es kann der Patient starken Schwindel angeben, weil das Innenohr dann lädiert ist."
Auch wenn das Trommelfell selbst gar nicht verletzt ist, sondern nur die Haut im Gehörgang einen Riss hat, kann es sein, dass man plötzlich schlecht hört.
"Dann kommt es zu einer Blutung und dann legt sich das Blut vors Trommelfell. Dann kann man eben schlecht hören, ohne dass das Trommelfell selber verletzt ist."
Das Trommelfell kann deshalb leicht verletzt werden, weil es aus einer ganz feinen hauchdünnen Membran besteht.
"0,1 Millimeter dünn, ein paar Haarstärken praktisch, etwa ein mal ein Zentimeter groß, matt, im Säuglingsalter, wenn noch keine Entzündungen drüber gelaufen sind, fast durchsichtig, durchscheinend."
Diese Membran ist allerdings nicht straff wie bei einer Trommel gespannt, sondern nur leicht, damit sie weich schwingen kann.
"Die Aufgabe des Trommelfells ist es, dass es Schallwellen, die in der Luft geleitet werden, die Molekülschwingungen, dass es diese aufnimmt. Dazu muss das Trommelfell mit den Molekülen mitschwingen."
Diese Schwingungen werden dann in das Innenohr übertragen über die Gehörknöchelchenkette Hammer, Amboss und Steigbügel. Und dort erst beginnt das eigentliche Hören.
"Dort sind die Haarzellen, die sich über diese Schwingungen dann verbiegen und dann zu Nervenimpulsen umgesetzt werden, die dann in das Gehirn geleitet werden. Das Trommelfell, wir nennen das gern den Motor des Ohres, weil von dort gehen diese Schwingungen aus, die hinterher als Hören wahrgenommen werden. Deswegen ist das Trommelfell ein ganz entscheidender Faktor."
Wenn der Ohrenarzt nun diagnostizieren möchte, ob das Trommelfell verletzt wurde, schaut er mit einem Ohrmikroskop hinein. Denn der Gehörgang verläuft leicht gekrümmt, sodass man in der Tiefe das Trommelfell gar nicht sehen kann. Mit dem Ohrmikroskop sieht der Arzt, ob das Trommelfell gerissen ist. Oft rollen sich dann die Membranränder entlang des Risses ein.
"Dann kann man diese manchmal eingekrempelten Ränder des Trommelfells nach außen schlagen mit kleinen Häkchen und das Ganze dann schienen mit Silikonplättchen, die wir drauflegen. Und dann kann unter diesen Silikonplättchen geschient der Riss des Trommelfells wieder zu wachsen."
Wenn sich das Hörvermögen bei einer Verletzung verändert hat, wird der Patient zu einem Hörtest geschickt, um herauszufinden, wie stark die Hörminderung ist. In der Kölner Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ist u.a. Daniel Wernicke dafür zuständig. Er ist Medizinisch-Technischer Assistent für Funktionsdiagnostik und macht zuerst zwei Stimmgabeltests:
"Als erstes halte ich Ihnen eine Stimmgabel auf den Kopf, um einen groben Überblick über Ihr Gesamthörvermögen zu bekommen. Wenn die Stimmgabel auf dem Kopf ist, versuchen Sie mir spontan zu sagen, auf welchem Ohr Sie den Ton lauter hören.
Jetzt halte ich Ihnen die Stimmgabel vor und hinter das Ohr auf den Knochen und Sie versuchen mir zu sagen, wo der Ton lauter ist, hinter dem Ohr oder vor dem Ohr.
Jetzt setze ich Ihnen den Kopfhörer auf, um Ihr Hörvermögen genau zu überprüfen. Dazu hören Sie gleich Töne aus dem Kopfhörer. Und Sie müssen immer drücken, sobald Sie den Ton das erste Mal leise wahrnehmen."
So kann der Arzt herausfinden, ob die Verletzung des Trommelfells auch einen Schaden im Mittel- oder Innenohr verursacht hat oder ob der Arzt das Trommelfell nur verschließen muss.
Wird das Trommelfell nicht verschlossen, können Mittelohrentzündungen auftreten. Das Trommelfell heilt jedoch erstaunlich oft von alleine wieder zu. So auch bei dem Sportstudenten, der sich beim Judo das Trommelfell verletzte
"Dann kam die Arztbehandlung. Ich habe nur Tabletten verschrieben bekommen. Ich musste nur darauf achten, dass da kein Wasser rein kommt. Das ist wieder von alleine zusammengewachsen."
Einem Sportstudenten an der Deutschen Sporthochschule in Köln ist genau das passiert. Er hat sich das Trommelfell beim Sport verletzt – und zwar beim Judo.
"Ich habe gegen einen gekämpft, der eine Glatze hatte und der ist mit seinem Kopf gegen mein Ohr und dabei ist das passiert. Ich hatte ein kleines Loch im Trommelfell. Danach habe ich auf dem Ohr keinen Bass mehr gehört."
Sein Hörvermögen war sofort beeinträchtigt.
"Ich will nicht sagen das war ein Pfeifen, aber es war schon ein komisches Gefühl vom Hören her. Und das hat man gemerkt, wenn man ein Ohr zugehalten hat. Das gesunde, da hat man alles vernünftig gehört wie immer. Und wenn man das andere zugehalten hat, dann war das so ein Hallen, so ohne Bass halt. Daraufhin habe ich dann gedacht, dass was verletzt ist."
Das Trommelfell kann aber nicht nur durch Druckschwankungen verletzt werden, bei denen ein Überdruck im Ohr entsteht. Auch durch direkte Einwirkung von außen kann ein Loch oder ein Riss entstehen, etwa wenn man die Ohren mit einem Wattestäbchen reinigt. Davon berichten Patienten häufiger, sagt Prof. Karl-Bernd Hüttenbrink, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universität Köln.
"Wenn das aus Versehen abrutscht, zu tief kommt, der Patient rutscht aus oder stößt mit dem Ellenbogen irgendwo gegen und das bohrt sich in die Tiefe, das sind die Hauptursachen eigentlich."
Wem so etwas passiert, der spürt einen kurzen stechenden Schmerz und hört schlechter. Dann sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen, denn möglicherweise ist nicht nur das Trommelfell verletzt.
"Entweder nur das Trommelfell gerissen oder dahinter, tiefer gelegen, die Gehörknöchelchenkette kaputt. Das geht durch mechanische Verletzungen, so ein Stab oder so. Und das kann im Extremfall dazu führen, dass der Steigbügel herausgebrochen wird. Dann kann es zu einer plötzlichen Ertaubung kommen, es kann der Patient starken Schwindel angeben, weil das Innenohr dann lädiert ist."
Auch wenn das Trommelfell selbst gar nicht verletzt ist, sondern nur die Haut im Gehörgang einen Riss hat, kann es sein, dass man plötzlich schlecht hört.
"Dann kommt es zu einer Blutung und dann legt sich das Blut vors Trommelfell. Dann kann man eben schlecht hören, ohne dass das Trommelfell selber verletzt ist."
Das Trommelfell kann deshalb leicht verletzt werden, weil es aus einer ganz feinen hauchdünnen Membran besteht.
"0,1 Millimeter dünn, ein paar Haarstärken praktisch, etwa ein mal ein Zentimeter groß, matt, im Säuglingsalter, wenn noch keine Entzündungen drüber gelaufen sind, fast durchsichtig, durchscheinend."
Diese Membran ist allerdings nicht straff wie bei einer Trommel gespannt, sondern nur leicht, damit sie weich schwingen kann.
"Die Aufgabe des Trommelfells ist es, dass es Schallwellen, die in der Luft geleitet werden, die Molekülschwingungen, dass es diese aufnimmt. Dazu muss das Trommelfell mit den Molekülen mitschwingen."
Diese Schwingungen werden dann in das Innenohr übertragen über die Gehörknöchelchenkette Hammer, Amboss und Steigbügel. Und dort erst beginnt das eigentliche Hören.
"Dort sind die Haarzellen, die sich über diese Schwingungen dann verbiegen und dann zu Nervenimpulsen umgesetzt werden, die dann in das Gehirn geleitet werden. Das Trommelfell, wir nennen das gern den Motor des Ohres, weil von dort gehen diese Schwingungen aus, die hinterher als Hören wahrgenommen werden. Deswegen ist das Trommelfell ein ganz entscheidender Faktor."
Wenn der Ohrenarzt nun diagnostizieren möchte, ob das Trommelfell verletzt wurde, schaut er mit einem Ohrmikroskop hinein. Denn der Gehörgang verläuft leicht gekrümmt, sodass man in der Tiefe das Trommelfell gar nicht sehen kann. Mit dem Ohrmikroskop sieht der Arzt, ob das Trommelfell gerissen ist. Oft rollen sich dann die Membranränder entlang des Risses ein.
"Dann kann man diese manchmal eingekrempelten Ränder des Trommelfells nach außen schlagen mit kleinen Häkchen und das Ganze dann schienen mit Silikonplättchen, die wir drauflegen. Und dann kann unter diesen Silikonplättchen geschient der Riss des Trommelfells wieder zu wachsen."
Wenn sich das Hörvermögen bei einer Verletzung verändert hat, wird der Patient zu einem Hörtest geschickt, um herauszufinden, wie stark die Hörminderung ist. In der Kölner Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ist u.a. Daniel Wernicke dafür zuständig. Er ist Medizinisch-Technischer Assistent für Funktionsdiagnostik und macht zuerst zwei Stimmgabeltests:
"Als erstes halte ich Ihnen eine Stimmgabel auf den Kopf, um einen groben Überblick über Ihr Gesamthörvermögen zu bekommen. Wenn die Stimmgabel auf dem Kopf ist, versuchen Sie mir spontan zu sagen, auf welchem Ohr Sie den Ton lauter hören.
Jetzt halte ich Ihnen die Stimmgabel vor und hinter das Ohr auf den Knochen und Sie versuchen mir zu sagen, wo der Ton lauter ist, hinter dem Ohr oder vor dem Ohr.
Jetzt setze ich Ihnen den Kopfhörer auf, um Ihr Hörvermögen genau zu überprüfen. Dazu hören Sie gleich Töne aus dem Kopfhörer. Und Sie müssen immer drücken, sobald Sie den Ton das erste Mal leise wahrnehmen."
So kann der Arzt herausfinden, ob die Verletzung des Trommelfells auch einen Schaden im Mittel- oder Innenohr verursacht hat oder ob der Arzt das Trommelfell nur verschließen muss.
Wird das Trommelfell nicht verschlossen, können Mittelohrentzündungen auftreten. Das Trommelfell heilt jedoch erstaunlich oft von alleine wieder zu. So auch bei dem Sportstudenten, der sich beim Judo das Trommelfell verletzte
"Dann kam die Arztbehandlung. Ich habe nur Tabletten verschrieben bekommen. Ich musste nur darauf achten, dass da kein Wasser rein kommt. Das ist wieder von alleine zusammengewachsen."